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1452 - Die Vodoo-Mutter

1452 - Die Vodoo-Mutter

Titel: 1452 - Die Vodoo-Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deshalb ist es so schlimm. Dieser verdammte Hundesohn denkt nur ans Töten. Anderen Menschen die Haut abziehen, um sie einem Skelett überzustreifen, so etwas ist schon mehr als pervers. Wieso hat man ihn nicht längst geschnappt?«
    »Er hat starke Freunde.«
    »Den Teufel?«
    »Ja, ich denke, dass das Pendel in diese Richtung schwingt. Etwas anderes weiß ich auch nicht.«
    Sheila rieb über ihre Augen. »Aber Bills und Petes Veränderung haben doch damit nichts zu tun, denke ich.«
    »So sehe ich das auch. Da muss er einen neuen Weg eingeschlagen haben. Dahinter komme ich auch noch.«
    »Ich wünsche es uns.«
    Ein leises Aufstöhnen ließ uns zusammenfahren. Sofort drehten wir die Köpfe, und unsere Blicke galten Johnny.
    Er hatte den Laut ausgestoßen. Er saß auf dem Stuhl, aber er hatte sich nach vorn geschoben und die Beine dabei ausgestreckt. Noch stützte er sich mit den Hacken ab, aber lange konnte er diese Stellung nicht mehr durchhalten.
    Aus Spaß tat er dies nicht. Sheila und mir war klar, dass Kilgos nächste Attacke erfolgt war…
    ***
    »Tu was, John!«, keuchte Sheila, und damit hatte sie Recht. Nur war mir ein Fehler unterlaufen. Ich hatte bisher nur von meinem Kreuz gesprochen, hatte aber versäumt, es von meinem Hals zu nehmen, und das holte ich jetzt schnell nach.
    In der Zwischenzeit hatte es Johnny stärker erwischt. Sein Gesicht war hochrot angelaufen. Er verkrampfte seine Hände in Herzhöhe an der Brust, Sheila hatte es nicht mehr auf ihrem Sitz gehalten. Sie war zu Johnny gelaufen und fing ihn in dem Augenblick ab, als er vom Stuhl rutschte.
    »Tu endlich was, John! Sonst stirbt er uns weg!«
    Sheila war plötzlich die Mutter. Die Frau, die Angst um ihren Sohn hatte. Ihre Stimme hatte sich überschlagen.
    Sie wusste nicht mehr, wohin sie ihre fiebrigen Blicke schicken sollte, zu mir oder zu ihrem Sohn. In ihrem Gefühlsleben stritten Angst und Verzweiflung miteinander.
    Und ob ich etwas tat. Ich hätte fast die Kette entzwei gerissen, an der mein Kreuz hing. Ich zerrte es an meiner Brust in die Höhe. Es erschien im Ausschnitt des Hemds, es lag frei, und ich stürzte förmlich auf Johnny zu.
    Er presste noch immer seine Hände gegen die Brust. Sein Gesicht war bläulich angelaufen. Es gab keinen Zweifel, dass es ihn am härtesten erwischen sollte. Wahrscheinlich hasste dieser verfluchte Kilgo ihn ganz besonders, weil Johnny die Flucht gelungen war und er ihm nicht die Kehle hatte durchschneiden können.
    Als ich daran dachte, spürte auch ich einen gewissen Hass gegen diesen Unmenschen.
    Sheila hielt ihren Sohn fest, der sich auf dem Boden liegend von einer Seite zur anderen werfen wollte. Sein Mund stand weit offen.
    Beim Ausatmen spie er uns seinen Speichel entgegen. Auch seine verdrehten Augen nahm ich wahr, doch das alles waren nur winzige Momente.
    Da Johnny seine Hände nicht stillhielt, war es schwer, das Kreuz zwischen sie zu pressen. Es gelang mir erst beim dritten Anlauf, und dann tat uns Johnny den Gefallen und brachte nicht nur seine Hände zusammen, er ließ sie auch dort.
    Sheila kniete rechts, ich links von ihm. Beide zitterten wir. Beide konnten wir nichts tun. Es kam jetzt darauf an, dass mein Kreuz genügend Abwehrkräfte entwickelte und gegen das ankämpfte, was aus weiter Ferne in Johnny einzudringen versuchte.
    In den folgenden Sekunden sah es nicht gut aus. Es hörte sich schrecklich an, wie Johnny nach Atem rang. Er hob dabei den Oberkörper an, dann fiel er wieder zurück, blieb liegen, wurde still, sodass ich Sheilas leises Schluchzen jetzt deutlicher hörte.
    Sie hielt Johnnys Gesicht mit beiden Händen fest. In ihren Augen lag ein Flehen. Sie betete sicherlich darum, dass ihr Sohn es letztendlich durch den Einsatz meines Kreuzes schaffte.
    Johnnys Körper zuckte. Aber dieses Zucken war nicht mit dem von vorhin zu vergleichen. Es war nicht mehr so hastig, nicht so gequält. Er glitt immer mehr hinein in eine ruhige Phase.
    Als ich einen Blick auf mein Kreuz warf, da sah ich, dass es ein schwaches Leuchten von sich gab. Es hatte dem fremden Ansturm nicht nur standgehalten, es hatte ihn auch zurückgedrängt und Johnny Conolly gerettet.
    Wir knieten noch neben ihm und schauten uns an. Ich las in Sheilas Augen, dass sie noch nicht richtig mitbekommen hatte, was passiert war, und deshalb sprach ich sie an.
    »Er hat es geschafft, Sheila! Johnny hat es wirklich geschafft!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wie?«
    »Schau hin, bitte. Er hat es geschafft!«
    Sie senkte den

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