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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Silhouette.
    Wenn jetzt jemand ans Fenster trat, würde er
auf alle Fälle hier unten im Licht des Scheinwerfers eine Person bemerken.
    Sandra Stanton atmete schwer. Ihr Herz raste,
als wolle es die Brust sprengen.
    Das heiße, wie mit Nadelstichen attackierte
Gesicht preßte sich in den feuchten, kühlen Rasen. Mit ruckartiger,
roboterhafter Bewegung wandte die junge Frau den Kopf. Im beleuchteten Teich
sah sie ihr eigenes Spiegelbild.
    Was sie sah, war aber mehr, als ein Mensch
ertragen konnte ...
    Wo war nur ihr blondes Haar? Alles auf ihrem
Kopf war dunkel und bewegte sich in ameisenhafter Betriebsamkeit.
    Ihre Stirn, ihr Kinn und ihr Hals - alles war
bedeckt mit hunderten von winzigen Spinnen!
    Sandra Stantons Augen weiteten sich zu
unnatürlicher Größe. Gespenstisch leuchtete das Weiß des Augapfels in ihrem
Gesicht, in dem sonst kaum ein Quadratzentimeter freie Hautfläche zu erkennen
war.
    Sie preßte die Hände gegen die Ohren und
bewegte heftig schüttelnd den Kopf wie in ungeheurem Krampf, dessen sie nicht
Herr werden konnte.
    In ihr Fiebern fiel wie eine eiskalte Kugel
der Gedanke, der sie nicht mehr losließ und sie an die Grenze des Wahnsinns trieb .
    Was sie unter ihrer Haut in der Wange
beherbergt hatte, schien das Ei einer Spinne gewesen zu sein. Es war gereift,
aufgeplatzt und entließ nun all die winzigen, zum Leben gekommenen, praktisch
ausgebrüteten Leiber, die sich wie ein Strom daraus ergossen.
    Sie wußte nicht mehr, woher sie die Kraft
nahm, sich doch noch mal auf die Beine zu erheben und nach vom zu taumeln, nur
weg von diesem schrecklichen Teich, der ihr die Wahrheit wie ein kaltes Tuch
ins Gesicht schlug.
    Die Frau kam nicht weit.
    Das Buschwerk - nur einen Meter hinter dem
Teich - teilte sich. Zwei schlanke Hände kamen hervor.
    Sandra Stanton, sah und hörte nichts.
    Die Hände stießen blitzschnell nach vorn und
legten sich auf ihren Mund, einen Aufschrei im Ansatz erstickend.
    Die von Grauen erfüllte Frau war zu schwach
zur Gegenwehr.
    Sie wurde über den kühlen, feuchten Rasen ins
Gebüsch gezogen. Die Hände des Unbekannten preßten sich so lange auf ihren
Mund, bis ihre Bewegungen erlahmten und der Kopf langsam zur Seite fiel. . .
     
    *
     
    Mary Caine erhob sich.
    Plötzlich stutzte sie. War da nicht ein
Geräusch gewesen? Unten im Garten?
    Die schmale Frau trug einen hauteng
anliegenden, schwarzen und seidig schimmernden Hausanzug, der ihre weiblichen
Formen zur Geltung brachte.
    Unwillkürlich warf sie einen Bück auf den
Fernsehschirm. Dort lief ein Western. Ein einsamer Reiter wurde in diesem
Augenblick von einem hungrigen Berglöwen angefallen, und der Held kämpfte - mit
bloßen Händen - um sein Leben.
    Absichtlich hatte sie vorhin das Gerät leiser
geschaltet. Das Fauchen des Tieres, das Kullern der Steine auf dem unebenen,
abschüssig werdenden Boden - überhaupt der ganze Kampflärm war so laut, daß man
es liier im Raum gerade noch hören konnte.
    Mary Caine fuhr sich durch die Haare. Sie war
eingenickt. Die Medikamente, die sie am frühen Abend genommen hatte, zeigten
ihre Wirkung.
    Der Tag war überhaupt anstrengend und ermüdend
gewesen, und sie sagte sich, daß es Unfug war, hier noch herumzusitzen und vom
Fernsehprogramm doch nichts mehr mitzubekommen.
    Aber sie brachte es einfach nicht fertig, mal
früh ins Bett zu gehen.
    Die junge Frau war allein zu Hause. Nachdem
sie am Vormittag und am frühen Mittag insgesamt vier Psychiater aufgesucht
hatten, die übereinstimmend erklärten, daß ihr nichts fehle und sie das
Ereignis der letzten Nacht nicht zu ernst nehmen solle, war sie eigentlich
recht guter Dinge wieder mit Elron nach Hause gekommen.
    Wenn sie jetzt darüber nachdachte, was sie
glaubte, in der letzten Nacht gesehen zu haben, dann kam ihr das Ganze wie ein
böser, unwirklicher Traum vor.
    Sie überlegte, wie diese merkwürdige Vision
eventuell zustande kam. Sie hatte viel gearbeitet und an diesem Abend doch mehr
getrunken, als es sonst ihre Art war. Dies zusammen konnte der ausschlaggebende
Punkt gewesen sein, daß sie meinte, eine riesige Spinne gesehen zu haben -
obwohl da allen Vernunftgründen zufolge überhaupt keine gewesen sein konnte.
    Die junge Frau mit dem langen, blonden Haar
warf einen Blick aus dem großen Panoramafenster in den Garten. Der Teich drüben
war hell erleuchtet.
    Sie ließ den Blick in die Runde schweifen.
Nein, da war nichts, was sie hätte beunruhigen können.
    Das Geräusch war nicht von draußen gekommen,
sondern aus dem

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