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1441 - Der Seelenfluss

1441 - Der Seelenfluss

Titel: 1441 - Der Seelenfluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rechneten wohl nicht damit, was Suko vorhatte. Und der gab auch keine Warnung ab, denn er kam wie ein Blitz über sie.
    Suko war unheimlich schnell. Blitzartig schlug er mit der Peitsche zu, und er bewies einmal mehr, dass er ein Meister im Umgang mit dieser Waffe war.
    Er schlug nicht nur einfach von oben nach unten, sondern fegte auch von links nach rechts. Die gefächerten Riemen trafen dabei so viele Drachen wie möglich. Es war ihnen kaum möglich, ihnen zu entgehen. Immer wieder wurden sie getroffen. Die Reaktionen darauf waren unterschiedlich. Einige flogen in die Höhe, anderen stürzten zu Boden, aber jedes dieser kleinen Fabeltiere hatte etwas abbekommen.
    Ich brauchte zunächst nicht einzugreifen und beobachtete staunend, wie Suko die Peitsche perfekt bewegte und auch die kleinen Drachen erwischte, die noch in der Luft schwebten.
    Nach den Treffern hielten sie sich noch für einige Sekunden in ihrer alten Gestalt. Dann aber fingen sie Feuer. Es war jedes Mal ein zischendes Geräusch zu hören, wenn Flammen aus ihren kleinen Körpern hervorschlugen und die Tiere noch in der Luft verbrannten.
    Sie wurden zu Asche. Und so kam es, dass sich ein Regen aus diesem Zeug auf dem Boden ausbreitete.
    Wie hoch die Anzahl der vernichteten Tiere war, konnte ich nicht sagen, ich hatte nicht mitgezählt, aber keiner dieser kleinen Drachen hatte es geschafft, bis an mich heranzukommen, und so hatte ich meine Beretta erst gar nicht einzusetzen brauchen.
    Ob einigen die Flucht gelungen war, hatte ich nicht erkennen können. Jedenfalls konnte sich Suko auf die Schulter klopfen. Er hatte durch seine treffsicheren Schläge die Brut vernichtet.
    Noch mit ausgefahrener Peitsche in der Hand drehte er sich auf der Stelle. Sein Gesicht zeigte dabei einen zufriedenen Ausdruck.
    Die kleinen Feuer waren sämtlich erloschen. Alle Angreifer hatte Suko erwischt und sie letztendlich zu Asche verbrennen lassen.
    Die junge Chinesin lag noch immer in ihrem alten Zustand auf dem Boden. Sie hatte von allem nichts mitbekommen. Wir ließen sie zunächst mal liegen und warteten ab, was passieren würde.
    Es tat sich nichts. Es gab keine neuen Angriffe. In der Dunkelheit lauerte niemand mehr auf uns. Ich leuchtete in die Runde und hörte auch keine Geräusche aus dem Unsichtbaren mehr.
    Erleichtert drehte ich mich zur Tür hin. »Ich denke, dass wir uns aus dem Staub machen sollten.«
    »Okay. Schau nach, ob die Luft rein ist.« Suko steckte die Peitsche ausgefahren in seinen Gürtel und hob die uns unbekannte Chinesin wieder hoch.
    Ich öffnete die Tür. Meine Waffe behielt ich in der Hand. Wenn es Überraschungen gab, wollte ich darauf vorbereitet sein.
    Es gab keine. Mein Blick fiel hinaus in die Nacht. Im Gegensatz zum Innern der Scheune war es draußen heller. Das Mondlicht streute noch immer das Silberlicht über eine einsame Gegend.
    Unseren Rover hatten wir in der Nähe des Schienenstrangs abgestellt. Womit Paul gekommen war, wussten wir nicht. Und wir sahen noch mehr. Er hatte nicht auf uns gewartet und war verschwunden. Wahrscheinlich hatte ihn die Angst vertrieben. Mir stand nicht der Sinn, nach ihm zu suchen. Suko dachte ebenso.
    Unser Ziel war unser Wagen. Dabei wussten wir beide, dass diese Nacht ihr Ende noch nicht erreicht hatte. Sicherlich würden wir weitere Überraschungen erleben. Wir mussten die junge Frau irgendwo hinbringen, und Suko hatte da eine gute Idee.
    »Ich denke, dass wir sie zu uns in die Wohnung bringen. Dort kann sich Shao um sie kümmern. Wichtig ist vor allen Dingen, dass sie aus ihrem Zustand erwacht. Und dann bin ich gespannt, was sie uns erzählen wird.«
    »Hast du eine Idee?«, fragte ich.
    »Die gleiche wie du.«
    »Du kannst Gedanken lesen?«
    »Ist in diesem Fall kein Problem. Ich weiß genau, dass du darüber nachdenkst, warum man sie in diese Scheune geschleppt und dort an einen Balken gefesselt hat.«
    »Klar.«
    »Ich gehe davon aus, dass sie als Opfer ausersehen war. Ja, damit müssen wir rechnen. Man hat sie in dieser verlassenen Scheune angebunden, damit sie abgeholt werden kann.«
    »Von den Drachen aber nicht«, sagte ich. »Denn die sehe ich mehr als eine Vorhut an.«
    »Für wen?«
    »Wie heißt der Schamane noch?«
    »Wu!«
    »Genau, für Wu. Sie war für Wu auserwählt«, erklärte ich. »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Du könntest richtig liegen. Beute oder Opfer für den Schamanen.« Suko stöhnte leise. »Weißt du, was das bedeutet, John?«
    »Ich kann es mir denken.

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