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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebilde wuchs vor ihnen empor, und sie hielten unwillkürlich den Atem an.
    Sie standen vor einem Metallgewebe, in dessen Innerem sich eindeutig ein Raumschiff befand. Das Schiff war, soweit sie es erkennen konnten, unversehrt, und es besaß die Form eines länglichen Dreikants mit einer Spindel am vorderen Ende. Es ruhte in einem Gestell und war auf kunstvolle Weise in das Metallgespinst eingewoben. „Eine Art Kokon für das Schiff", pfiff Norman Speck. „Das ist interessant.
    Gehört es zu den Unbekannten hier in der Station?"
    Wenn das der Fall war, dann ließen sich bereits jetzt Rückschlüsse auf diese Wesen ziehen.
    Sie umrundeten den Kokon und suchten nach auffallenden Details. Schließlich gaben sie es auf. Es handelte sich offenbar um ein Schiff, das aus irgendwelchen Gründen hier eingemottet worden war.
    Oder der Kokon stellte gar eine bloße Sicherheitsmaßnahme gegen Diebstahl oder Vernichtung dar. „Okvas itor!" rief Harold Nyman, und seine Worte zeigten eine unerwartete Wirkung. Die Umgebung um sie herum verschwand, und sie befanden sich in jenem undefinierbaren Korridor, mit dem sie bereits Bekanntschaft gemacht hatten.
    Sie bewegten sich in einer Richtung vorwärts, bis sie eine Wand erreichten. „Öffne", verlangte der Hangarchef, „sonst treten wir die Tür ein."
    Es war nicht anzunehmen, daß der Unbekannte ihn verstand.
    Doch das Wunder geschah. Ein ovaler Teil der Wandung dematerialisierte, und sie traten hinaus in den Staub zwischen den Bunkerblasen und sahen sich um.
    Sie hatten es erwartet. Sie befanden sich nicht dort, wo sie die erste Öffnung entdeckt hatten. Und sie erhielten sofort Funkkontakt mit den beiden anderen Gruppen. Vor allem Ferr-Moon hatte das Bedürfnis, einiges loszuwerden. „Es wird Zeit, daß wir Nachschub von den Mutterschiffen anfordern", erklärte er in seinem Hangaykartanischen Idiom. „Wir lassen uns nicht länger zum Narren halten. Wir sprengen die Anlage in die Luft, danach sehen wir weiter!"
    „Du bist völlig übergeschnappt", bellte Nyman. „Was wird aus uns, wenn wir keine Möglichkeit mehr besitzen, über den Ereignishorizont hinauszugelangen? Hast du das schon wieder vergessen, Mann aus dem Reich Quiyin? Außerdem haben wir etwas sehr Wichtiges entdeckt, nämlich ein Raumschiff. Suchen wir nach seinen Eigentümern. Könnt ihr den Ausgangspunkt meines Funkspruchs anpeilen? Gut. Wir versammeln uns hier und gehen von da an gemeinsam vor.
    Ende!"
     
    *
     
    Ras war mit Tiff und Fellmer in das Innere einer der Blasen teleportiert, die er vom Beiboot aus sehen konnte. Sie materialisierten zwischen mehreren Wänden, die in regelmäßigen Abständen durchbohrt waren. .Die Bohrungen besaßen einen Durchmesser von gut einem halben Meter.
    Die Pikosyns der drei SERUNS meldeten übereinstimmend, daß es in diesem Bereich Reststrahlungen unbekannter Prozesse gab. Es veranlaßte Tiff, sofort den Standort zu wechseln. Sie suchten einen der benachbarten Bunker auf und durchkämmten ihn aufmerksam.
    Immer wieder warf der Terraner dem Telepathen einen fragenden Blick zu, und jedesmal schüttelte Fellmer Lloyd den Kopf. Eine gute halbe Stunde suchten sie kreuz und quer, und Ras wollte eine Pause einlegen. Die Anlage, die sie bisher zu Gesicht bekommen hatten, waren alle außer Betrieb gewesen. Nur die entsprechenden Hinweisschilder an den Türen fehlten. „Es ist doch eine automatische Station", sagte Tiff endlich. „Suchen wir wenigstens die Automatik, damit sie uns die Kodesignale gibt, mit deren Hilfe wir über den Ereignishorizont kommen!"
    Sie orientierten sich an den Gebäuden, in denen die Energieschläuche mündeten. Sie waren für Teleporter zugänglich, aber in ihrem Innern wurden sie von starken Feldern abgeschirmt, die keinen Einblick in die Prozesse gewährten, die da abliefen.
    Es gab keinen Zweifel, daß hier in der Nähe die eigentlichen Anlagen der Station zu finden waren.
    Ras, der sich ein wenig erholt hatte und mehrere Kurzsprünge durchführte, tauchte urplötzlich zwischen zwei hohe Behältern auf. „Kommt her, ich habe da etwas gefunden", sagte er. Sie eilten zu ihm, und er zeigte ihnen die kleine Kammer, in der mehrere Plastiksäcke mit Verschlüssen hingen. Oben besaßen sie eine von einem Ring eingefaßte Öffnung. Unten wiesen sie mehrere beulenartige Auswüchse auf.
    Ras analysierte das Material mit Hilfe einer Meßsonde seines SERUNS. Es handelte sich um einen Kunststoff unbekannter Zusammensetzung, der eine starke Reflexionsfähigkeit

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