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1446 - Robotersporen

Titel: 1446 - Robotersporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der Tür. Er wirkte etwas schlaksig, aber dennoch kräftig.
    Seine wasserblauen Augen besaßen etwas Durchdringendes. Sein Blick war ruhig. Er mochte etwa 35 Jahre alt sein, höchstens jedoch 40. Er lehnte sich ungezwungen in den Türrahmen. „Ich bin Jacky Anderson", sagte der Mann. Tekener hatte ihn zwar kurz nach der Katastrophe im Kreis von Ytrik-Yi gesehen, aber er besaß keine auswertbare Erinnerung an ihn. „Ich habe eure letzten Worte zufällig gehört. Du willst wissen, was ich für ein Mensch bin? Ich sage es dir. Ich bin ein Freihändler. Ich arbeite für unsere Sache. Sonst mache ich nichts."
    Ronald Tekener fühlte sich nicht ganz wohl in der Rolle des Detektivs, aber er behielt .seine Linie bei. „Kennst du Eileen Demandon?"
    „Natürlich." Jacky Anderson blieb sehr ruhig. „Wir sind gute Freunde. Sie fährt auf der BLUEJAY. Sie ist seit einem Vierteljahr weg von Phönix. Ich weiß nicht, was deine Frage soll, aber ich will kein Geheimnis daraus machen, daß die persönliche Beziehung zwischen Eileen und mir ein Ende fand. Sie hat einen Typ gefunden, der ihr besser gefällt."
    „Chris Wayfar."
    „Ja. Sicher." Jacky Anderson blieb noch immer sehr ruhig. Für den Smiler zu ruhig. „Das weiß hier jeder. Ich sage dir eins, Freihändler-Boß." Anderson wurde plötzlich impulsiver in seiner Ausdrucksweise. „Ich habe weder etwas mit dem Unglück zu tun, noch bin ich weiter an Eileen interessiert. Irgendwo da draußen ist eine Mauer, ein Wall. Sie nennen ihn Chronopuls-Wall. Er versperrt mir den Weg in die Heimat. Ich will..."
    „Eileen Demandon kommt irgendwann zurück." Ronald Tekener unterbrach den Montagemeister. „Sie weiß noch nicht, daß Chris Wayfar nicht mehr lebt. Sie wird es erfahren. Was wirst du dann tun, Jacky Anderson?"
    „Ich bin kein Dummkopf, Ronald Tekener." Der Mann ballte seine Fäuste. „Du meinst, ich hätte etwas mit dem Tod von Chris Wayfar zu tun. Und das alles wegen Eileen Demandon."
    „Es gibt jemand, der das behauptet", antwortete der Smiler. „Wer?"
    „Er heißt Kappo-148. Es handelt sich um einen Roboter. Um den Robot des Vaters von Chris Wayfar."
    Jacky Anderson blickte hilfesuchend zu Ytrik-Yi. „Das ist doch Wahnsinn." Er stammelte und suchte nach Worten. „Oder Unsinn.
    Ich kenne weder diesen Kappo-148, noch den Vater von Chris. Fünf Tote. Und ich werde verdächtigt! Das ist ungeheuerlich."
    „Das hat keiner gesagt",versuchte ihn der Blue zu trösten. „Du hattest dich für die Unglücksschicht abgemeldet", bohrte Ronald Tekener weiter. „Dennoch hast du an dem Versuch der Feldtriebwerke teilgenommen. Wie paßt das zusammen?"
    „Ganz einfach. Ich fühlte mich fit. Ich war bei Doc Haibert gewesen. Danach hatte ich keine Zeit mehr gehabt, die Krankmeldung abzusagen. Ich war pünktlich hier auf der Werft. Das war im Augenblick wichtiger."
    „Das kann ich bestätigen", beeilte sich Ytrik-Yi. „Jeder Verdacht gegenüber Jacky wäre purer Unsinn."
    „Etwas stimmt nicht." Ronald Tekener war aufgestanden. „Niemand beschuldigt dich direkt. Die Geschichte ist zu undurchsichtig. Du kannst dich weiter völlig frei bewegen. Vielleicht verstehst du, daß ich für dich eine besondere Überwachung anordne. Es geschieht zur Sicherheit aller Freihändler."
    „Es gibt also doch einen Verdacht gegen mich." Der blonde Mann schüttelte sich. „In unserer Situation kann kein Platz sein für ein Einzelschicksal, für einen vermeintlichen Eifersuchtstäter."
    „Davon habe ich nichts gesagt", bemerkte Ronald Tekener energisch. „Nicht gesagt. Aber gedacht!" Jetzt war der Montagemeister ganz außer Fassung geraten. „Ich sage die Wahrheit.
    Ich habe nichts mit dem Unglück zu tun.
    Oder mit dem Tod von Chris Wayfar. Das müßt ihr mir glauben."
    „Ich gehe der Sache auf den Grund", versicherte Tekener. „Bis dahin besteht für dich kein Grund zur Unruhe."
    „Das kenne ich", meinte Jacky Anderson sarkastisch mit einem unzufriedenen Unterton. „Mein Großvater sagte: Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemanden den Bart zu sengen. Ich weiß nicht, woher er das hatte. Aber jemand will mir da etwas unterjubeln. Jemand, dem ich vielleicht mit der Wahrheit den Bart versengt habe."
    Ytrik-Yi packte den Smiler am rechten Oberarm und zog ihn von Anderson weg in eine Ecke des Raumes. „Ich blicke nicht durch." Der Blue verfiel in ein hastiges Zwitschern. „Tek!
    Laß Jacky in Ruhe! Er ist so sauber wie Chris oder alle

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