Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1452 - Die Vodoo-Mutter

1452 - Die Vodoo-Mutter

Titel: 1452 - Die Vodoo-Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sinclair.«
    »Genau er!«
    Dass die Mutter ihm keine Antwort gab, beunruhigte Kilgo schon.
    Er hatte auch nicht vergessen, dass sie von Sinclairs Gefährlichkeit gesprochen hatte. Sie kannte ihn nicht persönlich. Ihre Wege hatten sich nie gekreuzt, aber sie hatte Respekt vor ihm.
    »Hält die Lähmung der Beine für immer an?«, fragte Kilgo.
    »Nein, nur für eine bestimmte Zeit. Wenn ich das Herz lähme, ist das etwas anderes. So habe ich es aus der anderen Welt mitgebracht. Nun aber habe ich ein Problem.«
    »Willst du es nicht mal bei Sinclair versuchen?«
    Die Mutter drehte den Kopf. Sie schaute ihn aus unergründlich tiefen Augen an.
    »Bitte…«
    »Er ist zu stark.«
    »Versuche es trotzdem.«
    Die Mutter überlegte. Falten zeigten sich dabei auf ihrer breiten Stirn. Sie zog die Haut an den Augen zusammen und griff wieder nach der Nadel.
    »Warum hast du mich im Stich gelassen?«, flüsterte sie. »Warum?«
    Eine Antwort konnte sie nicht bekommen. Sie stieß wieder dieses tiefe Geräusch aus, und Kilgo sah, dass sie die Hände zu Fäusten ballte. Sie war wütend, sie war frustriert. Sie hatte verloren, und genau das verunsicherte sie.
    »Er muss Hilfe gehabt haben!«, flüsterte sie.
    »Wer?«
    »Der Junge.«
    »Von Sinclair?«
    »Das könnte ich mir vorstellen. Ja, das ist durchaus möglich. Jedenfalls muss ihm jemand geholfen haben. Jemand hat ihm einen Schutz gegeben, und da gibt es nur einen.«
    »Sinclair…«
    »Genau.«
    »Willst du aufgeben?«
    »Ich weiß es nicht. Er ist zumindest ein Gegner, mit dem ich nicht gerechnet habe.«
    »Aber er ist auch nur ein Mensch.« Kilgo wollte nicht aufgeben.
    Die Sucht nach Rache brannte in seinem Innern. Er stand so dicht vor dem Ziel. Wenn er jetzt aufgab, war alles vorbei. Dann konnte er kaum in den Spiegel schauen.
    »Versuch es trotzdem!«
    Die Frau nickte. »Ja, ich tue dir und auch mir den Gefallen. Ich will erleben, wer von uns beiden letztendlich stärker ist.«
    Kilgo lächelte. Genau auf die Antwort hatte er gewartet und war sehr zufrieden…
    ***
    Sheila war zu ihrem Mann gegangen und hatte ihm etwas zu trinken gebracht. Sie deutete auf seine Beine, die ausgestreckt auf der Couch lagen.
    »Es rührt sich nichts, Sheila, das sage ich dir, bevor du fragst. Ich habe versucht, sie zu bewegen. Es klappte nicht. Ich habe den Eindruck, als gäbe es meine Beine gar nicht mehr.«
    »Klar.«
    »Aber«, sagte er weiter, »ich werde mich nicht daran gewöhnen. Ich werde alles daransetzen, um diese verdammte Lähmung zu überwinden. Das kann ich dir versprechen.«
    »Du wirst es schaffen, Bill.«
    »Und dann werde ich Kilgo jagen, das schwöre ich dir. Ich…«
    »Bitte Bill. Reg dich nicht auf. Lass erst mal alles auf uns zukommen, dann sehen wir weiter.«
    »Ha, du hast gut reden. Was sollen wir denn noch alles auf uns zukommen lassen?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Sheilas Blick trübte ein, während sie die Hand ihres Mannes streichelte. »Aber ich denke, dass wir es schaffen werden. Wir haben bisher immer alles geschafft.«
    »Das ist richtig. Nur konnte ich da noch laufen.«
    »Es wird vergehen.«
    Bill verzog schmerzlich das Gesicht. »Ja, so würde ich an deiner Stelle auch reden. Aber ein großer Trost ist es nicht, das kannst du mir glauben.«
    Sheila blieb auf dem Rand der Couch sitzen. Sie wusste selbst nicht, was sie sagen sollte, und drehte dann den Kopf, als sie sah, dass Johnny eintrat. Er hielt das Kreuz auch weiterhin fest. Um seine Lippen hatte sich ein Lächeln gelegt. Es gefiel ihm, dieses wertvolle Kleinod in der Hand zu halten.
    »Und?«, fragte Johnny. »Geht es dir besser, Dad?«
    »Nein, Junge.«
    Johnny schluckte. Sein Gesicht nahm einen unglücklichen Ausdruck an, und er fragte: »Willst du es nicht auch mal versuchen?«
    »Was soll ich versuchen?«
    »Das Kreuz kann dir möglicherweise helfen.«
    Auch Sheila war dieser Ansicht. Sie nickte ihrem Mann aufmunternd zu, sodass Bill gar nicht anders konnte, als sich von seinem Sohn das Kreuz geben zu lassen.
    Er hielt es in der Hand. Er schaute es an, und um seine Lippen huschte ein Lächeln.
    »Und? Spürst du was«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nein, Johnny, leider nicht. Hier, nimm du es wieder. Du brauchst es dringender als ich, denn ich kann mir vorstellen, dass die andere Seite nicht so leicht aufgeben wird.«
    »Danke.«
    Die nächsten Sekunden verliefen schweigend, bis Bill fragte: »Wo steckt eigentlich John?«
    »Er wartet. So wie wir alle. Ich denke, dass er mit Suko telefonieren

Weitere Kostenlose Bücher