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1446 - Robotersporen

Titel: 1446 - Robotersporen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde er nach dem Montagemeister fragen.
    Das halbfertige Raumschiff wirkte vereinsamt auf den Smiler. Es weckte Gefühle in ihm, obwohl es sich nur um tote Materie handelte.
    Mehrere Männer und Frauen standen recht hilflos herum.
    Tekener wurde bewußt, was er dadurch bewirkt hatte, daß er die Unterbrechung der Arbeiten auf allen sechs Werftanlagen angeordnet hatte. Trotzdem bereute er diesen Entschluß nicht, denn die Sicherheit der Arbeiter hatte in jedem Fall absoluten Vorrang.
    Er drängte Ytrik-Yi unauffällig in einen Nebenraum der Werfthalle. Der Blue atmete auf, und er nannte auch direkt den Grund dafür. „Es ist gut, daß du gekommen bist. Und daß Ich mit dir allein reden kann. Alle reden von Sabotage, Tek. Ich kann das nicht glauben, auch wenn alle Fakten es zu beweisen scheinen. Es gibt einfach keine vernünftige Erklärung für diesen Zwischenfall."
    „Ich widerspreche dir nicht." Ronald Tekener lud den Projektleiter dazu ein, sich zu setzen. Der Blue kam der Aufforderung dankbar nach. „Ich möchte dich dennoch zu ein paar Dingen befragen und es könnte sein, daß einige meiner Fragen vielleicht etwas ungewöhnlich klingen."
    „Was willst du wissen?"
    „Es betrifft verschiedene Dinge und Personen. Zunächst zu Chris Wayfat. Wie siehst du ihn? Was Weißt du über ihn.
    Siehst du seine Person in irgendeinem Zusammenhang mit dem vermeintlichen Anschlag?"
    „Ronald Tekener!" Der Projektleiter der EPSILON-Werft stand auf und schlug auf den Tisch. „Deine unausgesprochene Anspielung entsetzt mich. Chris Wayfar war ein absolut zuverlässiger und loyaler Mitarbeiter. Ein guter Techniker, ein Fachmann. Und menschlich absolut in Ordnung. Was ich sagen will, ist, Chris war integer. Sein Tod ist ein Verlust für uns alle. Ich muß mir Gedanken machen, wer seinen Platz übernimmt, wenn du die Sperre zum Bau der sechs Kampfraumer aufhebst, die..."
    „Es besteht kein Grund dafür, sich so aufzuregen", beschwichtigte Ronald Tekener den Blue. „Du solltest verstehen, daß ich alle Fakten überprüfen muß. Wenn du sagst, Chris war in Ordnung, dann reicht mir das. Dennoch eine Frage dazu.
    Hattest du jemals den Eindruck, der junge Mann könnte sich mit Selbstmordabsichten beschäftigen?"
    „Nein, absolut nicht!" Ytrik-Yi erklärte das ganz entschieden. „Eine andere Frage. Die Auswertung deiner ersten Berichte hat ergeben, daß die zentrale Schaltmatrix, für die Chris Wayfar in erster Linie verantwortlich war, bei dem Unglück eine entscheidende Rolle gespielt haben muß. Durch dieses Bauteil liefen alle Daten. Oder besser gesagt, durch diese Matrix hätten alle Daten laufen müssen, auch die Befehle zur Unterbrechung. Was ist von der Matrix übriggeblieben?"
    „Praktisch nichts." Der Projektleiter erhob sich und holte ein verschmortes Trümmerstück aus einem Wandregal.
    Tekener konnte metallische und plastische Substanzen erkennen, aber mit dem Original besaß dieser Klumpen kaum noch Ähnlichkeit. „Das ist der schäbige Rest."
    „Wurde er untersucht?"
    „Da gibt es nichts mehr zu untersuchen", meinte der Blue. „Da bin ich anderer Ansicht. Schicke dieses Teil sofort nach Mandalay zu Icho Tolot. Ich werde den Haluter bitten, es mit seinen Mitteln gründlich zu analysieren.
    Vielleicht finden wir etwas."
    Es war der Mimik Ytrik-Yis anzusehen, daß er die Anweisung zwar korrekt ausführen würde, aber daß er sich nichts davon versprach. „Wo wurde die Matrix hergestellt?" fuhr Tekener fort. „Hier auf Phönix." Der Projektleiter staunte nun wirklich über die Fragen des pockennarbigen Terraners. „In den robotischen Fertigungsanlagen unten am Fluß Selva."
    „Dort befindet sich Atlan." Ronald Tekener sprach mehr zu sich selbst. „Er muß das überprüfen."
    „Was?" meinte Ytrik-Yi. „Ob dort alles mit rechten Dingen zuging und zugeht. Viel verspreche ich mir davon nicht, denn eigentlich deutet alles darauf hin, daß auf der Arbeitsplattform von Chris Wayfar etwas Ungewöhnliches geschehen sein muß. Wir müssen daher nicht nur jeder denkbaren Spur in diesem Bereich nachgehen, sondern uns ganz besonders auf ihn konzentrieren. Da ist noch ein Punkt, der nicht genügend in deinen Berichten erwähnt wurde. Ich spreche von dem Arbeitsroboter, der sich an der Seite von Wayfar befand."
    „Ich verstehe." Ytrik-Yi deutete auf ein Bild an der Wand, das einen kastenförmigen Roboter mit Rollen und Prallfeld, sowie mit zahllosen technischen Zusatzwerkzeugen zeigte. „Ein Montageroboter wie dieser.

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