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1452 - Die Vodoo-Mutter

1452 - Die Vodoo-Mutter

Titel: 1452 - Die Vodoo-Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr steckten all die Kräfte, die sich sonst auf verschiedene Puppen verteilten. Ob das alles stimmte, wusste Kilgo nicht. Er wollte die Wahrheit auch nicht wissen, denn ihm war allein wichtig, dass die Mutter in seinem Fall Erfolg hatte.
    Kilgo konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Er sah auch die lange Nadel in den Fingern der Mutter. Sie näherte sich dem Kopf der Puppe. Bevor sie ihn berühren konnte, senkte sich die Hand mit der Nadel, und die Spitze zielte auf die Brust.
    Kilgo leckte über seine fetten Lippen. Die Mutter hatte davon gesprochen, dass sie das Herz treffen wollte, und genau dieses Versprechen wollte sie jetzt einlösen.
    Diesmal sprach sie sogar dabei. Sie beschrieb sich selbst als Engel, der schon andere Reiche gesehen hatte. Sie sprach von der Finsternis und vom Licht, und sie sagte zum Schluss mit schwerer Stimme, dass die Finsternis der Sieger sein würde.
    Dann stieß sie zu!
    Die ungewöhnliche Puppe bestand aus einem recht weichen Material. Ohne Probleme drang die Nadel in den Körper hinein, und Kilgo hatte den Eindruck, als würde die Puppe in der Hand der Frau in die Höhe zucken. Ein zischender Atemzug löste sich aus ihrer Kehle.
    Kilgo war der Meinung, dass es sich sehr zufrieden anhörte.
    Die Hand mit der Puppe sank dem Tisch entgegen. Flackerndes Kerzenlicht zuckte darüber hinweg. Die Augen der Mutter waren starr auf den Gegenstand gerichtet. Der Mund zeigte jetzt ein angedeutetes Lächeln. Die ausgestreckten Hände glitten kreisförmig über den Körper der Puppe hinweg. Dabei sprach die Mutter gezischelte und geflüsterte Worte aus. Alte Beschwörungen, die die Macht des Voodoo beschleunigen sollten.
    Kilgo war zufrieden. Er musste einfach davon ausgehen, dass alles perfekt geklappt hatte. Seine Rache würde er bis zum letzten Punkt durchziehen, das stand fest.
    Er löste sich aus seiner unbequemen Haltung. Dabei bewegte er sich so leise wie möglich. Die Mutter sollte auf keinen Fall gestört werden.
    Sie merkte wohl nichts, denn sie schaute nur zu ihrer Puppe hin.
    Kilgo betrachtete ihr etwas wulstiges Profil und überhörte auch nicht den pfeifenden Atem, der ihren Mund verließ.
    Dann schüttelte die Mutter den Kopf.
    Die Bewegung gefiel Kilgo nicht. Etwas lief falsch. So hatte sich die Mutter noch nie verhalten. Auch das Geräusch, das tief in ihrer Kehle entstanden war, konnte ihm nicht gefallen.
    War sie unzufrieden?
    Es schien so zu sein, denn plötzlich packte sie die Nadel mit zwei Fingern an und zerrte sie aus dem Puppenkörper hervor. Es war eine wütende Bewegung. Nicht zu vergleichen mit denen zuvor bei den ersten Beschwörungen.
    Nahezu angeekelt warf sie die Nadel auf den Tisch. Erst jetzt wagte Kilgo es, eine Frage zu stellen.
    »Was ist denn passiert?«
    Die Mutter drehte ihm den Kopf zu. »Ich kann es dir sagen, verdammt. Es hat nicht geklappt!«
    »Was?«
    »Ja, der Junge lebt!«
    Kilgo rang nach Luft. Er sah seine Felle schon davonschwimmen und flüsterte: »Das ist doch nicht möglich!«
    Der Mutter passte die Antwort nicht. »Hältst du mich für eine Lügnerin?«, fuhr sie ihn an.
    »Nein, nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich – ich – bin nur enttäuscht darüber.«
    »Ich auch.«
    »Und wie war das möglich, wenn ich dich fragen darf?«
    Die Mutter überlegte eine Weile. Sie schaute dabei auf die Puppe auf der Tischplatte. Sie bewegte ihre Lippen, hob die Schultern an und musste sich die Kehle frei räuspern, um sprechen zu können.
    »Ich habe eine andere Kraft gespürt«, murmelte sie. »Eine sehr starke Kraft, die sich zwischen dem Opfer und mir aufgebaut hat, sodass ich nicht mehr durchkam. Das ist die Erklärung.«
    Kilgo konnte es nicht glauben. Er schüttelte den Kopf und flüsterte: »Bei dem Jungen?«
    »Ja, bei ihm.«
    »Aber wieso?«
    Die Voodoo-Mutter gab einen Laut ab, der sich schon gefährlich anhörte.
    »Er hat doch keinen Schutz – oder?«, fragte Kilgo.
    »Jetzt hatte er einen!«, zischte sie. »Er hat einen verdammt starken Schutz gehabt, deshalb bin ich erfolglos gewesen. So liegen die Dinge. Wir können sie nicht wegdiskutieren.«
    »Und jetzt?«, fragte er.
    Die Voodoo-Mutter hob die runden Schultern. »Es ist dein Spiel, Kilgo. Du hast mich beauftragt. Ich führe nur aus, was du dir vorgestellt hast.«
    »Ich weiß.«
    »Dann musst du für eine Lösung sorgen und mir sagen, wie es weitergehen soll.«
    Kilgo musste über seine nächsten Worte nicht lange nachdenken.
    »Da gibt es noch eine letzte Person.«
    »Ja,

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