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1456 - Fremde in der Nacht

Titel: 1456 - Fremde in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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doch gar nicht gemeint", versuchte er, sich nochmals zu entschuldigen.
    Ich beherrschte meinen Unmut, hörte über das unterschwellige Kichern meines Extrahirns hinweg und zog den Shift hoch.
    Fulgen hielt sich krampfhaft fest. Seine Beine wurden vom Streuschwall des Antigravfelds erfaßt und vom Fahrtwind nach oben gewirbelt. Der Rest des Plophosers hing gewissermaßen an der Lehne des Pilotensitzes, den er natürlich nicht aufgesucht hatte.
    Ich schaltete den Vortrieb schleunigst ab und zerrte den um Hilfe jammernden Syntronstatistiker in die halboffene Kabine hinein.
    Seine langen Beine fielen prompt nach unten und schlugen auf die Kunststoffplatten des Bodenbelags. Fulgen verbiß mannhaft seinen Schmerz.
    Endlich im Sessel angekommen, keuchte er mir eine völlig überflüssige Erklärung ins Ohr. „Das - das war die wiedereinsetzende Schwerkraft, verstehst du?"
    „Nein, ich bin seit Jahrtausenden verdummt!" schrie ich wütend zurück. „Willst du dich jetzt endlich anschnallen?
    Ich habe es eilig."
    Er zog den Kopf zwischen die schmalen Schultern. Irgendwie glich er einem verschüchterten Vogel.
    Unter solchen Umständen flog ich die von dichter Vegetation überwucherten Steilhänge hinauf, bis ich die in etwa dreitausend Meter beginnende Hochebene erreichte.
    Einige Kilometer weiter nördlich wuchsen die Ausläufer jenes Gebirges in den Himmel, unter dessen Massiv vor langer Zeit die Hansebasis errichtet worden war.
    Es erinnerte mich in seiner Ausdehnung und Form an die terranischen Alpen. Ich hatte sie noch in ihrem wildesten und schönsten Zustand kennengelernt; zu einer Zeit, als noch kein Terraner die Fähigkeit besessen hatte, naturzerstörende Anlagen aller Art zu erschaffen.
    Die Welt Heleios hatte bislang von den Segnungen der Zivilisation nicht viel zu spüren bekommen.
    Es blieb jedoch abzuwarten, wie lange die Terraner brauchen würden, um auch dieses Paradies in ein galaktisches Freizeitzentrum mit Hobby-Jagd und Saurier-Reiten zu verwandeln.
    Nun ja - vorerst einmal mußten sie mit den Cantaro fertig werden! Das aber schien gar nicht so einfach zu sein! 5.
    Einem Raumschiff, vor allem aber seiner Besatzungen binnen einer halben Stunde vier Hyperraum-Manöver zuzumuten, empfand nicht nur Ali Ben Mahur als starkes Stück.
    Nach dem Anflug auf die Umlaufbahn des zwölften Seriphos-Planeten hatte man lediglich einen Kontrollimpuls empfangen.
    Die Bordsyntronik schien aber damit etwas anfangen zu können.
    Sie hatte die etwas später ankommenden Datenberge, alle hochwertig verschlüsselt und gerafft, schleunigst verarbeitet und danach Flugkoordinaten programmiert, die zum Überleben offenbar nötig gewesen waren.
    Unbekannte Automatstationen hatten die KARMINA dreimal im Zickzackkurs durch das gesamte Sonnensystem geleitet.
    Nach dem zweiten Manöver war das Schiff gefährlich dicht an dem flammenden Stern herausgekommen.
    Nun war das vierte Hyperflugmanöver beendet. Man befand sich nach dem Rücksturz aus dem Überraum nahe der Umlaufbahn des vierten Planeten.
    Man wußte, daß dies die Methode der Widder war, unwillkommene Gäste schon auf der Außenbahn der sonnenfernsten Welt abzufangen. Nur die im Raum zwischen den Planeten installierten Relaisstationen waren in der Lage, die richtigen Koordinaten zu geben - vorausgesetzt, die jeweilige Steuersyntronik war in der Lage, sie auch richtig zu bewerten.
    Der Irrflug durch das große System war Bedingung, um überhaupt in die Nähe der vierten Welt kommen zu können.
    Der indirekt aufgegebene Stützpunkt Arhena wurde noch besser abgesichert.
    Man ließ ankommende Schiffe im gesamten Kugelsternhaufen M55 umherirren.
    Im Seriphos-System war das in dieser Perfektion nicht möglich, aber immer noch ausreichend, um selbst duldsame Leute an den Rand ihrer Fassung zu bringen.
    Beim letzten Manöver war es zu schweren Erschütterungen gekommen.
    Eine Fehler-Winzigkeit in der Koordinatenauslegung war die Ursache gewesen.
    Ali hatte sich wütend losgeschnallt.
    Nunmehr kroch er gleich einer suchenden Hand auf dem Boden umher.
    Seine Verwünschungen waren bemerkenswert farbig. „Was suchst du eigentlich?" wollte Maynti gereizt wissen. Die Manöver waren auch an ihr nicht spurlos vorübergegangen.
    Die Stimmung war allgemein auf dem Nullpunkt angekommen. „Was wohl?" regte sich Ali auf. „Den Eckzahn rechts oben, den mir Sedge Midmays implantiert hat. Von wegen sauber ein- und anwachsen, ha! Niemand rührt sich!"
    Ali wurde von drei Leuten gleichzeitig

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