Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie auf das ungewöhnliche Fenster, das so gar nicht zum Stil dieses Hauses passte.
    Johnny ging als Erster darauf zu. Er bemühte sich um leise Schritte, denn er wollte nicht, dass der unten lauernde Typ hörte, wohin er sich wandte. Er sagte nichts mehr. Seine volle Konzentration galt dem Fenster, und für die Skelette und den anderen Toten hatte er nur noch einen flüchtigen Blick übrig.
    Als er das Fenster erreichte, war Pete wieder bei ihm. »Wir müssen wohl springen, oder?«
    »Das ist durchaus möglich. Falls es an der Hauswand nicht etwas gibt, an dem wir hinabklettern können.«
    »Willst du es öffnen?«
    Plötzlich lachte Johnny, nur hörte es sich wenig fröhlich an. »Ja, ich würde es gern öffnen, wenn ich könnte.«
    »Wieso?«
    »Ich sehe keinen Griff!«
    Es war ein Satz, der bei Pete Ruskin für einen Schock und für das große Schweigen sorgte.
    Johnny schaute noch mal nach. Er suchte alles ab, was es an diesem Fenster gab, aber er hatte Pech, denn es war nichts zu erkennen.
    Da gab es keinen Griff, da waren nur die verdammten Scheiben, deren Glas ihm auch nicht gefiel. Es war nicht so klar, als dass er normal hätte hindurchschauen können. Aus der Nähe sah es milchig aus. Sie konnten zwar nach draußen schauen, sahen aber dort alles wie durch einen Nebelschleier.
    »Und jetzt?«
    Johnny hob die Schultern an. »Ich denke, dass wir das Fenster einschlagen müssen.«
    Pete schüttelte den Kopf. Dann ballte er die Hand und hieb gegen die Scheibe.
    Der Schlag hinterließ einen dumpfen Laut. Es gab keine Vibration im Glas, und ihnen war so auf der Stelle klar, was dies bedeutete.
    Das hier war kein normales Glas, sondern ein extra angefertigtes und auch ein sehr dickes.
    Sie versuchten es gemeinsam.
    Auch zwei Fäuste schafften keine Vibration. Johnny begriff, dass sie schon mit schweren Gegenständen gegen das Material schlagen mussten, um es zu zerstören.
    Erst jetzt spürte er den Schweiß auf seiner Stirn. Bisher hatte er sich gut gehalten. Das war nun vorbei. Den Druck im Magen bildete er sich ebenfalls nicht ein, und wenn er durchatmen wollte, spürte er in seiner Kehle das Kratzen.
    »Wir kommen hier nicht durch, Pete, und eine Spitzhacke habe ich nicht gesehen.«
    »Was sollen wir denn machen?« Petes Stimme klang schon etwas schrill. Angst schwang darin mit.
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Nach unten, nicht?«
    »Ja, nach unten. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Sorry, aber das ist so.«
    »Und da lauert Kilgo!«
    Johnny hob die Schultern.
    Pete drehte sich bereits um. Er ging den Weg zurück und blieb vor der Luke stehen. Mit tief gesenktem Kopf schaute er nach unten.
    Eine Bemerkung machte er nicht.
    »Und?«, fragte Johnny.
    »Ich weiß nicht, Johnny. Auf der ersten Etage steht niemand. Das hätte ich gesehen, weil das Licht noch brennt.«
    »Dann müssen wir es versuchen.«
    Mehr brauchte Johnny nicht zu sagen. Er wusste ja, wie gefährlich es werden konnte, doch sie hatten keine andere Wahl. An den gesammelten Gegenständen schlich er vorbei, schaute auf die Skelette und auch auf die andere Leiche und war froh, dass sie nicht auch zum Leben erwachten. Inzwischen hielt er hier oben auf dem Speicher nichts mehr für unmöglich.
    Er schaute in die Tiefe.
    Es hatte sich nichts verändert, und Johnny hoffte, dass sie sich das böse Gelächter nur eingebildet hatten.
    »Wer zuerst?«, fragte Pete.
    »Willst du?«
    »Nicht unbedingt.«
    Das hatte sich Johnny schon gedacht. »Okay, also werde ich es übernehmen.«
    »Aber sei auf der Hut.«
    »Danke für den guten Rat.«
    Johnny Conolly blieb äußerlich cool. Doch das war bei ihm nur Tünche. In seinem Innern sah es anders aus. Während er so leise wie möglich die Leiter nach unten stieg und dabei mit dem Rücken an den Sprossen entlang glitt, dachte er an Kilgo. Er kannte bisher nur dessen Namen und wusste nicht, wie er ihn sich vorzustellen hatte.
    Sein Blick war nach unten auf das Ende der Leiter gerichtet. Dort in der ersten Etage blieb auch weiterhin alles leer. Das gab ihm etwas Hoffnung.
    Johnny atmete auf, als er die letzte Sprosse endlich hinter sich gelassen hatte.
    Bevor er sich bei Pete meldete, warf er einen Blick die Treppe hinab. Auch dort stand niemand.
    Von oben hörte er die Stimme seines Freundes. »He, ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Ja, du kannst jetzt kommen.«
    »Sehr gut.«
    Pete kletterte hinab. Er ging mit dem Gesicht zur Leiter und setzte seine Füße sehr vorsichtig auf. Johnny erwartete ihn und hörte

Weitere Kostenlose Bücher