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1454 - Psychoterror

Titel: 1454 - Psychoterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Art. Nicht weniger still verhielt sich der Attavenno Beodu, der die Nähe von Pedrass Foch suchte, zu dem er ein freundschaftliches Band geschlagen hatte. „Er ist physisch vollkommen in Ordnung." Sedge Midmays hatte sich einen Ruck gegeben und diese Worte langsam formuliert. Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten sprach er langsam und deutlich weiter. Er verhaspelte sich nicht einmal. „Das sieht ein jeder an den Werten des B-Schirms. Sein Zustand ist dennoch sehr bedenklich. Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein stabiles Wesen allein durch eine Nachricht zusammenbricht und in Ohnmacht versinkt."
    „Weiter!" drängte Sato Ambush. „Er zeigt sich uns äußerlich besinnungslos", fuhr der Chefmediziner der CIMARRON fort. „Er ist aber physisch wach. Ich glaube sogar, daß er jedes Wort hört, das hier gesprochen wird.
    Sein Verstand, sein Bewußtsein, sein Ego will aber nichts akzeptieren. Er steht unter einem Syndrom, das man leicht als Schock bezeichnen könnte. Es ist aber etwas anderes. Es ist mehr. Er hat sich durch einen inneren Befehl seines Unterbewußtseins aus der Realität entfernt.
    Er will nichts mehr hören, was aus dieser Realität kommt. Er will nichts mehr sehen, was ihr entspringt. Ein medizinischer Anfänger würde vielleicht von psychosomatischen Erkrankungen sprechen. Diese Diagnose ist aber noch unvollkommen."
    „Warum?" tönte es von draußen. „Sein Gehirn ist übermäßig aktiv."
    Sedge Midmays deutete auf den Bildschirm, der die Gehirnströme des Patienten widerspiegelte. „Es ist ungewöhnlich aktiv, wenngleich auch nur in ganz bestimmten Regionen. Andere Teile ruhen. Sie sind blockiert. Sein Unterbewußtsein steuert den Körper, der eigentlich ganz gesund ist und es auch sein muß. Ihr wißt warum - der Zellschwingungsaktivator. Seine Gedanken gehorchen aber nicht dem Willenszentrum.
    Sie gehen eigene Wege. Die Diskrepanz ist deutlich in diesem Punkt, wenngleich sich darüber nichts Genaues sagen läßt. In anderen Bereichen ist das anders; da erkennt die Syntronik gewisse Zusammenhänge. Und die solltet ihr sehen."
    Acaranda Berzy ließ von der Medo-Syntronik dazu die Deutungen der verschiedenen Hirnaktivitäten in Worten einblenden. Die medotechnischen Deutungsbegriffe wurden simultan in verständliche Worte transformiert. Ganz sicher war diese Methode nicht, denn die Geheimnisse des menschlichen Gehirns ließen sich auch im Jahr 1144 NGZ nicht zur Gänze entschlüsseln.
    Immerhin - nun war auch für die Personen jenseits der transparenten Wand zu erkennen, mit welchen grundsätzlichen Gedanken sich der Patient befaßte. Die Begriffe, die in der Transformation am häufigsten auftauchten, mußten eine gewisse Bedeutung haben. Es konnte nicht anders sein. Die Medo-Syntronik ordnete sie zu zusammengehörenden Empfindungen.
    Gesil, Verbrecher, Monstrum, Schänder.
    Hölle, Wahrheit, Paradies, Liebe.
    Verzweiflung, Scham, Erniedrigung, Entsetzen.
    Suche, Aufgeben, Weiterkämpfen, Fragen.
    Der Patient auf der Antigravliege bäumte sich plötzlich auf und stieß einen wilden Schrei aus. Schlagartig veränderten sich die Werte auf den Bildschirmen.
    Alarmsignale der Syntronik klangen auf.
    Die Andruckregler der Medo-Syntronik sorgten dafür, daß der Patient nicht die hauchdünnen Fäden berühren konnte, die von den Sensoren ausgingen. Seine Hände und der Oberkörper wurden sanft zurück auf die Liege gedrückt. „Injektion K-964", meldete sich die Stimme der Syntronik. „Das ist ein Vorschlag. Beruhigung der Denkzentren."
    Sedge Midmays gab seine Zustimmung, obwohl er nicht glauben konnte, daß das Präparat bei diesem Patienten wirken würde.
    Bevor der medizinische Roboter aktiv werden konnte, fiel der Körper des Mannes von selbst zusammen. Er wurde wieder starr und ganz ruhig. „Er kapselt sich wieder von der Wirklichkeit ab", deutete die Medo-Assistentin Acaranda Berzy diesen Vorgang. „Er ist körperlich hier, seelisch zerstört und geistig irgendwo."
    „So ist es", bestätigte der alte Joah Denusis beim Studium der Meßwerte.
    Sedge Midmays sagte nichts. Er starrte auf den reglosen Körper, den er mit wenigen Worten einer Erklärung ungewollt in diesen Zustand versetzt hatte.
    Er war ein Narr gewesen, ein Vollidiot, der sich mit einer erstaunlichen Entdeckung hatte wichtig machen wollen, ohne die seelischen Folgen bei dem Betroffenen zu bedenken.
    Er hatte Mitleid mit dem Mann auf der Liege. Er fühlte sich auch schuldig an dessen Zustand.
    Er war auch schuldig, und er

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