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1444 - Legende und Wahrheit

Titel: 1444 - Legende und Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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finden wollen. Wir gehen ein Risiko ein, indem wir uns den Anoree bedingungslos anvertrauen. Aber ich sehe dem, was vor uns liegt, mit Zuversicht entgegen. Und es täte mir wohl, auf euren Gesichtern weniger Mißmut und mehr unternehmungsfreudigen Pioniergeist zu sehen."
    Bolder Dahn sprang aus seinem Sessel, wie von der Feder geschnellt. „Versprich mir, daß ich Illu Siragusa zu sehen bekomme", rief er, „und meine Unternehmungslust kennt keine Grenzen mehr."
    „Sein Hormonhaushalt ist schon seit längerer Zeit nicht mehr in Ordnung", brummte Gulliver Smog, den sie wegen seiner massigen Gestalt den „Ertruser" nannten. Dann glättete sich seine Miene. „Wir sind bei dir, Tiff", erklärte er. „Wir sind nur nicht sicher, ob die Anoree wirklich so viel wissen, wie sie vorgeben.
    Du wirst zustimmen: Man hat uns ein bißchen zuviel herumgeschoben, von einem Unwissenden zum ändern. Wir wollen endlich ein paar handfeste Informationen."
    „Amen", sekundierte Vanda Taglia.
    Die Ortungsspezialistin der PERSEUS - Plophoserin der Herkunft nach - war äußerlich eine wenig beeindruckende Erscheinung. Einsachtundsechzig groß und nachlässig gekleidet, wirkte sie unscheinbar. Es ging die Rede, daß sie einst eine Affäre gehabt habe, in der sie tief enttäuscht worden sei. Seitdem zeige sie ihre Verachtung für männliche Wesen, indem sie sich so unattraktiv wie möglich gebe. Niemand bestritt dagegen, daß sie eine Fachkraft ersten Ranges war und einen gesunden Mutterwitz besaß, der in Augenblicken, wenn der Ernst überhandzunehmen drohte, schon oft die Lage gerettet hatte. Sie war alles andere als eine gesprächige Frau. Ihre Äußerungen waren kurz, prägnant und gut gezielt. „Ich hoffe, daß die Anoree es verstehen, auf die Bedürfnisse eines Gourmets Rücksicht zu nehmen", zwitscherte Tyly Chyunz, der Blue.
    Nia Selegris sagte nichts. Sie trat neben Tifflor und faßte ihn mit beiden Händen am Arm. Ihre Augen leuchteten. Durch die Hüllen der beiden SERUNS hindurch glaubte er, die Wärme ihres Körpers zu spüren. Da bedurfte es keiner Worte mehr. „Also gut", sagte Tifflor. „Dann machen wir uns auf den Weg."
    Die Schleuse stand offen. Außerhalb der Fähre herrschte Schwerelosigkeit. Sie hatten die Helme der Überlebensmonturen geschlossen, obwohl die Pikosyns anzeigten, daß der energetische Schlauch, der die beiden Fahrzeuge miteinander verband, mit atembarer Luft gefüllt war. In waagrechter Haltung schwebten sie auf die YALCANDU zu.
    In der geräumigen Schleuse wurden sie von einer Abteilung Roboter empfangen.
    Die Maschinenwesen waren von unterschiedlicher Form: kugel- oder würfelähnlich, auch plattgedrückt wie Flundern. Es gab weiterhin zylindrische, kegelige sowie ganz und gar unregelmäßig geformte Gestalten. Die Konstrukteure hatten sich von den Geboten der Zweckmäßigkeit leiten lassen: Jede Maschine war so geformt, daß sie ihre Aufgaben mit maximaler Wirksamkeit versehen konnte. Die Roboter waren mit Greif- und sonstigen Werkzeugen ausgestattet und schwebten auf künstlichen Schwerefeldern, die von leise summenden Niederleistungsaggregaten erzeugt wurden.
    Julian Tifflor gewann den Eindruck, er habe es hier mit einer Robottechnik zu tun, die dem, was man in der Lokalen Gruppe auf diesem Gebiet leistete, durchaus ebenbürtig war.
    Gerade das gab ihm zu denken.
    Einer der Roboter, ein kugeliges Gebilde von mehr als einem Meter Durchmesser, begann zu sprechen. Er bediente sich der Sprache Neyscam, die die Translatoren der SERUNS seit einiger Zeit zwar nicht perfekt, aber doch in zufriedenstellendem Maße beherrschten. „Seid willkommen, Freunde aus der Fremde, an Bord des Fernraumschiffs yalcandui. Die ehrenwerten Wissenschaftler Degruum, Gavval und Shyrbaat, die meine Herren sind, wünschen, daß ihr euch an Bord dieses Schiffes wohl fühlt.
    Mein Herr Degruum erwartet euch in der großen Zeremoniehalle. Bitte folgt mir."
    Er glitt langsam davon. Die Oberfläche der Kugel begann, in bunten Farben zu schillern, als brauchten die Fremden ein Signallicht, daß sie sich nicht verirrten. Die übrigen- Roboter, insgesamt über dreißig, setzten sich ebenfalls in Bewegung. Tifflor und seine Begleiter folgten. In der rückwärtigen Wand der Schleusenkammer entstand eine breite, hohe Öffnung.
    Dahinter lag ein hellerleuchteter Schacht.
    Der Sog eines sanften Schwerefeldes trug Roboter wie Gäste in die Höhe. Die Helme der SERUNS waren inzwischen geöffnet worden. Julian Tifflor prüfte die Luft. Sie

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