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145 - Die Suche nach Aiko

145 - Die Suche nach Aiko

Titel: 145 - Die Suche nach Aiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
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Angst und auch Neugierde erzeugen. Ist das korrekt?«
    Smythe nickte mechanisch, während er fieberhaft nach Argumenten suchte, um für sich selbst einen besseren Deal herauszuschlagen.
    »Dann bedenke, Jeecob’smeis, dass es keine Alternative zu Projekt Daa’mur gibt. Wir werden den Wandler reaktivieren, mit oder ohne deine Hilfe. Ich habe dich als logisch denkendes Individuum eingestuft, also benutze jetzt deinen rudimentären Verstand. Du hast die Wahl – gleich hier zu sterben oder uns zu assistieren. Ersteres bedeutet auch das Ende der gesamten Primärrasse, letzteres ihr Überleben in einem isolierten Terrain mit dir als ihr Oberhaupt.«
    »Aber…«, versuchte Jacob Smythe einen letzten Einwurf, »eine derart heftige Explosionskette an nur einer Stelle bringt das fragile Gefüge der Planetenoberfläche in Gefahr. Die äußere Erdschicht, die hier ohnehin besonders fragil ist, würde einbrechen und die Lava…«
    Er stockte mitten im Satz, als ihm klar wurde, dass die glutflüssige Gesteinsmasse aus dem Erdinneren für die Daa’muren keineswegs eine Gefahr darstellte – im Gegenteil.
    Sie waren einst thermophile Geschöpfe gewesen und wollten es wieder sein.
    War ihre äußere Echsenhaut nur Fassade? Verbarg sich darunter ein Organismus, geschaffen für ein Leben in Lava-Meeren? War dies auch der Grund für ihre extrem hohe Körpertemperatur und die Fähigkeit des Gestaltwandelns?
    »Du bist der Wahrheit auf der Spur, aber es tut nichts zur Sache, Jeecob’smeis!« Wieder hatte der Sol in seinen Gedanken gelesen, die er vor Aufregung nicht genügend abschirmen konnte. »Für dich sollte es genügen zu wissen, dass du die Prozedur überleben wirst, wenn du dich weiterhin kooperativ zeigst. Also, wie lautet deine Entscheidung?«
    Das weißt du doch ganz genau, du verfluchte Echsenfresse, dachte Smythe am Grunde seines Selbst. Was habe ich denn für eine Wahl?
    ***
    Matt robbte vorsichtig zu Aruula.
    Wenige Meter vor ihnen begann eine Schicht dicken Schlicks, von einigen kleineren Erhebungen unterbrochen, die augenscheinlich vulkanischen Ursprungs waren.
    Das ehemalige Ufer des Kratersees.
    Zwischen verrotteten Kadavern bewegte sich da und dort etwas Undefinierbares, noch nie gesehenes Meeresgetier, meist klein und vom allgegenwärtigen Schlamm überdeckt.
    Tangblätter und Algen, Seesterne, Fische, Muscheln, Schnecken – sie bildeten eine teilweise festgebackene Masse.
    Aruula und Matt präsentierte sich ein Bild des Todes, wie es kein Maler jemals festgehalten hatte.
    »Diese Riesenwürmer pumpen den Kratersee derart schnell leer, dass seine Bewohner keine Chance hatten, im Wasser nachzurücken«, stellte Matthew fest. »Das ist unglaublich!«
    Das kleine Meer besaß einen Durchmesser von rund zweitausend Kilometern. Matt wurde schwindlig, als er an die unglaublichen Wassermengen dachte, die von den seltsamen organischen Wesen, die Mr. Black entdeckt hatte, jenseits des Walls ins Beringmeer und den Pazifischen Ozean gepumpt wurden.
    Sein Verstand weigerte sich schlicht, die Dimensionen des Plans der Daa’muren zu überblicken. Was auch immer sie vorhatten – ihr Geist kannte keine Grenzen.
    Wasserdampfwolken hingen über den ausgetrockneten Teilen des Kratersees. Gewitter und Stürme waren hier wohl an der Tagesordnung. Es würde nicht lange dauern, bis der Wasserverlust Flora und Fauna der ganzen Region zum Kippen brachte.
    Matt schüttelte den Kopf und beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken.
    »Was ist das dort?«, fragte Aruula und wies nach Süden.
    Matt schmälte die Augen. Ein filigranes Gebilde ragte etwa einen Kilometer entfernt an der Baumgrenze auf. Er hob das Fernglas an seine Augen. Irgendein… Gestänge. Wofür es gedacht war, konnte man nicht erkennen.
    »Das sollten wir uns ansehen«, sagte er und wollte losmarschieren, doch Aruula hielt ihn an der Schulter zurück.
    »Daa’muren!«, sagte sie alarmiert. »Im Nordosten. Am Wasser!« Sie warf sich flach auf den Bauch, mitten hinein in ein Bett aus verdorrtem Seetang. Matt folgte ihr – mit einem saftigen Klatschen. Er war in den Überresten einer Qualle gelandet.
    Doch jetzt war nicht die Zeit, sich um seine Kleidung zu sorgen. Matt blickte zum See hinüber.
    Da waren sie. In einer Anzahl, wie Matthew Drax sie bislang noch nie zu Gesicht bekommen hatte. In einer schier endlosen Prozession kamen sie übers Meer auf das Ufer zu.
    Sobald sie das Land erreichten, packten sie mannsgroße Ladungen, mit einfachen Seilen und Stricken

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