145 - In den Fängen der Dämonenspinne
Gedanken in diesem Moment weit weg zu sein. »Es hat
sie wirklich gegeben. Mark Hollon und ich - haben sie
sogar gesehen. Aber sie konnten uns nichts anhaben. Denn - wir waren schlauer
als sie ... wir waren schließlich vorgewarnt. Hollon hatte gründlich recherchiert, bevor er das Risiko startete ... «
»Das heißt: Sie und Ihr Begleiter sind
wirklich in der Höhle gewesen, von der man sagt, daß dort unendlich viele
Schätze liegen .«
»Richtig, Mister Brent.«
»Und Sie haben - illegal natürlich - auch das
eine oder andere dieser kostbaren Funde mit hierher in dieses Land bringen können ?«
Der Anflug eines Lächelns zeigte sich auf den
scharf geschnittenen Lippen seines Gegenüber . »Es
kommt auf den Grund an, weshalb Sie mich das fragen, Brent. Ich kann Ihnen
sowohl darauf mit ja als auch mit nein antworten. Wenn Sie etwas für die Regierung
herausfinden wollen, sag’ ich Ihnen natürlich nein. Sind Sie aber wirklich ein Interessierter,
der möglicherweise das gleiche Abenteuer auf sich nehmen will wie Mark Hollon , dann bin ich gerne bereit, Ihnen weitere Auskünfte
zu geben. Entschuldigen Sie meine Offenheit - doch ich kann es riskieren, so zu
Ihnen zu sprechen. Ich verfüge gewissermaßen über einen ausgefeilten Instinkt.
An dem, wie Sie sich heute verhalten, wie Sie sich geben, wie Sie sprechen -
erkenne ich, was Sie wirklich im Schild führen. Sie meinen es ernst. Nicht nur
Sie haben Fragen, sondern auch ich habe welche auf dem Herzen. Und die möcht
ich ganz gern von Ihnen auch beantwortet haben. Sie verstehen sicher meine
Neugierde, wie Sie es im einzelnen angestellt haben, herauszufinden, wer Hollons Reisebegleiter war und vor allen Dingen, wer sich
hinter dem Namen Hollon verbirgt .«
»Das Ganze ist mit wenigen Worten getan«,
reagierte Larry Brent sofort. »Als ich endlich wußte, wer sich hinter dem
Pseudonym Mark Hollon verbirgt, konnte ich zwei und
zwei schnell zusammenzählen. In unmittelbarer Nähe des Wohnortes Mark Hollons liegt schließlich Peloe .
Also konnte es sich nur bei ihr um die Geisterstadt handeln, die er in seinem
Buch erwähnt hat. Und damit kam ich auf Stan Conolly .
Und den kennt schließlich jeder in Stanville und Umgebung . .. «
Larry Brent deutete auf die beiden
abgestellten Fahrzeuge in der Nähe seines Lotus’. »Ich hab’ das Gefühl, ich
komm’ in einem ungünstigen Augenblick«, fuhr er unvermittelt fort. »Sie haben
Besuch ... da möchte ich nicht stören. Ich komm’ gern zu einem anderen
Zeitpunkt noch mal vorbei .«
»Es sind Freunde aus Stanville«, entgegnete Conolly . »Auch wenn man allein lebt, hin und wieder hat man
doch den Wunsch, sich mit Menschen auszusprechen, zu denen man Vertrauen haben
kann. Sie stören keineswegs. Kommen Sie mit! Ich werde Sie vorstellen . . . «
Conolly machte eine halbe Drehung nach rechts.
Er deutete mit der ausgestreckten Hand die
Straße Richtung Saloon entlang. Dort drüben wohne ich. Da sind auch meine Freunde .«
Er blieb stehen und wollte, daß Larry Brent
voraus gehe.
Doch X-RAY-3 schüttelte den Kopf.
Immer nach Ihnen. Wie sich das geh ö rt . «
Conolly grinste von einem Ohr zum anderen. Seine
lederartige Gesichtshaut zeigte unzählige Runzeln. »Sie sind ein verdammt
vorsichtiger Zeitgenosse .«
»Wenn man mit Kugeln empfangen wird, dann
wird man mißtrauisch .«
»Schon recht. - Ich hab’ Ihnen ja erklärt,
daß ich nicht jeden hergelaufenen kleinen Gauner in Peloe haben will. In meiner Stadt sollen Ruhe und Ordnung herrschen ... «
Diese Bemerkung war es, die Brent wie ein
Peitschenhieb traf.
Mit Conollys Verstand stimmte etwas nicht! Er schien überhaupt nicht zu begreifen, daß es
hier gar nichts zu behüten und zu beschützen gab. In Peloe gab es keine Menschen, keine Güter mehr...
Oder etwa doch?
Larry Brent durchfuhr es siedend heiß.
Die Reise Conollys und Hammons ... der Fund in den Anden .. . wurden
etwa hier in dieser Geisterstadt Schätze aufbewahrt, die von jenem
abgesprengten Volksstamm der Azteken stammten?
Der Gedanke kam ihm ganz plötzlich, und er
wurde ihn nicht mehr los.
Der Einsiedler ging voran. Larry Brent war
einzige, gespannte Aufmerksamkeit. Er wollte sich nicht durch irgend etwas
überraschen lassen. Instinktiv fühlte er, daß hier einiges faul war.
Er warf einen Blick hinüber zu dem
langgestreckten, düsteren Haus, das Conolly angeblich
als Wohnstätte diente. Er nahm nirgends den geringsten Lichtschein wahr und
fragte sich, ob die Besucher des Einsiedlers
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