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1454 - Solo für den Satan

1454 - Solo für den Satan

Titel: 1454 - Solo für den Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gespannt, wie sie das bewerkstelligen wollte. Ich hatte nicht vor, sie anzugreifen. Ich wollte sie erst mal kommen lassen.
    Sie klemmte das Mikro ein. Es wurde von dünnen Spinnenbeinen gehalten.
    Dann schleuderte sie ihre Gitarre herum, schlug gegen die Saiten, ließ den Akkord ausklingen und schrie noch einen Satz in das Mikro hinein.
    »Der Asmodis-Song! Mein Solo für den Satan!«
    Die Masse grölte. Es war genau nach ihrem Geschmack, und Ricarda zögerte keinen Augenblick.
    Plötzlich gellte wieder ihre Stimme auf. Aber sie sang nur den Refrain. »Asmodis ist mein Gott. Asmodis lacht mir zu…«
    Sollte er ihr zulachen. Ich besaß das Gegenmittel, und das holte ich hervor.
    Plötzlich lag das Kreuz in meiner Hand. Und nicht nur das. Ich streckte es ihr auch entgegen, sodass sie direkt darauf schaute, und dieser Anblick riss ihr die Worte von den Lippen. Zwar stand ihr Mund noch offen, aber sie brachte keinen Ton mehr hervor. Was ihre Kehle verließ, war nur noch ein Krächzen.
    Ich fühlte mich stark. Es gab in diesen Augenblicken nur noch sie und mich.
    Und ich ging auf sie zu, das Kreuz weiterhin sichtbar in der rechten Hand haltend. Im Scheinwerferlicht strahlte es besonders hell auf.
    Um das Geschrei der Zuschauer kümmerte ich mich nicht. Sie verfluchten mich. Sie schrien mir Verwünschungen zu, sie drohten mir, und im Hintergrund hörte ich das Heulen der Sirenen.
    Ricarda fluchte. Sie schüttelte den Kopf. Sie spie die hasserfüllten Worte aus, und ich sah, wie Speichel über ihre Lippen sprühte.
    Ich ging näher.
    Sie wich zurück!
    Dem Anblick des Kreuzes konnte sie nicht entkommen. Manchmal stöhnte sie auf wie unter einer schweren Last stehend. Ihr Schreien verstummte. Sie merkte genau, dass die Gegenkraft verdammt stark war, doch ich erlebte keine Erwärmung an meiner Hand. Ricarda war keine Dämonin, sondern einfach nur ein verblendeter Mensch und natürlich eine Mörderin.
    »Asmodis wird nicht siegen!«, sagte ich mit lauter Stimme. »Er hat noch nie gesiegt, auch wenn er und andere es nicht wahrhaben wollen. Letztendlich ist er immer der Verlierer gewesen, und ich wette, dass es auch diesmal so ist!«
    Sie knurrte etwas. Ihr Mund stand offen und verzerrte sich noch mehr.
    Noch zwei Schritte, dann hatte ich sie erreicht. Dann würde sie das Kreuz anfassen und wenn ich sie dazu zwingen musste. Ich wollte ihr die Besessenheit aus dem Körper treiben und sie wieder zu einer normalen jungen Frau machen, die bald vor einem Richter stehen würde.
    »Geh weg damit!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Geh weg!«
    »Nein, Ricarda. Es gibt nur die eine Rettung. Du bist leider auf Lug und Trug hereingefallen. Hier ist…«
    Ein schlimm klingender Laut unterbrach mich. Ricarda hatte ihn ausgestoßen. Sie war nicht mehr in der Lage, auch nur ein vernünftiges Wort zu sagen.
    Sie brach zusammen. Dabei hatte ich sie nicht mal berührt. Plötzlich lag sie vor meinen Füßen, und das Licht der Scheinwerfer strahlte ihre Gestalt an.
    Ich bückte mich.
    Das grelle Licht brach sich in ihren glanzlosen Augen.
    Ich fühlte nach. Es war kein Leben mehr in ihr. Sie war vor meinen Augen gestorben. Ich selbst hatte sie nicht berührt, und sie hatte auch noch keinen Kotakt mit meinem Kreuz gehabt.
    Später stellte ein Arzt dann fest, dass sie einen Herzschlag erlitten hatte, und daran hatte sicherlich auch Asmodis seinen Anteil gehabt…
    ***
    Die Polizisten hatten die Fans erreicht und hielten sie im Zaum. Als ich mich umdrehte, sah ich Glenda Perkins und Suko in meiner Nähe. Dabei fiel mir auf, dass Suko Glenda stützen musste.
    Ich ging zu den beiden.
    »Ihr habt alles mitbekommen?«
    »Ja«, sagte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Sie hat auf die falsche Person gesetzt. Wie leider viele andere auch.«
    Danach erkundigte ich mich, wie es Suko und Glenda ergangen war. Glenda hatte viel Glück gehabt, wie auch Chris Tucker, den wir bewusstlos hinter der Bühne fanden.
    Was mit Kylie Dryer und Cynthia geschehen würde, war mir egal.
    Zumindest Kylie würde sich wegen Mordversuchs verantworten müssen. Und das alles nur, weil sie irregeleitet worden war.
    Da konnte ich noch so alt werden, das würde ich nie verstehen…
    ENDE

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