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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Taschentuch hervor. Er tupfte seinen Hals ab und hoffte, dass die Blutung bald aufhörte. Zu tief waren die Puppenfinger nicht in seine Haut gedrungen. Das sah er schon mal als Vorteil an.
    Seine Lampe lag am Boden. Johnny bückte sich, nahm sie an sich, steckte sie aber nicht weg. Er leuchtete in den Hintergrund des Speichers. Von jetzt an traute er keinem dieser hier stehenden Gegenstände mehr.
    Erst die Uhr, dann die Puppe!
    Was lief hier ab?
    Johnny bewegte seine rechte Hand. Er schickte den Lichtkreis dorthin, wo der vertrocknete Tote am Balken lehnte und mit seinem Skelettgesicht und den leeren Augenhöhlen in ihre Richtung schaute, als würde er sie mit seinem Blick fixieren.
    Johnny war zufrieden. Zumindest dort hatte sich nichts verändert.
    Er wäre nicht mal überrascht gewesen, wenn diese Gestalt plötzlich zum Leben erwacht wäre.
    »Sollen wir jetzt verschwinden?«, fragte Pete mit einer Stimme, in der die Angst mitschwang.
    »Genau das denke ich.« Johnny schaute seinen Freund scharf an.
    »Und untersteh dich, hier irgendwas mitzunehmen. Dann gibt es echten Stress.«
    Pete winkte heftig ab. »Ja, ja, verstanden. Ich will hier nur weg, verdammt.«
    »Gut, dann geh du zuerst.«
    Ruskin konnte wieder lächeln, auch wenn es nicht echt und sehr verkrampft aussah. Er war erleichtert, und genau das konnte auch Johnny für sich behaupten.
    Sein Freund wandte sich der Luke zu. Er schaute in die Öffnung.
    Die Lampe brauchte er nicht mehr, weil das Licht aus dem Haus auch die Treppe erreichte.
    »Alles klar, Pete?«
    »Ja, ja, schon.«
    »Dann geh.«
    Pete drehte sich um. Mit dem Gesicht zu den Sprossen hin wollte er nach unten klettern.
    Er hatte den rechten Fuß bereits ausgestreckt und suchte nach dem ersten Halt, als sein Bein mit einer heftigen Bewegung wieder zurückzuckte.
    Es lag keinesfalls am Widerstand der Sprosse. Der Grund war ein anderer. Und er sprang aus der Tiefe zu den beiden hoch.
    Ein widerliches, hässliches Lachen…
    ***
    Augenblicklich erstarrte die gesamte Szene zur Bewegungslosigkeit.
    Weder Johnny noch Pete wagten es, sich zu bewegen oder auch nur ein Wort zu sagen. Sie hatten das grässliche Lachen gehört und wussten, dass es keine Täuschung war.
    Pete kniete noch immer. Aus dieser Haltung schaute er zu seinem Freund hoch und in dessen Gesicht. Die Frage, die ihn beschäftigte, war ihm anzusehen.
    Was sollen wir denn jetzt tun?
    Das Lachen war nur einmal und kurz aufgeklungen, was nicht besagte, dass der Lacher verschwunden war. Das wussten beide, und Pete traute sich nicht mehr, den Weg über die Leiter hinab nach unten zu nehmen. Vorsichtig schob er sich wieder hoch und richtete sich vor Johnny auf.
    Der warf einen Blick durch die Luke nach unten. Er sah die Leiter im Licht liegen und schaute auch bis auf das Podest hinab, weil er dort den Lacher vermutete. Aber dort war keiner. Kein Mensch hielt sich dort auf, was nicht hieß, dass sie sich das Lachen eingebildet hatten. Man konnte sich auch an anderen Stellen des Hauses verstecken.
    »War das Kilgo?«, hauchte Pete.
    Johnny hob die Schultern. »Kann sein. Oder zumindest jemand, der hier über das Haus Bescheid weiß und sicherlich auch gesehen hat, dass wir es betreten haben.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Nach dieser Frage zog Johnny seinen Freund von der Klappe zurück. Sie bewegten sich dabei sehr leise. Neben der Uhr blieben sie stehen. Pete hatte sich völlig verändert. Er stand zwar aufrecht, aber das Zittern an seinem gesamten Körper war nicht zu übersehen.
    Nichts an ihm erinnerte mehr an die Forschheit, die ihn noch vor kurzer Zeit ausgezeichnet hatte.
    »Runter können wir nicht mehr. Ich weiß nicht, wer oder was uns dort erwartet. Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass es lebensgefährlich werden kann.«
    »Das ist ein verdammter Bockmist.«
    »Ich weiß. Nur können wir daran nichts ändern. Wir müssen es anders versuchen.«
    Pete starrte Johnny erstaunt an. Er wollte sogar lachen, was ihm natürlich nicht gelang. Die Angst hatte ihm die Kehle zugeschnürt.
    Das sah auch Johnny. Er hob einen Arm an und deutete an Petes Schulter vorbei.
    »Dorthin!«
    »Ähm – wie?«
    »Zum Fenster. Das ist unsere einzige Möglichkeit. Alles andere kannst du vergessen.«
    »Okay. Ich bin dabei!«
    Johnny grinste. »Das musst du auch. Dir bleibt gar nichts anderes übrig. Und denk mal daran, wer uns das hier eingebrockt hat.«
    Darauf sagte Pete nichts. Ebenso wie sein Freund Johnny drehte er sich um. Jetzt schauten

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