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1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen vor Wochen implantierten Zahn verloren. Würde das auch einem geklonten Doppelgänger passieren?"
    „Garantiert nicht", behauptete jemand. „Test beendet. Holt das Schiff herunter."
    „Ihr habt wohl einen Schlauen unter euch, was?" wollte Ali wissen. „Den Chef der Organisation WIDDER, richtig", bestätigte Atlan versteckt schmunzelnd. „Ali, sage mir, was du wert bist!"
    „Pures Inka-Gold, hat ein gewisser Arkoniden-Imperator einmal gesagt."
    „Korrekt, obwohl er zu der Zeit keiner mehr war. Wir landen euch per Automatik.
    Keine Schaltungen vornehmen. Die hiesigen Sicherheitsvorrichtungen reagieren empfindlich. Sonderprogramme für einen weniger aufwendigen Anflug der Basis müssen erst noch erstellt werden.
    Wie sieht es auf meiner KARMIN Aaus?"
    „Maynti hat gerade alles auf Hochglanz gebracht", behauptete Aaron. „Mit Herzblut und Spucke", fügte sein Busenfreund Ali hinzu. „Gibt es da unten weibliche Wesen, die zufälligerweise nicht blond sind?"
    „Sie sind für Mannanwärter tabu", versicherte Maynti mit ihrem schönsten Lächeln. Es wirkte von innen heraus vereist. „Erwachsene Männer werden es dir näher erklären."
    Sie schaltete die Bildverbindung ab und gab die Syntronautomatik für externen Befehlsempfang frei.
    Die beiden Bordingenieure wurden von vorschnappenden Sicherheitsgurten an die Sitze gefesselt. Das Manöver begann unverzüglich.
    Jeder an Bord der KARMINA hatte bestimmte Vorstellungen vom Aufenthalt auf der noch geheimnisumwitterten Basis-Welt. Dem Hörensagen nach sollte es dort alles geben, was das Herz begehrte.
    Nur eine Person an Bord des kleinen Schiffes ahnte, daß auch diese hochgeschraubten Erwartungen mit Sicherheit gedämpft werden würden.
    Die Überraumlogistikerin Maynti Herkrol hatte sich Illusionen aller Art abgewöhnt.
    Das Unheil hatte mit der verspäteten Rückkehr aus Tarkan begonnen und schien sich nun endlos fortsetzen zu wollen.
    Die katastrophale Niederlage im Perseus-Black-Hole hatte sogar einen niemals verzagenden Mann wie Perry Rhodan seelisch angeknackst.
    Maynti war schön und klug: zerbrechlich wirkend, aber durch nichts zu zerbrechen.
    Ihr scharfer Verstand und ihre Intuition rieten ihr, den in solchen Dingen erfahrenen Arkoniden zu bewegen, sich als Wogenbrecher für aufgestaute Depressionen zur Verfügung zu stellen.
    Er hatte alle Höhen und Tiefen des Daseins schon mehrmals erlebt. Er war schon früher ein Verlorener gewesen.
    Zusammen mit Perry Rhodan und Homer G. Adams würde er vielleicht einen Weg finden, den Prozeß der engagierten Wiederbehauptung zu beschleunigen.
     
    *
     
    Die KARMINA ruhte auf ihrem Landefeld in einem der zwanzig Felshangars, deren Fertigstellung vor knapp siebenhundert Jahren nicht mehr gelungen war.
    Kahle Steinwände, nur hier und da durch Kabelsysteme „verschönt", vermittelten den Eindruck der Unzulänglichkeit.
    Allein die stählernen Schiebetore weit über dem Schiff waren funktionsbereit.
    Durch die von ihnen freigegebene Öffnung war die KARMINA nach unten geschwebt.
    Heleios war in der Tat ein schöner, lebensfreudiger Planet; nur bot er nicht das, was man von einem Aufenthalt auf ihm erwartet hatte.
    Die Nahrungsprobleme hatten erst einmal Vorrang. Wenn sie gelöst waren, konnte man versuchen, das Unvollendete im Rahmen der beschaffungstechnischen Möglichkeiten auszubauen.
    Adams hatte im Verlauf der Jahrhunderte für die zusätzliche Ausrüstung der Heleios-Basis gesorgt. Nur war es mit der fortschreitenden Machtentfaltung der Cantaro immer schwieriger geworden, den ehemals geplanten Ausbau zu vollenden.
    Die Tarkan-Heimkehrer wurden in ihren Erwartungen enttäuscht. Maynti Herkrol hatte wieder einmal recht behalten.
    Die Basis bot ausgefeilte Technik, nicht aber das, was sich junge Terraner wie Aaron Silverman und Ali Ben Mahur vorgestellt hatten.
    Da gab es nichts, was ihren Erinnerungen an die Heimatwelt Terra entsprach, wie etwa lichtdurchflutete Großstädte mit ihren vielfältigen Unterhaltungsmöglichkeiten.
    Ben Mahur stocherte trübsinnig in einer blaßrosa Masse herum. Mehr als ein gerade noch genießbares Konzentrat hatten die Widder nicht bieten können.
    Der Speisesaal konnte mit seinen nackten Felswänden nicht imponieren. Die an der Decke entlanglaufenden Rohrsysteme der Vollklimatisierung arbeiteten zuverlässig. Ansehen durfte man sie nicht. „Lieber einen Raumkoller kriegen als einen Heleios-Koller", behauptete Ali.
    Angeekelt schob er den Kunststoffteller zur Seite. Die

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