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1452 - Die Vodoo-Mutter

1452 - Die Vodoo-Mutter

Titel: 1452 - Die Vodoo-Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns hundertprozentig verlassen.«
    Sheila überlegte, nickte dann, warf sich in meine Arme und flüsterte: »Halt mich einfach nur fest, John, nur fest. Das brauche ich jetzt…«
    ***
    Draußen war es Winter und recht kalt. Im Innern des Wohnmobils aber stand die Luft, obwohl keine Heizung ihre dumpfe Wärme abgab. Dass es so warm war, lag an den Kerzen, die verteilt aufgestellt waren. Die Mutter wollte es so. Sie brauchte diese Atmosphäre, um über die Grenzen zu gehen, damit gewisse Dinge in Bewegung gebracht wurden.
    Kilgo hatte den Wagen besorgt. Ein mittelgroßes Wohnmobil mit normal großen Fenstern, die allerdings Tag und Nacht von innen verhängt waren, damit kein Neugieriger hineinschauen konnte.
    Die Mutter sollte ruhig arbeiten können. Nichts sollte sie stören oder aus dem Rhythmus bringen. Sie war die wichtigste Person, und vor ihr lag eine sehr schwere Aufgabe. Das hatte sie stets betont, und Kilgo glaubte ihr auch.
    Die Mutter saß nicht mehr auf einem Thron. Sie hatte sich mit einer Bank bescheiden müssen, die an einer Seite der Wand befestigt war. Ein Tisch stand vor der Bank, und auf ihm standen ebenfalls Kerzen, die ihr Licht abgaben.
    Manchmal gerieten die Flammen in Bewegung. Dann huschte ein flatteriges Licht über die Gestalt der dunkelhäutigen Frau, die wieder das zu einem Turban geschlungene Tuch auf dem Kopf trug und auch nicht auf das hochgeschlossene goldgelbe Kleid verzichtet hatte.
    Vor ihr auf dem Tisch lag wieder die kleine Puppe. Sie war das Besondere, das Wichtige. Ohne sie konnte die Voodoo-Mutter nichts unternehmen, denn es war allein die Puppe, die eine Botschaft transportierte, um anderen Menschen den Tod zu bringen.
    Die Mutter war nicht allein. Zu ihr gehörten zwei der starken Bodyguards. Sie befanden sich nicht im Wagen. Ihre Plätze waren draußen. Dort hatten sie sich einen geschützten Platz ausgesucht, an dem sie nicht so leicht entdeckt werden konnten und wo sie gleichzeitig den Überblick behielten.
    Kilgo war bei der Mutter geblieben. Er wollte sie nicht stören, nur beobachten. Sie war damit einverstanden gewesen, dass er seinen Platz auf dem Beifahrersitz eingenommen hatte. Dabei hatte er seinen Körper gedreht, sodass er über die Lehne und in das Fahrzeug hineinschauen konnte.
    Es war bisher alles perfekt für sie gelaufen. Man konnte schon von idealen Bedingungen sprechen. Der kompakte Wagen parkte nicht weit vom Ziel entfernt. In einer Nebenstraße, wo es neben der Fahrbahn eine freie Fläche gab. Es war ein noch nicht bebautes Grundstück, bewachsen mit Gras und dürrem Gestrüpp.
    Kilgo war gespannt. Und nicht nur das. Er ging davon aus, dass sie es schaffen würden. An einem hatte er sich bereits gerächt. Das war dieser Junge gewesen. Er würde die Probleme mit seinen Augen für immer behalten und irgendwann daran zu Grunde gehen. Das erhoffte sich Kilgo.
    Jetzt sollten die anderen getroffen werden. Er hatte der Mutter Vorgaben übermittelt. Sein Plan war perfide und widerlich. Dieser Conolly sollte die Kraft seiner Beine verlieren und somit unschädlich gemacht werden. Erst danach wollte sich Kilgo den anderen Conolly vornehmen. Da konnte der Vater dann zuschauen, wie sein Sohn verging. Sein Herz würde aufhören zu schlagen. Er würde keine Chance haben, den Anschlag zu überleben. Der Tod war ihm so gut wie sicher.
    Ein Teil des Plans war bereits aufgegangen. Kilgo glaubte der Frau, die erklärt hatte, dass sich Conolly nicht mehr bewegen konnte. Ihr finaler Satz klang ihm noch in den Ohren.
    »Seine Beine sind jetzt steif!«
    Kilgo glaubte ihr jedes Wort. Er hatte gelacht. Er hatte sich amüsiert. Er stellte sich diesen Conolly vor, wie er fluchte, weil er seine Beine nicht mehr bewegen konnte. Blieb noch dieser Sinclair, vor dem die Frau gewarnt hatte und es noch immer tat.
    Aber zuvor musste dieser Sohn dran glauben.
    Und damit war die Mutter beschäftigt. Sie hatte keine weiteren Fragen gestellt und einfach getan, was Kilgo verlangte. Selbstverständlich hatte er sie bezahlen müssen, aber diese hohe Summe war sie auch wert. Er sah sie als Phänomen an und konnte sich kaum erklären, dass sie nur eine Puppe benötigte, um damit all die Personen auszuschalten, die es verdient hatten. Das war ihm ein Rätsel, aber es zeugte auch von der Macht, die diese ungewöhnliche Frau besaß.
    Es ging die Mär um, dass sie schon mal im Reich der Toten gewesen war und sich von dort diese Puppe mitgebracht hatte. Ihr war der Atem der Hölle eingeimpft worden. In

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