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1444 - Legende und Wahrheit

Titel: 1444 - Legende und Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Kleingalaxis, die zum Vorfeld der großen Sterneninsel Neyscuur gehörte, ein weiteres Volk geben, das sich mit der interstellaren Raumfahrt beschäftigte.
    Im Lauf der drei Tage ließen sich auch die Anoree auf Terminal Hope sehen, allerdings nur einzeln. Auf Julian Tifflors Einladung hin erschien zunächst Degruum.
    Was er nach seiner Rückkehr zur YALCANDU zu berichten hatte, erregte offenbar Shyrbaats Interesse; denn er kam am nächsten Tag zu Besuch. Nur Gavval wollte mit den Illumenschen anscheinend nichts zu tun haben. Und wenn man Degruum oder Shyrbaat nach dem Verbleib ihrer beiden Artgenossen befragte, erhielt man die nun schon sattsam bekannte Antwort: „Sie sind mit ihren Forschungen beschäftigt."
    Als die Tifflorsche Delegation sich am dritten Tag von Terminal Hope verabschiedete, geschah dies nicht ohne ein Gefühl des Bedauerns. Man hatte den Eindruck, Freunde gefunden zu haben. Das Konzilium schien inzwischen begriffen zu haben, welch fundamentaler Dienst dem Volk der Großen Mutter von den Gästen erwiesen worden war. Das Begreifen war sicherlich schwergefallen; denn im gegenwärtigen Stadium der Entwicklung hatte man auf Terminal Hope von der Gentechnik noch fast keine Ahnung. Auf jeden Fall war die Dankbarkeit der Konziliumsräte spürbar, und Miraco, der doch ursprünglich nichts Drängenderes im Sinn gehabt hatte, als die fremden Eindringlinge zu vernichten, bekam sogar feuchte Augen, als er Julian Tifflor zum Abschied die Hand schüttelte. „Kommt bald wieder", bat er.
    Tifflor erwiderte den Händedruck. „Bald wird es nicht sein", antwortete er. „Vor uns liegt ein schwerer Weg. Aber wir kommen wieder. Die Menschheit vergißt die Ihren nicht."
    Stunden später befand sich das Raumboot wieder sicher an Bord der YALCANDU, und das große Schiff war unterwegs. Sein Kurs wies in Richtung des Schwarzen Loches, das es vom Aguirre Black Hole aus angeflogen hatte. Degruum - der heutige „Betreuer vom Dienst", wie Bolder Dann ihn nannte, hatte die Gäste eingeladen, zu ihm in den großen Observationssaal zu kommen. Julian Tifflor und Nia Selegris waren der Einladung gefolgt. Die anderen vier hatten auch kommen wollen, sich den Wunsch jedoch von Tifflor ausreden lassen. Ihm kam es darauf an, in kleinem Kreis und ernsthaft mit dem Anoree zu sprechen - ohne Unterbrechungen zum Beispiel durch Bolder Dahns hartnäckige Zwischenfragen oder Vanda Taglias mitunter beißende Einwürfe.
    Der Observationssaal war noch hell erleuchtet, als Nia und Julian per Transmitter eintrafen. Degruum begrüßte sie freundlich. Er schien zu ahnen, daß man ihn diesmal ernsthaft ins Verhör nehmen würde, und bemühte sich, die Initiative rechtzeitig an sich zu bringen. „Wir sind schon einmal durch das Schwarze Sternentor gekommen, auf das wir jetzt zusteuern", begann er. „Ich habe euch darüber bis jetzt noch so gut wie nichts gesagt. Der Name des Tores ist antafay cantaruii."
    Die Unterhaltung wurde wie immer per Translator geführt. Antafay cantaruii bedeutete soviel wie „das Loch der Streunenden". Cantarui, die Streunenden, wurde von den Anoree jenes Volk genannt, das unter den Zivilisationen der Lokalen Gruppe als „Cantaro" bekannt war. Das war das Thema, auf das Julian Tifflor die Sprache hatte bringen wollen. Deswegen horchte er auf. „Woher kommt der Name?" fragte er.
    Degruum reagierte mit deutlichen Anzeichen der Verwunderung. „Die Temminaloper haben euch darüber nicht berichtet?"
    „Sie wissen nichts von Schwarzen Sternentoren", antwortete Tifflor. „Nein, aber von den cantarui. Das heißt: Die Begegnung fand sehr weit in der Vergangenheit statt. Es kann sein, daß die Temminaloper die Erinnerung verloren oder gar verdrängt haben."
    Tifflor sah ihn auffordernd an, und als der Anoree zu lange zögerte, forderte er ihn auf: „Erzähl uns von dieser Begegnung. Wir interessieren uns dafür. Es ist ohnehin an der Zeit, daß wir mehr über die Cantaro erfahren."
    Man sah Degruum an, daß er sich mit der Antwort schwertat. Er begann denn auch mit den Worten: „Es bereitet mir Unbehagen, über diese Dinge zu sprechen, weil sich manches davon mit meinen Erfahrungen nicht in Einklang bringen läßt. Ich weiß aber, daß eine vagabundierende Horde von cantarui Verbindung aufnahm mit den Bewohnern von Temminalop. Das war ganz zu Beginn der, Besiedlung des Planeten. Es gab damals kaum mehr als ein oder zwei Dutzend Einwohner."
    „Illu Siragusa, ihre Männer, Söhne und Töchter", murmelte Nia Selegris so

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