Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1454 - Psychoterror

Titel: 1454 - Psychoterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mit hominiden Wesen befaßt hatte.
    Auch das erkannten die fünf schweigenden Gestalten mit den sorgenvollen Blicken, die jenseits der transparenten Wand auf Informationen über den wahren Zustand des nahezu völlig erstarrten Patienten warteten.
    Alle anderen Werte auf den beiden Display-Reihen waren nur für die Fachleute verständlich. Diese drei Spezialisten standen nahe der Antigravliege im Innern der Intensivkammer. Und zwei von diesen bedienten ab und zu ein syntronisches Steuerpult, das sie mit der eigentlichen Medoeinheit verband, die wiederum über den Patienten wachte. Die Anweisungen dazu erhielten sie durch Gesten von dem Mann, der hier das Kommando führte.
    Das waren die drei Personen im Innern der Spezialzelle für Intensivbehandlung, zwei Männer und eine Frau. Ihre Mienen spiegelten Irritation wider. Das galt auch für den Chef, denn der fühlte sich mitschuldig am Zustand des Patienten.
    Seine beiden Assistenten hießen Acaranda Berzy und Joah Denusis, eine junge Frau und ein erfahrener, alter Mediziner. Auch die Frau stammte eigentlich von der CIMARRON. Wie er auch, der Chef, der sich selbst betroffener sah als je zuvor in seinem ereignisreichen Leben. Dieser hochklassige Mediker war Sedge Midmays, der Bordarzt der CIMARRON, die nur unweit von hier auf dem Planeten Sisyphos auf ihre Reparatur wartete. Denusis jedoch gehörte zur Stammbesatzung der KARMINA.
    Und zum Raumschiff KARMINA gehörte diese Intensivzelle mit dem außergewöhnlichen Patienten.
    Midmays schüttelte sein dicht gelocktes, geringeltes Haar. Seine dicke Nase zuckte nervös. Er wußte, daß er den fünf Personen draußen etwas sagen mußte, denn diese warteten darauf, und sie erwarteten eine klare Auskunft über den Zustand des Mannes auf der Antigravliege. Die Zeichen auf den Bildschirmen konnten sie nicht alle deuten. Diese Aufgabe lag bei ihm. Er mußte erklären, daß die Werte, die einen scheinbar heilen Zustand des Patienten widerspiegelten, eben nur einen Teil seiner Verfassung aufzeigten.
    Ein Mensch bestand nicht nur aus seinem Körper. Er verfügte auch über etwas, das man Seele, Bewußtsein, Ego oder irgendwie anders nennen konnte. Die Psyche, sie konnte so krank werden, daß auch der physische Teil eines Lebewesens daran zugrunde gehen konnte.
    Die dicken Lippen des Medospezialisten formten lautlose Worte, während seine Hände den beiden Assistenten signalisierten, nach welchen Daten sie mit Hilfe der syntronischen Medoeinheit der Intensivzelle ganz besonders zu suchen hatten. Das Team arbeitete fehlerfrei und schnell. Und die Ungeduld der jenseits der transparenten Wand Wartenden wuchs.
    Noch schwieg Sedge Midmays. Er wußte, daß er oft zu schnell sprach und dadurch falsch oder gar nicht verstanden wurde. In dieser Situation jedoch mußten seine Worte gut überlegt sein, denn dies war ein Fall, der an Bedeutung schwer einzuordnen war. Er hatte ihn eigentlich selbst durch seine vorschnelle Darlegungen erzeugt. Der Patient war „sein Opfer".
    Gleichzeitig ruhten aber fast alle Hoffnungen einer schnellen Heilung auch auf seinen Schultern. „Was ist, Doc Plattfuß?" hörte er leise von einer der draußen stehenden Personen.
    Er war sich sicher, daß diese gebrüllt hatte, aber die Einrichtungen der Intensivzelle dämpften die Laute so, daß er die Worte gerade noch verstehen konnte. Die Anspielung auf seinen watschelnden Gang überhörte er.
    Die Situation war zu ernst. „Wie lautet deine Diagnose?"
    Er machte eine unwirsche Handbewegung, die den Schreier verstummen ließ. In diesem Fall ließ sich trotz der zahlreichen Daten keine schnelle Diagnose stellen. Der Fall dieses Patienten war einzigartig.
    Deshalb hatte er selbst den Pararealisten Sato Ambush aus der Intensivzelle ausgeschlossen. Joah Denusis, der im Augenblick der verantwortliche Medo-Spezialist an Bord der KARMINA war, hatte diesem Begehren zugestimmt und sich freiwillig als Assistent dem erfahrenen Midmays zur Verfügung gestellt - und damit auch alle medizinischen Einrichtungen des henkelförmigen Raumschiffs.
    Zu den fünf wartenden Personen außerhalb der Intensivzelle gehörte auch Atlan, der Arkonide. Sein Gesicht war wie versteinert, was Rückschlüsse auf sein Inneres zuließ. Das erkannten auch Eirene und Pedrass Foch, die neben dem Weißhaarigen standen. Dennoch galt auch deren vordergründiges Interesse dem Mann auf der Antigravliege.
    Der Pararealist und Wissenschaftler Sato Ambush betrachtete die Situation schweigend mit der ihm eigenen

Weitere Kostenlose Bücher