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1454 - Psychoterror

Titel: 1454 - Psychoterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte die möglichen Folgen dieses Geschehens noch gar nicht überblicken.
    Der Mann auf dem Antigravbett, der der Wirklichkeit entfliehen wollte, das war Perry Rhodan.
     
    *
     
    Zwei Stunden später traf man sich im Konferenzsaal der KARMINA. Sedge Midmays hatte seine Untersuchungen an Perry Rhodan vorerst abgeschlossen und alle wichtigen Personen zu dieser Unterredung gebeten, die schon fast den Charakter einer Krisensitzung hatte. Ging es doch um den Mann, auf den nahezu alle trotz der Schlappen der jüngsten Zeit die größten Hoffnungen setzten.
    Die Untersuchungen des Chefmedikers waren an einem Punkt angelangt, an dem die Therapie einsetzen sollte. So hatte er es verlauten lassen und damit Hoffnungen geweckt. In seiner Begleitung befand sich Joah Denusis. Seine Assistentin Acaranda Berzy jedoch fehlte.
    Midmays' Ankündigung, eine klare Diagnose zu stellen und einen Heilplan vorzulegen, waren alle wichtigen Persönlichkeiten der KARMINA, der MONTEGO BAY und auch der CIMARRON gefolgt, obwohl bei letzterer praktisch jede Hand für die umfangreichen Reparaturarbeiten benötigt wurde. „Unsere ersten Vermutungen haben sich bestätigt", begann der Medospezialist ohne Begrüßung. „Perry Rhodan befindet sich in einem Zustand, den man als Wachtraum, als unfreiwillige Entrückung aus der Wirklichkeit oder als psychosomatischen Schwebezustand bezeichnen kann. Die Wissenschaft kennt dafür keinen gängigen Begriff, es sei denn, der Patient ist wirklich krank. Perry ist nicht wirklich krank. Ich habe diese seelische Scheinerkrankung daher einfach Entrückungssyndrom genannt. Wenn ich von einer Scheinerkrankung rede, so soll das nicht verharmlosend klingen. Ganz im Gegenteil. Wir haben es mit einem weitgehend unbekannten Phänomen zu tun, und das erschwert die Sache wesentlich."
    Er blickte in die Runde der versammelten Zuhörer, aber ihm schlug nur abwartendes Schweigen entgegen. „Es ist inzwischen sicher, daß Rhodan in diesem Schwebezustand alles akustisch wahrnimmt, was um ihn herum geschieht.
    Er reagiert jedoch noch auf nichts. Wir haben mit den üblichen Medikamenten versucht, ihn aus diesem seelischen Ungleichgewicht zu befördern, aber sein Körper reagiert ebenfalls - auf nichts. Das mag zum einen an seinem Zellschwingungsaktivator liegen, zum anderen ist die Ursache aber sicher auch in seinem unbewußten Wollen zu sehen. In diesem Zusammenhang muß ich feststellen, daß der Aktivator den Zustand nicht als Leiden erkennt und daher auch nichts daran ändern wird."
    „Ich verstehe nicht", rief Pedrass Foch dazwischen, „was er damit bezwecken will. Sein Verhalten erscheint mir unlogisch."
    „Das ist es auf den ersten Blick. Ihr wißt, daß mit der inzwischen zerstörten Space-Jet eine fremde Gewebeprobe eines unbekannten Absenders in unseren Besitz kam. Ihr wißt, daß meine ersten Untersuchungen Genstrukturen erkennen ließen, die eindeutig von Perry Rhodans Frau Gesil stammen, aber auch von einem fremden und unbekannten Wesen. Es war mein Fehler, daß ich diese Erkenntnisse Perry zu schnell und zu schonungslos mitgeteilt habe. Denn diese Mitteilung löste das psychosomatische Trauma des Entrückungssyndroms im wesentlichen aus. Die Mißerfolge der letzten Tage und Wochen hatten das Feld vorbereitet. Er war besonders empfindlich für diese schlimme Nachricht, aber ich habe das nicht genügend bedacht."
    „Das verstehe ich wohl", meinte der Freihändler. „Es erklärt aber nicht sein Verhalten nach diesem Schock. Ich meine die völlige Abkapselung von der Wirklichkeit."
    „Diese Reaktion geschah weitgehend unbewußt oder ungewollt", deutete Sedge Midmays weiter. „Einmal ganz einfach ausgedrückt, es handelt sich um eine Schutzreaktion seines Bewußtseins. Es kapselt sich von der Realität ab; es durchtrennt alle Bande zu den Sinnesorganen. Das ist der sicherste Weg, sich vor weiteren Chaosmeldungen zu schützen."
    „Auch das klingt nicht logisch", bemerkte Sato Ambush. „Du hast noch eben gesagt, daß er seine Umgebung akustisch wahrnimmt."
    „Richtig. Seine Ohren hören. Aber das Gehörte dringt nicht in jene tiefen Zentren seines Bewußtseins, die sich mit dem seelischen Schock befassen oder die unter dem Entrückungssyndrom leiden."
    „Ich verstehe, was du meinst." Atlan blickte auf. Der Chefmediker war dankbar für diese unterstützenden Worte. „Mir sind ähnliche Fälle bekannt. Wir nehmen es so zur Kenntnis, wie du es erklärt hast, auch wenn die Einzelheiten vielleicht nicht ganz

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