1448 - Flucht ins Bluthaus
fragte Suko.
Da hatte er Recht. Wir würden blind in dieser uns unbekannten Gegend herumtappen. Wir diskutierten dann darüber, ob wir den Transporter auf die Fahndungsliste setzen sollten.
Hätten sich nicht Mallmann und Saladin darin befunden, wäre das alles kein Problem gewesen. Aber Polizisten, die den Wagen stoppten, wären für sie leichte Opfer gewesen. Ein Blick des Hypnotiseurs reichte aus, und sie standen unter seiner Kontrolle.
»Das hört sich alles nicht gut an«, sagte die Cavallo.
»Ist es auch nicht«, gab Suko zu und fragte sofort: »Du hast wirklich nichts über ihre Pläne erfahren können?«
»Dann hätte ich es gesagt.«
Ich wechselte das Thema. »Wie heißt der nächste Ort?«
Das wusste keiner. »Dann fahren wir einfach mal los und halten die Augen auf«, schlug Suko vor. Keiner von uns hatte etwas dagegen.
Suko ließ den Wagen anrollen. Unser erstes Ziel war das nächstliegende Dorf. Vielleicht mussten wir auch bis Harlow fahren, aber das würde sich noch herausstellen…
***
»Wo willst du jetzt hin?«, fragte Mallmann.
»Ich weiß es noch nicht.«
»Wie?«
»Ja, ich habe hierfür keine Pläne gemacht. Aber wir werden uns einen Ort suchen müssen, an dem wir unsere Ruhe haben.«
»Hast du eine Idee?«
»Nein«, gab Saladin zu. »Sie wird mir kommen, wenn ich mich umgesehen habe.«
»Ich würde die Vampirwelt vorschlagen.«
Saladin zuckte leicht zusammen. »Warum das?«
»Da sind wir sicher.«
Der Hypnotiseur lachte. »Das stimmt. Die Frage ist nur, ob wir sicher sein wollen oder lieber hier unsere Zeichen setzen. Das hatten wir zumindest vor.«
»Nur von einem Versteck aus.«
»Das werden wir finden.« Saladin hatte sich gefangen. Sein Optimismus war zurückgekehrt. Es wollte von seinem Plan nicht weichen, denn für ihn war es etwas Besonderes, fünf hypnotisierte Vampire loszuschicken, die unter seiner Kontrolle standen. Das heißt, so sicher war er sich da nicht. Deshalb dieser Versuch. Wenn er klappte, eröffnete ihm das völlig neue Möglichkeiten, und das nicht in der düsteren Vampirwelt, sondern in der normalen.
Bisher hatte Dracula II mitgespielt, und er hoffte, dass dies so bleiben würde.
Sie sahen Lichter vor sich. Nicht in einer Reihe wie auf einer Hauptstraße, diese hier verteilten sich an verschiedenen Stellen und zeigten an, dass sie sich einem Ort näherten. Den Namen kannten sie nicht, aber Mallmann nickte, bevor er sagte: »Wir sollten versuchen, möglichst bald ein Versteck zu finden.«
»Im Ort?«
»Nein, außerhalb. Ich habe Felder gesehen und glaube nicht, dass sie brachliegen.«
»Du denkst an Farmer?«
»Genau.«
»Okay, dann werden wir jemanden fragen, der sich auskennt.« Saladin nickte nach vorn.
Mallmann sah, was er damit meinte. An der linken Seite und etwa dort, wo der Ort begann, leuchtete die Reklame einer Tankstelle. In roten und gelben Farben, die nicht zu übersehen waren.
»Da willst du hin?«
Saladin nickte. »Du bleibst im Wagen. Es reicht, wenn er einen von uns sieht.«
»Okay.« Mallmann hatte das Ortsschild gesehen und sprach den Namen leise vor sich hin.
»Wie heißt das Kaff?«
»Nazeing.«
»Nie gehört.«
»Ich auch nicht.«
Saladin lachte. »Ich denke allerdings, dass man hier bald von uns hören wird. Wir werden Spuren hinterlassen, darauf kannst du dich verlassen.« Sie hatten sich dem Ziel bereits so weit genähert, dass sie in die Auffahrt einrollen konnten.
Das Licht drang durch die Wagenscheiben und vertrieb die Dunkelheit. Mallmann schaute sich mit scharfen Blicken um. Was er sah, wirkte beruhigend auf ihn. Es stand kein zweiter Wagen da, der gestört hätte. Zu dieser Uhrzeit war das normal.
Diese Tankstelle gehörte zu den kleinen. Es gab nur zwei Zapfsäulen. Auch der Kassenraum war nicht eben groß. Dafür hell erleuchtet. Von außen her sahen sie einen Mann in blauer Kluft, der an der Kasse stand und sich mit irgendetwas beschäftigte.
Saladin stieg aus. Er bemerkte, dass der Tankwart kurz aufschaute und sich dann wieder seiner Arbeit widmete.
Saladin drückte eine Glastür auf und wandte sich nach links. Erneut schaute der Mann hoch. Jetzt schrak er zusammen, als er die düstere Gestalt mit dem kahlen Kopf sah. Der Hypnotiseur machte einen nicht eben Vertrauen erweckenden Eindruck.
»Guten Morgen.«
»Wollen Sie tanken?«
Saladin gab die Antwort erst, als er am Tresen seine Schritte gestoppt hatte. Er schüttelte den Kopf und sah, dass der kleine Mann mit dem Kugelbauch zurückwich.
»Ich
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