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1444 - Legende und Wahrheit

Titel: 1444 - Legende und Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gerne zugegen", erklärte Tifflor. „Wahrscheinlich fallen mir dabei ein paar Argumente ein, die ich noch nicht habe zur Sprache bringen können. Wo sind Gavval und Shyrbaat? Kann man mit ihnen sprechen?"
    „Ich glaube nicht", antwortete Degruum. „Sie sind mit ihren Forschungen beschäftigt."
     
    *
     
    Weiße Helligkeit herrschte überall. Das Licht kam aus allen Richtungen mit gleicher Intensität und irritierte das menschliche Auge. Der Mensch hatte das Gefühl, sich in dichtem, hellem Nebel zu befinden, und verlor die Orientierung.
    Nicht, daß es im Innern des antafay cantaruii etwas gegeben hätte, womit eine Orientierung möglich gewesen wäre: Der Bereich unterhalb des Ereignishorizonts war von der für Schwarze Löcher charakteristischen Leere. Irgendwo im Nebel schwamm die Kontrollstation, die man auf dem Herweg nicht zu sehen bekommen hatte.
    Degruum hatte ursprünglich das „Loch der Streunenden" auf dem schnellsten Weg durchfliegen und mittels eines vorprogrammierten Transitionsimpulses das nächste Ziel direkt ansteuern wollen.
    Es war Julian Tifflor gelungen, ihn zu einem Abstecher zur Kontrollstation des antafay cantaruii zu überreden.
    Das Ziel der nächsten und vorletzten Etappe hieß übrigens Aylay. Degruum hatte mehr als den Namen nicht verraten wollen. Es handelte sich - zumindest nach Ansicht des Anoree - um einen Ort von großer Bedeutung. Mehr wollte er darüber sagen, wenn man angekommen war.
    Die Beleuchtung im Observationssaal war gelöscht. Von den Projektionswänden, die die kleine Beobachtungsplattform allseitig umgaben, schimmerte der helle Nebel. Degruum blendete das Orterbild ein, das die Kontrollstation zeigte. Julian Tifflor zuckte unwillkürlich zusammen.
    Er sah eine Kugel, die von einem nebligen Ring umgeben war. Während die YALCANDU sich mit mäßiger Geschwindigkeit auf die Station zubewegte, wurden kleinmaßstäbliche Unebenheiten auf der Oberfläche der Kugel erkennbar.
    Die Ähnlichkeit war unverkennbar. „Sie sieht aus wie Moischou-Station!" stieß Tifflor hervor.
    Degruums Antwort brachte ihn vollends aus dem Gleichgewicht. „Ich habe Moischou-Station noch nie gesehen. Aber du hast recht: Man sagt, die beiden Stationen seien einander ähnlich."
    Das Orterbild verblaßte; an seine Stelle trat ein optisches. Die YALCANDU hatte sich der Station inzwischen bis auf wenige hundert Kilometer genähert. Die Kugel - nach den ins Bild eingeblendeten Maßstäben zu urteilen ein Planetoid von rund 1700 km Durchmesser - schälte sich aus dem weißen Dunst. Das Schiff kam zur Ruhe. „Du wolltest sie sehen", sagte Degruum zu Julian Tifflor. „Was nun?"
    Der Terraner hatte das Kinn in die Hand gestützt. „Was geschähe, wenn du jetzt versuchtest, denselben Transitionsimpuls abzustrahlen, den die Cantaro damals gesendet haben?" fragte er. „Woher soll ich wissen, welcher Impuls das war?"
    „Wie, stellst du dir vor, haben es die Cantaro zuwege gebracht, einen Impuls zu finden, der sie an einen Ort abstrahlt, den ihr heutzutage nicht mehr finden könnt?"
    „Sie haben vermutlich experimentiert", antwortete Degruum. „Aber du könntest nicht experimentieren?"
    „Selbstverständlich könnte ich es. Ist das dein Wunsch? Willst du nicht zuerst Aylay sehen?"
    Tifflor zögerte eine Sekunde. Dann wechselte er abrupt das Thema. „Du hast Moischou-Station noch nie gesehen?" wollte er wissen. „So ist es. Ich war noch nie dort. Die Fahrt lohnt sich nicht. Moischou ist sverdaysta."
    „Ja, ich weiß." Julian Tifflor schien einen Entschluß gefaßt zu haben. „Ich brauche hier weiter nichts mehr zu sehen", sagte er. „Wenn es dir recht ist, nehmen wir Kurs auf Aylay."
    Selbst wenn man sich in der Mimik und der Verhaltensweise der Anoree nicht besonders gut auskannte, wäre es einem nicht schwergefallen zu erkennen, daß dieser Vorschlag Degruums ungeteilten Beifall fand. Er rief einen einsilbigen Befehl, den der Translator nicht übersetzte.
    Das Kommando wurde offenbar von irgendeinem in der Nähe befindlichen, unsichtbaren Servo aufgefangen und an das Bordcomputersystem weitergeleitet.
    Sekunden später verschwand das milchige Weiß, das bisher die kugelförmige Projektionsfläche des mächtigen Raumes bedeckt hatte, und machte für Sekundenbruchteile tiefer Finsternis Platz.
    Der Vorgang war inzwischen vertraut. Das Weiß tauchte für eine winzige Zeitspanne wieder auf und wurde dann ersetzt durch den mit Sternen dünn bedeckten Hintergrund des freien Raumes. „Die

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