1454 - Psychoterror
Sisyphos."
„Komm!" Rhodan sprang auf.
Für einen Moment war Acaranda Berzy vergessen.
Keine Minute später befanden sie sich in der Kommandozentrale der KARMINA.
Wenn von Sisyphos ein geraffter Hyperfunkspruch mit großer Leistung abgestrahlt wurde, dann mußte das einen besonderen Grund haben.
Atlan nannte der Bordsyntronik die Kodedaten für die Entschlüsselung. Dann betrat er mit Perry Rhodan eine abgeschirmte Kabine neben der Zentrale.
Dort stellte die Syntronik den empfangenen Spruchinhalt im Klartext dar: Acaranda Berzy ist mit der KARMINA nach Arhena geflogen. Wir haben hier durch Zufall die Leiche der wirklichen Acaranda Berzy gefunden.
Rhodan und Atlan blickten sich an. Sie verstanden sich ohne weitere Worte. Ein erster Verdacht war jäh von einer ganz anderen Seite bestätigt worden.
Der Arkonide würde der Handelnde sein.
Er traf seine Vorbereitungen.
Keine Minute später startete das kleine Beiboot KA-U2 der KARMINA, das nur von zwei Robotern besetzt war. Atlan hoffte, daß das Beiboot die unterirdischen Anlagen schnell verlassen konnte.
Zurück in der Kommandozentrale ließ er nach Acaranda Berzy rufen. Die Frau erschien, und es war Zufall, daß auch Sedge Midmays und Joah Denusis zugegen waren. „Braucht Perry Hilfe?" fragte die Humanpsychologin.
Atlan schaltete unbemerkt von allen mit Hilfe der Bordsyntronik die Sperr- und Fesselfelder in Bereitschaft, so daß Acaranda Berzy nicht fliehen konnte.
Signale auf einem Bildschirm verrieten ihm, daß die KA-U2 die Planetenoberfläche erreicht hatte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und trat so auf die Frau zu. „Ich habe viele Fragen an dich", sagte er. „Von deinen Antworten hängt es ab, wie lange du noch lebst. Dies sind meine Fragen: Bist du eine Cantaro?
Wie beeinflußt du Perry Rhodans Unterbewußtsein?
Wer hat die wirkliche Acaranda Berzy umgebracht?
Wie bist du nach Sisyphos gelangt? Mit der Space-Jet, die auch diesen Gewebeklumpen brachte? Ich vermute stark, daß es so war.
Für wen arbeitest du?
Wer ist das abartige Scheusal, das es wagt, meinen Freund Perry seelisch zu ruinieren?
Gibt es einen Weg der Verständigung zwischen uns? Du stehst auf der falschen Seite, falsche Aca!"
Die Frau faltete ihre Hände. Sie blickte erst Perry Rhodan und dann Atlan frei ins Gesicht, dann senkte sie den Kopf. „Es ist vorbei", erklärte sie leise, und das klang fast beschwingt und heiter. „Der Bann existiert nicht mehr. Ich bin entlarvt.
Der kleine Rest meines ursprünglichen Ichs darf aufatmen."
Sie faßte mit einer Hand in ihren Brustkorb und holte ein winziges Modul hervor. „Das bin ich."
Rhodan und Atlan schwiegen. „Der Rest einer guten Terranerin, deren Namen jetzt keine Rolle mehr spielt", fuhr die Frau fort, „komprimiert und gezwungen von den Herren. Alles andere an mir ist künstlich. Auch das!"
Sie griff wieder in ihren Brustkorb und holte einen weiteren Fremdkörper hervor, der rein technischer Natur war. „Damit habe ich Perry Rhodan gelenkt, wenn er nicht in seinem SERUN-Schirm war. Es hat mir keinen Spaß gemacht, denn ich mußte es tun. Ich habe aber noch etwas. Das hier, ihr werdet es als Funksender erkennen, denn damit habe ich den Widder-Chef informiert. Und dann noch dies!"
Noch während der letzten Worte riß sie ihren linken Arm mit der rechten Hand vom Rumpf ab und ließ ihn zu Boden fallen. Die künstliche Haut blätterte ab.
Was blieb, ähnelte einer Bombe. „Seht ihr", sagte sie. „Das ist mein letzter Auftrag. Wenn ich enttarnt werde oder versage, darf ich mich und euch alle vernichten."
Atlan rief ein Kodewort, das der Bordsyntron zeitverzugslos umsetzte.
Die Schirmfelder um die falsche Acaranda Berzy bauten sich schlagartig auf. Aber nicht nur das. Der in der Decke der Kommandozentrale verborgene Transmitter wurde im gleichen Atemzug aktiviert. Alles, was sich innerhalb des Abstrahlfelds befand, wurde aus der KARMINA befördert. Die Gegenstelle hatte die KA-U2 auf der Oberfläche von Arhena längst abgesetzt.
Dort erfolgte die Explosion, die einen mehrere hundert Meter tiefen Krater in den Boden des einsamen Planeten riß. Die KA-U2 und die beiden Roboter überstanden das Debakel halbwegs und berichteten wenig später, daß von Acaranda Berzy und ihren Modulen nichts übriggeblieben war.
Damit gab es auch keine Möglichkeit mehr, etwas über die Technik zu erfahren, die hier verwendet worden war.
Für Perry Rhodan bedeutete dies alles nur eins. Er konnte jetzt den Defensivteil des
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