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1454 - Solo für den Satan

1454 - Solo für den Satan

Titel: 1454 - Solo für den Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Ein wildes Weib aus der Pampa, was nicht so verkehrt war, denn ihr Vater stammte aus Argentinien. Die Mutter war Schweizerin. Vertrieben hatte es sie nach London, wo sie in die Fänge der Ricarda Hades geraten war.
    Ebenso wie Kylie Dryer. Sehr groß für eine Frau. Die Haare sehr hell gefärbt, sodass sie schon einen gelblichen Schimmer bekommen hatten. Man konnte ihr Gesicht als breit bezeichnen, mit einem kräftigen Kinn und Augen, die sehr kalt blickten und so gut wie keine Farbe hatten.
    Woher Kylie kam, das musste niemand oder nur sie selbst. Aber sie sprach nicht darüber. Jetzt redete sie mit Cynthia. Beide saßen sich an dem schmalen Tisch gegenüber.
    »Heute Abend geht es los!«
    »Freust du dich?«
    Kylie schaute in ihre Tasse. »Auf der einen Seite schon, auf der anderen habe ich ein komisches Gefühl.«
    »Wieso?«
    »Keine Ahnung. Ist aber so.«
    Cynthia streckte die Glieder unter dem Stoff ihres bequemen Jogginganzugs. »Ach, das wird schon alles problemlos ablaufen. Du brauchst dir keine Sorgen darüber zu machen, dass wir vor einer leeren Kulisse auftreten. Das läuft schon.«
    »Klar, die Charts.«
    »Eben.«
    Kylie Dryer drehte den Kopf und schaute zur trennenden Faltwand hin. »Was denkst du von Ricarda?«
    »Wieso?«
    »Nun ja, sie war in der Nacht weg, und sie hat uns nicht gesagt, wo sie hin wollte.«
    »Sie wollte üben.«
    Kylie unterdrückte nur mit Mühe ein Lachen. »Glaubst du wirklich daran?«
    »Ja.«
    »Dann bist du naiv.«
    Cynthia öffnete ihre Augen weit. »Wieso bin ich das?«
    »Ich glaube«, flüsterte Kylie, »dass sie etwas Besonderes getan hat. Ja, bestimmt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil ich noch wach war. Ich habe sie gehört. Ricarda sprach mit sich selbst.«
    »Und?«
    Kylie Dryer schlürfte ihren Kaffee. »Sie war gut drauf. Sie hat davon gesprochen, dass sie den Pfaffen zur Hölle geschickt hat. Was immer das auch bedeutet.«
    »Hört sich nach einem Mord an«, sagte Cynthia.
    »Das denke ich auch.«
    Cynthia senkte bei ihrer nächsten Frage die Stimme. »Denkst du auch weiter?«
    »Wie meist du das?«
    »So, wie ich es gesagt haben. Wenn sie den Pfaffen tatsächlich umgebracht hat, wird man nach der Person suchen, die es getan hat. Und das wäre gar nicht gut für uns.«
    »Immer vorausgesetzt, dass es passiert ist und dass man sie auch dabei beobachtet hat.«
    »Das versteht sich.«
    Die Frauen schwiegen und widmeten sich wieder ihrem Kaffee.
    Ab und zu schoben sie sich auch einen Keks in den Mund und hingen ihren Gedanken nach. Sie kannten Ricarda zwar seit einiger Zeit, aber immer noch flüchtig. Was sie wirklich dachte, das wussten sie nicht, denn sie war keine Person, die sich gern anderen öffnete.
    Cynthia schob ihre dunklen Haare aus der Stirn zurück und hob den Blick an. »Sollen wir sie danach fragen?«
    »Lieber nicht. Du kennst ihre Ausbrüche. Ich weiß auch, dass sie so kurz vor dem Konzert nervös ist. Das würde nur Stress geben, und den möchte ich mir lieber ersparen.«
    Cynthia hatte ihre Zweifel. »Ich weiß nicht. Sollte sie tatsächlich eine Mörderin sein…«
    »Hör auf«, fuhr Kylie sie zischend an. »Sie ist die Tochter des Teufels.«
    »Na und?«
    »Das ist kein Spaß, Mädel. Ricarda kennt sich aus, und ich glaube, dass sie einen Weg gefunden hat, um mit dem Höllenherrscher in Kontakt zu treten. Sie ist anders als wir, das weißt du, und ich schätze sie sogar als gefährlich ein. Sie lebt ihre Songs, verstehst du? Sie singt sie nicht einfach so herunter. Sie glaubt fest daran, und genau das ist die Triebkraft ihres Daseins.«
    »Wenn du das so siehst.«
    »Das musst du so sehen, Cynthia. Ich würde ihr keine blöden Fragen stellen. Sie ist härter als wir beide zusammen, und sie ist auch rücksichtsloser.«
    Cynthia sagte nichts mehr. Eine Zeitlang saß sie schweigend auf ihrer Bank. »Macht dir das keine Angst?«, fragte sie schließlich.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich ihr vertraue.«
    Cynthia nickte. »Dann vertraust du auch dem Teufel!«
    »Genau!«
    »Damit habe ich meine Probleme.«
    »Wieso?«
    Mit ihren langen Fingern strich Cynthia ihre Haare zurück. »Das kann ich dir sagen. Ich bin alles andere als ein braves Mädchen. Ich habe viel mitgemacht, das weißt du. Aber ich habe auch katholische Wurzeln, die sich einfach nicht verleugnen lassen. Je älter ich werde, umso stärker drängen sie sich wieder nach vorn.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Dass der Teufel bei uns auch immer eine Rolle spielte. Wir

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