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145 - Die Suche nach Aiko

145 - Die Suche nach Aiko

Titel: 145 - Die Suche nach Aiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
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ausgetrocknete, glitschige Algen, stachlige Seesterne, Seeigel oder verwesendes Meeresgetier bildeten immer wieder Hindernisse.
    Keuchend kam Jacob Smythe neben Grao’sil’uuna zum Stehen – und fand sich einem weiteren Echsenwesen gegenüber. Noch größer gewachsen, als es ein gewöhnlicher Daa’mure war, und mit einer mächtigen mentalen Präsenz ausgestattet, die Smythe unvermutet traf.
    »Ora’sol’gudoo«, ächzte der Professor und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Augenblicklich schmerzte sein Kopf, und er spürte, wie sich die Gedanken des Sol in sein Hirn bohrten. »Sie sind auch hier?«
    »Eine reichlich sinnlose Frage«, antwortete der Oberste der Daa’muren.
    Smythe bemühte sich, Kaltschnäuzigkeit zu zeigen. »Ich möchte jetzt endlich wissen, warum ich hierher geholt wurde!«
    »Wegen des Wandlers, selbstverständlich.«
    Smythe stützte sich müde mit den Händen an seinen Knien ab. »Ah! Und soll ich nun wegen der Aussicht in Begeisterungsstürme ausbrechen?«
    Der Blick war in der Tat atemberaubend – und dennoch eintönig. Das Ringgebirge war im Dunst der Ferne mehr zu erahnen als wirklich zu sehen. Sie befanden sich im ungefähren Zentrum des Kratersees, der trotz des bereits abgepumpten Wassers nach wie vor wie eine endlose Wasserwüste wirkte.
    Eine blauschwarze Masse breitete sich rings um sie aus.
    Unzählige, sich stets verändernde und wandernde Schaumkronen verwirrten die Sinne.
    »Du sollst wissen, worauf du dich wirklich bewegst.«
    Täuschte er sich, oder hörte er aus Ora’sol’gudoos sonst so monotoner Stimme Erregung heraus?
    Stolz? Begeisterung? Oder gar Enthusiasmus?
    »Sobald das Meerwasser verschwunden ist«, fuhr der Oberste der Daa’muren fort, »wirst du die Nuklearbomben rund um den Wandler in Stellung bringen und simultan zünden.«
    Smythe zog die kalte Luft ein. »Ich dachte, ihr verwendet die Bomben für die Bunker der Allianz? Um eure Feinde zeitgleich in die Hölle zu sprengen?«
    »Das glauben auch die Primärrassenvertreter. Wir haben ihnen diese falschen Informationen zukommen lassen, um ihre Kräfte zu binden – ein Konzept übrigens, das wir deinen Gedankengängen entnommen haben, Jeecob’smeis. Solange diese Allianz mit ihrer Verteidigung und Truppenmobilisierung beschäftigt ist, kümmert sie sich nicht um das, was in Kürze hier geschehen und all ihre minderwertigen Bemühungen nutzlos machen wird. Alles was wir tun mussten, war, hin und wieder vorzustoßen, jemanden zu entführen, ein unwichtiges Waffendepot zu überfallen und durch nicht nachvollziehbare Aktionen Verwirrung unter den Primärrassenvertretern zu schaffen.«
    Smythe war geschockt. »Dann war euer ganzer Kampf gegen die Menschen… eine Beschäftigungstherapie?!«
    »Der Sinn des Begriffes ist durchaus angemessen«, stimmte der Sol zu, nachdem er in Smythes Gedanken gegraben hatte.
    »Wir haben den Primärrassenvertretern in den vergangenen zwei Gestirnumkreisungen genügend Anlässe geliefert, sich in panischen Handlungen und internen Streitigkeiten zu ergehen, während wir Projekt Daa’mur vorangetrieben haben.«
    »Und Matthew Drax?«, ächzte Smythe. »Ist er denn nicht euer Primärfeind?!«
    »Mefju’drex ist neben dir und einigen Wenigen der wohl ungewöhnlichste Vertreter eurer Rasse«, sagte Ora’sol’gudoo.
    »Aus deiner Erinnerung, Jeecob’smeis, wissen wir von eurem Zeitsprung während der Landung des Wandlers – aber wir haben bis heute nicht ergründen können, was vor fünfhundertneun Gestirnumkreisungen tatsächlich geschehen ist. Wir sind uns aber sicher, dass der Wandler nicht der Grund für diese Anomalie sein kann.«
    »Ist er euer Feind?«, beharrte Smythe auf seiner Frage, hinter der alles andere in den Hintergrund trat.
    »Ich weiß, dass dir viel an seiner Neutralisierung liegt«, sagte der Sol. »Ein interessantes Konzept, diese Rache, verbunden mit Geltungssucht. Sie setzt große Energien frei, die wir für uns nutzen, Jeecob’smeis. Ja, Mefju’drex ist unser Primärfeind und die größte von uns identifizierte Gefahr für Projekt Daa’mur. Sein Tod wird deine Belohnung für geleistete Dienste sein. Du wirst über ihn verfügen dürfen, so wie über die kläglichen Reste der Menschheit, wie ihr euch nennt.«
    Die Freude, die in Jacob Smythe aufwallen wollte, wurde durch den letzten Satz des Sol abrupt ausgebremst.
    »Klägliche Reste?«, fragte er.
    »Nun«, sagte Ora’sol’gudoo mit entwaffnender Ehrlichkeit,
    »Projekt Daa’mur wird für die

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