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1444 - Saladins Leibwächter

1444 - Saladins Leibwächter

Titel: 1444 - Saladins Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte sie beweisen, was in ihr steckte. Noch hatte sie die Chance. Ob Saladin das auch gewusst und ihr deshalb diese Möglichkeit gelassen hatte?
    Daran wollte sie jetzt nicht denken. Es war nur wichtig, dass sie entwischte.
    Sie spürte es.
    Eine leichte Veränderung griff auf sie über. Und sie merkte auch, dass der Boden unter ihren Füßen zitterte. Er schien aufzuweichen.
    Schwindel setzte sich in ihrem Kopf fest.
    Weiterhin Konzentration, obwohl Glenda die Augen öffnete. Sie wollte sehen, wie weit sie schon durch ihren Einsatz gekommen war.
    Vor ihr befand sich das Regal. Eine sehr lange Wand, prall gefüllt mit Büchern. Etwas, das einen heftigen Schlag aushalten konnte, doch so sah die Wand nicht mehr aus.
    Sie hatte sich veränderte. Sie bewegte sich. Sie warf Wellen. Sie sah aus, als wollte sie jeden Moment zusammenbrechen oder auseinander fallen.
    Glenda dachte nicht mehr an die Zeit, die ihr noch blieb. Sie konzentrierte sich noch einmal auf ein bestimmtes Ziel und verspürte die Hitze in ihrem Kopf. Ihr Blut war in Wallung geraten. Sie bewegte sich in dieser normalen Welt, aber sie hatte es bereits geschafft, die Dimension aufzureißen. Sie war noch da und befand sich trotzdem auf dem Weg.
    Ein Schrei gellte in ihren Ohren. Oder waren es zwei? So genau wusste sie das nicht zu sagen, denn plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen. Etwas zerrte sie weg. Glenda hatte das Gefühl zu schwimmen und gleichzeitig zu fliegen.
    Dann war alles anders…
    ***
    Purdy und ich sprachen kein Wort miteinander. Wir starrten dorthin, wo sich die Luft verändert hatte und einen nach unten verengten Kreisel bildete. Dann verdichtete sie sich zu einer Spirale, und plötzlich erschienen die Umrisse eines Körpers.
    »Ja, das ist sie!«, flüsterte die Staatsanwältin.
    Auch ich sah Glenda Perkins, und mir fiel eine Last von der Seele.
    Ich fragte nicht nach, warum sie plötzlich bei Purdy erschienen war, für mich zählte nur, dass sie da war und gesund aussah. Nicht verletzt, nicht blutend.
    Die Umgebung um Glenda herum normalisierte sich wieder. Sie hatte noch leichte Probleme, taumelte ein wenig, und ich lief hin, um sie abzufangen und zu stützen.
    »Willkommen, meine Liebe…« Glenda stutzte, weil sie solche Worte vor mir nicht gewohnt war. Sie drehte den Kopf, schaute mich an, und als sie grinste, da wusste ich, dass sie okay war.
    »Danke für den tollen Empfang.« Glenda holte Luft und schüttelte den Kopf, als wollte sie etwas loswerden.
    Purdy Prentiss kam auf uns zu. Sie streckte Glenda beide Hände entgegen.
    »Das ist eine gelungene Überraschung.« Beide Frauen umarmten sich.
    Glenda strich ihr Haar zurück. Ich schaute sie dabei genau von der Seite her an und stellte fest, dass sie unter dem Eindruck eines schrecklichen Erlebnisses stand.
    »Setz dich erst mal.«
    »Danke.«
    »Willst du etwas trinken?«
    »Wasser wäre gut.«
    »Ich hole es«, sagte Purdy.
    Natürlich hatte ich viele Fragen an Glenda, doch ich hielt mich zurück. Sie sollte sich erst mal erholen und einige Schlucke trinken.
    Dann würde sie auch besser reden können.
    »Geschafft?«, fragte ich sie.
    »Beides. Ich bin geschafft, und ich habe es geschafft. Aber es ist knapp gewesen.«
    Purdy kam mit dem Wasser.
    Glenda trank in durstigen Zügen und meinte: »Dass es in Buchhandlungen immer so staubig sein muss.« Sie winkte ab. »Egal, ich bin ja nicht mehr da.«
    »Du bist aus ihr geflohen«, bemerkte ich.
    »Richtig.«
    »Warum?«
    »Ich wollte mich nun mal nicht mit zwei halb nackten Typen auseinander setzen.«
    Mir blieb fast die Luft weg. »He, du hast sie gesehen?«
    »Und ob.« Glenda nahm noch einen Nachschlag. »Soll ich sie euch beschreiben?«
    »Nein, nein, das ist nicht nötig. Wir haben sie ja beide erlebt. Aber wieso du?«
    Sie runzelte die Stirn. »Das will ich dir sagen. Weil es ein gewisser Saladin so wollte.«
    Wir schraken beide zusammen, weil Purdy mit der flachen Hand auf den Tisch schlug.
    »Also doch!«, flüsterte die Staatsanwältin. »Einer musste ja hinter der Sache stecken, verdammt.«
    Ich war zwar sprachlos, aber hinter meiner Stirn jagten sich die Gedanken, denn ich versuchte, eine Erklärung zu finden, wie Saladin in dieses Spiel passte.
    »Warum sagst du nichts, John?«
    Ich winkte ab.
    »Los, was ist?«
    »Okay«, flüsterte ich. »Es ist also Saladin. Aber, was zum Henker, hat er damit zu tun? Hast du mit ihm geredet? Hat er dir etwas gesagt?«
    »Ja, das hat er. Er will Macht haben.«
    »Das reicht

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