1445 - Holt mich aus der Hölle!
schüttelte ihn. Glenda setzte sich neben die Moderatorin und legte einen Arm um sie.
»Ich kann es nicht glauben«, flüsterte Cathy. »Ich soll von Kim getötet werden? Warum?«
»Das müssen Sie den fragen, der Sie umbringen will.«
Ihre Starre verschwand wie weggeblasen.
»Eddy Fisher!«, flüsterte sie.
»Genau der«, bestätigte ich und ließ mich in einen Sessel fallen.
»Wenn uns jemand genauere Auskünfte geben kann, dann sind Sie es, Cathy. Sie kennen ihn. Er ist der Vater Ihres Kindes.«
»Nein«, flüsterte sie. »Nein, ich kenne ihn nicht. Ich war nur kurz mit ihm zusammen, aber die Zeit hat längst nicht ausgereicht, um ihn wirklich kennen zu lernen. Er ist ganz anders gewesen als die Männer, die ich vor ihm hatte. Er war faszinierend, das gebe ich zu, aber er war auch so verdammt kalt. Ich bin nicht an sein Inneres herangekommen, das müssen Sie mir glauben. Letztendlich habe ich ihn nur als eine Hülle gesehen, ohne Seele.«
»Und weiter?«
»Nichts. Ich habe mich von ihm getrennt. Ich war so froh, ihn los zu sein.«
»Gut, Cathy«, sagte ich, »wir werden abwarten müssen, was weiterhin geschieht. Ich denke, dass wir die Warnung, die ich erhalten habe, ernst nehmen sollten. Kim hat zwar nicht von einem bestimmten Zeitpunkt gesprochen, nur kann ich mir vorstellen, dass Eddy Fisher im Laufe der nächsten Zeit hier bei Ihnen erscheint und dann auch vor einem Mord nicht zurückschrecken wird.«
Es waren harte Worte, aber ich hatte sie ihr einfach sagen müssen.
Es brachte nichts, hier blauäugig zu sein. Wir mussten uns schon auf bestimmte Dinge einstellen, und dazu gehörte der Besuch Eddy Fishers.
»Was wissen Sie noch über ihn?«, fragte Glenda.
»Nicht viel. Er war oft unterwegs. Das brachte sein Job so mit sich. Auch damals, als wir uns kennen lernten. Wie schon erwähnt, ich habe ihn als sehr oberflächlich angesehen.«
»Über seine Vergangenheit wissen Sie nichts?«
»So gut wie nichts.«
»Aber vielleicht wir.« Glenda schaute mich an. »Wir könnten seinen Namen durch die Fahndung laufen lassen.«
Ein guter Vorschlag. Noch war uns Eddy Fisher ein Rätsel, aber es konnte sein, dass wir einiges erfuhren, was uns weiterbrachte. Womöglich war er irgendwie aufgefallen.
Als ich mich bei dem Kollegen von der Spätschicht meldete, drang ein Stöhnen durch mein Handy.
»Ah, Sie mal wieder.«
»Nachtschicht begonnen?«
»Gerade eben. Dabei hat mir meine Frau ein herrliches Weihnachtsgebäck mitgegeben, auf das ich jetzt verzichten muss.«
»Essen Sie es später. Die Vorfreude ist immer die schönste, heißt es doch.«
»Gut, was kann ich für Sie tun?«
»Eddy Fisher, TV-Agent.« Mehr sagte ich nicht.
»Ist das alles?«
»Ja. Ich möchte nur wissen, ob er aufgefallen ist oder sich sogar in der Fahndung befindet.«
»Okay, wie kann ich Sie erreichen?«
Ich gab ihm meine Handynummer.
Glenda lächelte, als ich mein Handy wegsteckte. »Sehr gut, jetzt bin ich gespannt. Mein Gefühl sagt mir, dass etwas dabei herauskommt.«
Cathy Fox war aus dem Zimmer gegangen. Glenda deutete meinen fragenden Blick richtig.
»Sie ist im Bad.«
»Okay.«
»Und sie hat es schwer genug. Plötzlich die Stimme der toten Tochter zu hören würde jedem einen Schock versetzen.«
»Hm…« Ich sagte nicht mehr.
Das passte Glenda nicht. »Weshalb reagierst du so komisch?«
Ich winkte ab. »Nichts.«
»Doch, du hast was.«
»Klar.« Ich breitete die Arme aus. »Die Konstellation kommt mir schon ein wenig ungewöhnlich vor.«
»Was stört dich?«
»Ich weiß es nicht genau. Ich müsste noch näher darüber nachdenken. Irgendwas läuft hier an mir vorbei, aber das bekomme ich auch noch raus. Verlass dich drauf.«
Glenda wollte noch eine Bemerkung hinzufügen, aber die Moderatorin kehrte zurück, deshalb schwiegen wir. Außerdem meldete sich mein Handy.
»Ja?«, sagte ich.
»Was wollen Sie hören, Kollege?«
»Die Wahrheit.«
»Gut, die sollen Sie bekommen. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts. Dieser Eddy Fisher ist nicht negativ aufgefallen. Kann sein, dass er mal falsch geparkt hat, aber das ist in unseren Archiven nicht verzeichnet.«
»Ich danke Ihnen trotzdem.«
»Bitte.«
»Und lassen Sie sich das Gebäck gut schmecken.«
»Mach ich doch glatt bei einer Tasse Kaffee.« Er lachte noch und legte dann auf.
Glenda hatte während meines Telefonats spitze Ohren bekommen und wusste Bescheid, ohne dass ich etwas erklärt hatte.
»Eine negative Spur, John.«
»Genau.«
»Bist du
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