145 - Die Suche nach Aiko
sich selbst zu gefährden. Er versuchte verzweifelt, Krallen und Reißzähne von sich fern zu halten.
Wo war Aruula?
Als hätte es nur dieses Gedankens bedurft, erklang ihr wütender Kampfschrei, dann das Singen des Schwertes. In Matts Ohren klang es wie ein Engelschor.
Die Barbarin spaltete dem Daa’muren den rechten Arm ab.
Der Außerirdische kreischte. Doch aus dem Stumpf entwich kein Blut, sondern ein heißer Dampfstrahl.
Er schrie, wie Matt noch kein Wesen gehört hatte. Schrill und nahe des Ultraschallbereichs; andererseits aber so kräftig, dass die Vibrationen in seinem Magen nachklangen.
Der schwere Körper bäumte sich über Matt auf. Der Mann aus der Vergangenheit schaffte es, seine Beine unter seinen Leib zu bringen. Er spannte die Muskeln an, dann stieß er den Daa’muren von sich.
Er flog rücklings auf Aruula zu, die einen weiteren Hieb führte, diesmal horizontal. Der Kopf des Echsenwesens wurde vom Körper getrennt, den explosionsartig ein Schwall brühend heißer Luft einhüllte.
Der letzte Schrei des Außerirdischen hallte noch sekundenlang übers Land.
Matt kämpfte sich hoch. Aruula stand wie erstarrt da, das Schwert in der Vorhalte und auf den kopflosen Torso gerichtet, als erwartete sie, dass er sich noch im Tod in eine furchtbare Bestie verwandelte.
Doch es war nichts mehr zu tun. Der Daa’mure war vernichtet.
Aber die Gefahr war nicht vorüber! Sie mussten sofort von hier verschwinden! Denn die Geräusche des Kampfes hatte man mit Sicherheit im Umkreis mehrerer Kilometer gehört.
Matt tastete nach dem Driller, der halb im Schlamm versunken war. Hastig überprüfte er die Funktionstüchtigkeit der Waffe; zu seiner großen Erleichterung war sie voll einsatzbereit.
»Los jetzt!« Sie hetzten davon, den X-Quads entgegen, als wäre Orguudoo persönlich hinter ihnen her.
»Wir müssen… zurück zum… Telepathenkreis!«, ächzte Matt mit rasselnden Lungen.
»Falsch!«, antwortete Aruula. Sie lief gleichauf mit ihm.
Matt wurde langsamer. »Falsch?«, echote er.
Sie nickte. »Willst du den Feind zu unserem Versteck führen?«, fragte sie vorwurfsvoll. »Wir müssen das Gegenteil von dem tun, was er erwartet!«
»Und das wäre?« Matt blickte im Laufen zurück und suchte nach möglichen Verfolgern. Er meinte eine ganze Horde der Außerirdischen hinter sich zu sehen. Vielleicht spielten ihm seine überreizten Sinne aber auch nur einen Streich und es waren vereinzelte Nebelfetzen, die ihn täuschten. Er empfand jedenfalls kein Bedürfnis, stehen zu bleiben und zu überprüfen, ob ihn seine Augen trogen oder nicht.
»Die Daa’muren werden glauben, dass wir uns zurückziehen, nachdem wir entdeckt sind«, sagte Aruula. Der Lauf brachte sie noch nicht einmal außer Atem! »Wir sollten also weiter in Richtung des Kratersees vordringen.«
Matt nickte. Was das Überleben in feindlichem Terrain anging, war Aruula die Expertin, und er war nicht zu stolz, um sich ihrem Ratschlag zu beugen. »Okay. Ich informiere… Karen McManus über unseren… Fund und über die Begegnung… mit dem Daa’muren. Sie sollen… den EWAT zu tarnen… und für ein oder zwei Tage… untertauchen.«
Er verfiel in schnellen Schritt, als ihn Seitenstiche zu plagen begannen. Auch Aruula wurde langsamer und musterte die Umgebung mit wachen Blicken. Eine Sekunde später rannte sie schon wieder los.
»He, langsam!«, protestierte Matt. »Ich kann nicht…«
Er verstummte, als er den Grund ihres Spurts erkannte: Sie hatten die X-Quads erreicht.
Gerettet!
Vorerst…
***
Der Herr der Welt setzte sich widerwillig auf den Rücken des Wesens, das Grao'sil'uuna an der Wasserlinie »geparkt« hatte.
Er hatte Kreaturen wie diese schon gesehen. Dass die Daa’muren sie als Reittiere einsetzen, hatte er nicht erwartet.
Mit größtem Unbehagen nahm er hinter Grao'sil'uuna auf dem Shargator Platz.
Das Geschöpf war muskelbepackt, hässlich, heimtückisch und mit mehreren Reihen unregelmäßiger Reißzähne ausgestattet. Die Haut des amphibischen Wesens, eine Mischung aus Hai und Krokodil, fühlte sich rau an und war zernarbt. Wie die Kreuzung zweier so unterschiedlicher Genpools hatte zustande kommen können, war Smythe ein Rätsel.
»Die Shargatoren, wie du sie nennst, sind ein frühes Ergebnis unserer genetischen Manipulationen«, sagte Grao'sil'uuna, der offensichtlich seine Gedanken gelesen hatte.
»Kein besonders gelungener Versuch, aber immerhin überlebensfähig. Sie sprechen auf unsere Befehle zufrieden
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