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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schiff", erklärte Tifflor. „Ich werde nicht warten, bis wir den Staubring erreicht haben."
    So sehr Bolder Dahns bohrende Fragen ihm manchmal auf die Nerven gingen, so fair war Tiff ihm gegenüber. Bolder hatte ihn auf den Gedanken gebracht, wie er am besten verfahren sollte. Abwarten, was die Unbekannten mit den Schiffen machten, war nicht Julian Tifflors Passion. Er ließ eines der Kommunikationsfelder herabschweben und sprach mit der BARBAROSSA und der CASSIOPEIA. „Jedes Schiff schleust ein Beiboot aus", verkündete er. „Mit ausreichender Besatzung. Wir fliegen den Schiffen voraus und sehen uns das Ganze aus der Nähe an. Vielleicht können wir verhindern, daß die Unbekannten die Schiffe vernichten."
    Möglicherweise vernichten sie die Beiboote, falls diese ihnen zu nahe kamen.
    Die Sonden mochten eine deutliche Warnung sein.
    Eine Überraschung allerdings bestärkte ihn in seinem Entschluß. Kurz vor dem Ausschleusen trafen erneut Ortungsimpulse der fünf Sonden ein. Sie waren folglich nicht zerstört worden. Und Bolder hatte mit seinen Unkenrufen unrecht. „Also dann", sagte Tiff und nickte am Bildschirm der Gruppe zu, die es sich in der Jet bequem gemacht hatten. Kurz danach materialisierte Ras Tschubai mit ihm und Fellmer Lloyd in der Kanzel.
    Die Crew nahm es kommentarlos zur Kenntnis, und Tifflor ließ sich auf eine kurze Absprache mit Heyda und Gundula ein. „Auf die Gefahr hin, daß wir bereits hier abgehört werden, gilt für, alle drei Beiboote folgende Losung: Niemand weiß etwas davon, daß Fellmer, Ras und ich uns an Bord aufhalten. Sobald wir uns im Landeanflug befinden oder gelandet sind, werden wir uns heimlich absetzen." .„Wir stimmen deiner Strategie zu", erklärten die beiden Kommandantinnen.
    Der flache Diskus der CASSI-1 steuerte den Zugstrahl entlang auf sein Ziel zu.
    Harold Nyman hielt die Hände um die Armlehnen des Pilotensessels verkrampft. „Und ich tue es doch!" flüsterte er heiser. „Ich will es einfach wissen!"
    „Du solltest zuvor Gundi fragen", schlug Norman Speck vor. „Sie hat es nicht gern, wenn man eigenmächtig das Leben der Besatzungsmitglieder aufs Spiel setzt!"
    „Ich setzte gar nichts aufs Spiel."
    Nyman zündete den Antrieb der Space-Jet und beschleunigte sie. Sie schoß vorwärts und raste den schmalen Korridor entlang. Ein Ausbrechen zur Seite war nicht möglich, die Versuche mit den Sonden hatten es bewiesen. „Seht ihr?" verkündete der Hangarchef und Kommandant der Beibootflotte. „Es ist doch ganz einfach!"
    Er schaltete den Antrieb wieder aus. Mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit eilte die Jet dem Planetoiden entgegen. Die Boote der beiden anderen Schiffe blieben zurück und machten keine Anstalten aufzuschließen.
    Gulliver Smog lachte unterdrückt und hieb Nyman von hinten auf die Schulter, daß dieser in seinem Sessel zusammensackte. „Darum geht es dir also. Wir hätten es uns denken können!"
    „So?" dehne Nyman. „Hättet ihr.
    Natürlich ist es nicht nur mein Ehrgeiz, als erster auf dem Planetoiden zu landen. Wir lenken dadurch ein wenig von den anderen ab, und Ras kann mit seinen Begleitern ungesehen verschwinden. Dafür sorgen wir. Staub gibt es da unten ja genug!"
    Was er vorhatte, sagte er nicht. Er schwieg, bis sie den Staubring erreicht hatten. Der Schirm der Jet flammte grell, alle SERUNS waren geschlossen.
    Funktionierte das Zugsystem wirklich so wie bei den Sonden?
    Die ersten Staubpartikel glühten auf, die Space-Jet drang in den gefährlichen Staubring ein. Ein Aufatmen ging durch die Kanzel, als die Umlenkung endlich erfolgte und den Diskus um den Ring herumzog in den Bereich, in dem es keine gefährlichen Materie-Antimaterie-Prozesse gab. Ein Verzögerungsfeld wurde wirksam, und langsam sank das Boot dem Boden entgegen. „Sie können uns dankbar sein", kommentierte Harold Nyman die Tatsache, daß sie als erste landeten. „So konnten sie wenigstens miterleben, wie alles abläuft."
    „Bestimmt werden sie dir die Füße küssen", zirpte Tyly Chyunz. Sein Tellerkopf schwankte gefährlich auf dem langen Hals, und er hielt den Kopf so gedreht, daß er mit seinen beiden Augenpaaren alle drei ansehen konnte.
    Sie richteten ihre Augen auf die Anlagen der Oberfläche. Was von weitem wie Geschwüre ausgesehen hatte, entpuppte sich als eine Anzahl von häßlichen Bauten, die grau und braun heraufleuchteten. Sie ähnelten alten Bunkern und ragten wie Wülste aus der Oberfläche hervor.
    Die Space-Jet ortete die fünf Sonden und

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