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145 - Die Suche nach Aiko

145 - Die Suche nach Aiko

Titel: 145 - Die Suche nach Aiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael M. Thurner
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Einen Spaltbreit vielleicht nur, aber doch so weit, dass er erstmals verstand, was die Primärrassenvertreter eigentlich antrieb.
    Thul’hal’neiro riss überwältigt die Augen auf.
    Das Letzte, was er sah, war das Blatt der Gartenschaufel in Lin’croos Händen, das auf seinen Schädel herab fuhr. Dann endete jede Emotion.
    Keuchend richtete Lynne Crow sich auf, blickte auf den Körper unter sich, aus dessen Schläfe heißer Dampf zischte, und schleuderte angewidert die Schaufel beiseite. Noch während sie breitbeinig über der schlechten Jacob-Smythe-Kopie stand, begann diese sich zu verändern, zurückzufallen in ihren Urzustand: den eines großen, silbrig schimmernden Echsenmannes.
    »Verdammter Mistkerl«, fluchte Lynne und spuckte aus.
    Sie hatte das falsche Spiel des Daa’muren sofort durchschaut. Und darin ihre Chance zur Flucht gesehen. Punkt eins und zwei ihres Plans waren bereits geglückt: Erst hatte sie mit ein bisschen heißem Sex den Echsenkopf vollkommen aus der Fassung gebracht – und anschließend selbigen mit der Schaufel demoliert.
    Nun musste sie von hier verschwinden, bevor die zweite Echse zurückkam. Die Kontrollgänge dauerten für gewöhnlich eine halbe Stunde, also blieben ihr noch gute zwanzig Minuten.
    Kurz dachte sie an Jacob Smythe, den sie zurücklassen musste. Doch der Abschied fiel ihr seltsam leicht; als hätte die Vereinigung mit dem falschen Jake ihr endlich die Augen geöffnet, wie falsch auch die Liebe des echten war. Dass er sie seit einem Jahr – oder länger – nur noch als Ventil für seine sich aufstauenden sexuellen Regungen benutzte. Dass von der früheren Zuneigung, so sie denn je existiert hatte, nichts mehr geblieben war.
    Schwerer fiel ihr da schon, dass sie auch Arthur II, ihren Pflanzenspross, nicht mitnehmen konnte. Aber der würde sicher auch ohne ihre Hilfe weiter wachsen und gedeihen.
    Die Tochter von General Arthur Crow, Gefangene der Daa’muren seit nunmehr zweieinhalb Jahren, schlüpfte in ihre Kleidung, zerrte den reglosen Daa’muren hinter einen dichten Ginsterbusch und machte dann ihre ersten Schritte hinaus in die Freiheit, nicht ahnend, welches Schicksal sie dort erwartete…
    ***
    Nachdem Matt den Funkspruch an die Pilotin abgesetzt und darum gebeten hatte, den Telepathenkreis in den nächsten Stunden aktiv zu halten, nahm er das Fernglas, stieg auf eine Anhöhe und beobachtete, dicht an den Boden gepresst, die Daa’muren. Nach wie vor hielt ihre Karawane auf das Ufer zu.
    Aus der Höhe konnte Matt nun erkennen, dass sie im Wasser von etwa drei Meter langen Tieren getragen wurden, die Ähnlichkeit mit großen Krokodilen hatten.
    Er zoomte das Bild so nahe wie möglich heran – und erschrak. Die Echsenwesen hockten auf Shargatoren! Er hatte diese Spezies bereits vor der Küsten der Vereinigten Staaten kennen und fürchten gelernt. Dass sie hier nun als Transportmittel benutzt wurden, bestätigte seinen früheren Verdacht, dass auch sie genetische Experimente der Daa’muren waren.
    Jeweils vier der einen Meter langen Kristalle waren auf dem Rücken eines jeden Tieres gelagert, von einem Daa’muren gesichert.
    »Sie evakuieren tatsächlich den Wandler!«, murmelte er vor sich hin, bevor ihm bewusst wurde, dass er ein Selbstgespräch führte. Wo war Aruula abgeblieben? Sie hatte doch nachkommen wollen.
    Die Barbarin war nach wie vor dagegen, sich der Daa’muren-Karawane zu nähern. Als Jägerin verabscheute sie ein Risiko, wenn es sich vermeiden ließ – und dieser Ausflug war riskant. Aber Matt musste taktisch denken: Wenn die große Mobilmachung erfolgte und die Armeen der Allianz am Kratersee zusammengezogen wurden, musste man wissen, was dort vorging. Ansonsten war es möglich, in eine groß angelegte Falle zu laufen.
    Nicht zu vergessen einen anderen wichtigen Aspekt: Wenn sie wussten, wo die Kristalle der Daa’muren untergebracht waren, konnte man einen gezielten Schlag gegen sie führen.
    Als Echsenwesen mochten die Außerirdischen fast unbesiegbar sein – in ihrer kristallinen Form dagegen waren sie ein leichtes Ziel.
    Noch immer keine Spur von Aruula. Allmählich erwachte die Sorge in Matt. War ihr vielleicht etwas passiert, während er hier oben lag und beobachtete? Hatte eine Daa’muren-Patrouille sie entdeckt?
    Nach diesem Gedanken hielt es ihn keine Sekunde länger auf seinem Platz. Matt kroch ein Stückchen zurück, dann sprang er auf und hetzte den Hang hinunter zum Lager.
    Unten angekommen, blieb er abrupt stehen.
    Aruula

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