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1457 - Bomben für Topsid

Titel: 1457 - Bomben für Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Weißt du einen Weg? Wie kommen wir ohne Shrukmes aus?"
    „Nun..." In dieser Frage setzte der Sekretär den gesamten Rest seiner Intelligenz ein. Plötzlich strahlte das einfältige Gesicht vor Stolz. „Wir schneiden ihm den Kopf ab und ziehen die Halskette einfach herunter."
    Garkmarn-Pit beobachtete den Erwählten sorgfältig. Daher entging ihm nicht der Schock des Ahkers - und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. „Was meinst du, Nackils-Ivf?"
    „Man könnte es so machen."
    „Na also!" freute sich der Zweite Kanzler. „Ich bin sicher, Shrukmes, unter diesen Umständen arbeiten wir gut zusammen."
     
    *
     
    Die Reise dauerte drei Tage.
    Garkmarn-Pit wählte persönlich ein Dutzend verschwiegene Geheimpolizisten aus und ließ zwei Lastautomobile beladen.
    Zum Glück zeigte sich Shrukmes während der drei Tage umgänglich und folgsam. Er hatte strikten Befehl, ständig mit seinem Umhang das Amulett zu verdecken. Zwar kreiste die ganze Zeit über Shrukmes' Kopf dieser blaue Vogel - doch Garkmarn-Pit störte sich nicht daran.
    Probleme gab es eher mit Keisha, dem Sekretär und Diener. Irgendwann, so schwor sich Garkmarn-Pit, würde er den anderen umbringen lassen.
    Sie erreichten den felsigen Teil des Küstenlands. Vierzig Kilometer weiter begann offenes Meer. Von da an waren es mehr als fünfhundert Kilometer Luftlinie bis zur Hauptstadt der Guragkor-Gmen-Allianz, wo Kmurko-Kim residierte.
    Hatte das Rätsel damit zu tun?
    Garkmarn-Pit mochte nicht daran glauben.
    Das Amulett wies ihnen weiterhin die Richtung, gab jedoch keine lesbaren Entfernungsdaten. „Ab hier führt kein Straße weiter", meldete Keisha. „Die Fahrer sagen, daß sie nicht mehr fahren können."
    „Auch das noch", fluchte der Zweite Kanzler. „Dann gehen wir eben zu Fuß weiter."
    Sie durchquerten Sumpfgebiete und die Brutstätten einer Horde von Garaksechsen.
    Einige Male blieben nur die Gewehre ihrer Bewacher als Rettung. Der Boden war naß und schwer. Deshalb war der Rest der Strecke beschwerlich, denn im dichten Hunnak-Schilf hingen immer wieder ihre Schwänze fest.
    Und was, wenn sie in Pfeilrichtung an der Küste nichts fanden? Was, wenn das Ziel wirklich jenseits des Ozeans lag? Oder wenn das Ganze ein Irrtum war, wenn das Amulett Stern keineswegs die Bedeutung hatte, die er vermutete...
    Am nächsten Tag erreichten sie das vorläufige Ziel. „Die Klippen!" rief Keisha, der offenbar die besten Augen hatte. „Da hinten ist es!
    Riecht ihr das Wasser nicht?"
    Jetzt spürte Garkmarn-Pit es ebenfalls in der Nase. Sie hatten die Küste erreicht - ohne Ergebnis. Frustriert dachte er an den Imperator. Irgendeine Geschichte mußte er Trukrek-Anur wohl oder übel auftischen.
    Vielleicht etwas von Spionen der Guragkor-Gmen-Allianz, oder von einem kleineren Aufstand...
    Er schloß zu Shrukmes auf, nahm ihn beiseite und hob den Umhang des Erwählten. „Was willst du?" fragte der Ahker müde. „Keine Angst. Bloß ein kleiner Blick auf das Amulett."
    Das Metall des Objektes war so kühl und sauber wie immer. Nur der Anblick unter der Glasscheibe hatte sich verändert.
    Garkmarn-Pit sperrte fassungslos den Rachen auf.
    Was er sah, ließ ihn minutenlang an seinem Sehvermögen zweifeln. Tief im Innern glaubte wohl auch er noch an die Lehren der ahkischen Priester; er hatte das Amulett für unveränderlich gehalten. Er war davon ausgegangen, daß die Pfeile immer dieselbe Richtung wiesen.
    Das aber hatte sich geändert.
    Nun zeigten sie nicht mehr nach Westen, sondern in Richtung Süden. „Keisha!" rief er. „Laß den Trupp halten! Du und Nackils-Ivf, kommt her! Ich habe etwas!"
    Zehn Minuten später waren sie sich einig. Das Ziel befand sich ganz in der Nähe. Es war wie mit einem Kompaß: Denn nur, wenn man einem magnetischen Pol nahe kam, veränderte der Zeiger in raschem Tempo seine Richtung. „Wir folgen dem Pfeil", entschied der Zweite Kanzler. „Vorwärts, Keisha! Gib Weisung an die anderen! Ich hoffe in deinem Interesse, daß wir bald Erfolg haben! Sonst lasse ich dich im Meer versenken!"
     
    *
     
    Sie bewegten sich suchend entlang der Küste. Über dem Steilufer schwebten Flugechsen, die ihre Jagdgründe im Meer hatten. An einer Stelle jedoch gab es keine Echsen; Garkmarn-Pit wurde erst aufmerksam, als der Trinkmank seines Gefangenen unruhig zu flattern begann.
    An diesem Punkt führte eine Felsenzunge kilometerweit ins Meer. Die Felsen waren teils bis dreihundert Meter hoch; ein Nadelöhr aus zerklüftetem Gestein und kalter

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