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1457 - Bomben für Topsid

Titel: 1457 - Bomben für Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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echtes Interesse wissen.
    Im Grunde konnte er es noch immer nicht fassen. Relikte aus grauer Vorzeit hörte er noch einmal die Stimme des Hohenpriesters. Aus der Zeit vor dem Schleier... „Ich habe nie etwas von einem Zweiten Kanzler gehört."
    „Das tut nichts zur Sache. Du wirst ihn kennenlernen.
     
    10.
     
    Die Odin Er betrachtet den riesigen Körper aus einem Kilometer Entfernung. Mitten im Leib des metallenen Riesen gähnt ein riesiges Loch; dort werden nach Bedarf verschiedene Module eingesetzt.
    Früher hat er die ODIN mit beinahe kindlichem Stolz betrachtet. In einem solchen Schiff hat er sich mächtig gefühlt.
    Er ist ein Mensch gewesen, ein Mensch mit all seinen Fehlern und Schwächen.
    Heute ist alles anders.
    Das Schiff hat Jahrhunderte überdauert, und der Anblick läßt Deighton kalt.
    Die ODIN ist nicht sein Schiff. Sie ist ein Schiff des Systems.
    Nein, Stolz empfindet er nicht mehr.
    Auch das Gefühl der Macht ist gewichen.
    Es ist, als habe man ihm auch diesen letzten Rest genommen - so wie alles andere. Nun hat er nur noch die Leere.
    Und manchmal, in seinen Träumen, trägt ein Schiff aus Kristall und grünem Saphir ihn durch den Kosmos. Er sieht die Sterne.
    Er spürt ihre Kraft„ihren Zauber. Dann fühlt er es wieder - das, was seine Seele früher hat überleben lassen
     
    11.
     
    Falsches Spiel Mit einemmal war er hellwach. „Bring mir Wasser", befahl Garkmarn-Pit.
    Keisha eilte beflissen hinaus und besorgte eine gefüllte Karaffe. Indessen legte Garkmarn-Pit Kleidung an und kontrollierte im Spiegel sein Äußeres. „Wo ist der Agent? Hat er den Erwählten bei sich?"
    „Sie warten im Vorraum deiner Kanzlei.
    Und der Name des Erwählten ist Shrukmes, wenn ich daran erinnern darf."
    Die Dreistigkeit nahm Garkmarn-Pit fast den Atem. Wie kam dieser Sekretär dazu, ihn zu maßregeln? „Du darfst nicht!" schrie er deshalb. „Ich kenne den Namen des Erwählten genau!"
    Eben dieser Gefühlsausbruch führte auf die tatsächliche Problematik zurück.
    Was er hatte vermeiden wollen, war jetzt eingetreten. Shrukmes befand sich in den Händen der Geheimpolizei. Und mit ihm das Amulett Stern, die wichtigste Reliquie der Priesterschaft von Ahk. Damit konnte Trukrek-Anur auf den Enshgerd-Ahk-Bund beliebig Druck ausüben.
    Vielleicht war es möglich, den Imperator davon abzuhalten?
    Gewiß nicht, dachte Garkmarn-Pit. Eher würde dieser Sproß jahrhundertelanger Inzucht abdanken.
    Er saß in der Zwickmühle, überlegte der Zweite Kanzler. Mit dem Amulett würde Trukrek-Anur den Bund erpressen. Die Triumvirn von Ahk würden wenig Verständnis dafür aufbringen, daß er, Garkmarn-Pit, es soweit hatte kommen lassen.
    Also blieb nur eines übrig: Er mußte Shrukmes verschwinden lassen. Und mit ihm alle Personen, die von der Festnahme wußten. „Keisha!" rief er. „Bevor wir meine Kanzlei aufsuchen, habe ich einen Auftrag für dich."
     
    *
     
    Um diese Zeit stand das Gebäude fast leer. Gleichzeitig mit ihm trafen zehn Geheimpolizisten ein, die als Killer ausgebildet waren. Keiner der zehn stellte überflüssige Fragen - sie alle postierten sich bewaffnet im Korridor vor seinen Räumen.
    Garkmarn-Pit holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Drinnen warteten schon Keisha, ein Geheimpolizist, dessen Namen er vergessen hatte, und der Erwählte. Bevor er das Todesurteil vollstrecken ließ, wollte der Kanzler mit allen dreien reden.
    Womöglich ergab sich der eine oder andere neue Gesichtspunkt. Nur der Agent selbst konnte sagen, unter welchen Umständen Shrukmes aufgefallen war - und wie viele Personen außerdem informiert waren. „Ich bin der Zweite Kanzler für Innere Angelegenheiten", stellte er sich vor.
    Garkmarn-Pit bemerkte, daß der Polizist und sein Gefangener stanken, eine Beleidigung seiner Nase. „Mein Name ist Nackils-Ivf, Hoher Herr." Der Agent buckelte mit schiefem Kreuz und zeigte ein fast schon unterwürfiges Maß an Respekt. „Auf der großen Baustelle im Süden Hunnaks fiel mir dieser Mann auf. Zunächst nur deshalb, weil er anders als die anderen war, viel aufmüpfiger, nicht wie ein echter Arbeiter..."
    „Schnell, schnell", drängte Keisha. „Der Zweite Kanzler hat nicht unbegrenzt Zeit!"
    Garkmarn-Pit starrte seinen Sekretär verweisend an. Sein vorlautes Mundwerk würde den anderen das Leben kosten.
    Noch eine halbe Stunde - das war alles, was diesen dreien blieb. Die Nachricht durfte nicht publik werden. „Halt den Mund, Keisha", sagte er. Und in Richtung des Geheimagenten:

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