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1458 - Die Spur der Haluter

Titel: 1458 - Die Spur der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fallen zu lassen.
    Das war eben das, was die Posbis von ihm erwarteten. Als er einen Bergrücken überwand, beobachtete er sie, wie sie zu Hunderten zu den Steilwänden hinüberflogen.
    Er zog sich weiter in die Berge zurück, bis er sicher sein konnte, seine Verfolger abgeschüttelt zu haben.
    Dann glitt er in eine der tiefen Schluchten, in denen er sein Beiboot versteckt hatte. Er entdeckte das Kleinstraumschiff, stieg hinein und verschieß das Schott hinter sich. „Du solltest mit den Löwenköpfen reden", empfahl ihm Taravatos, als er Verbindung mit der HALUTA aufnahm. „Nach allem, was wir wissen, haben sie sich in den letzten Jahrhunderten friedlich verhalten. Es muß einen Grund dafür geben, daß jetzt einer von ihnen versucht hat, dich umzubringen."
    Icho Tolot lachte. „Welch Geistesleistung!". „Ich muß mich immer ein bißchen mehr anstrengen, um die etwas komplizierten Zusammenhänge für dich zu durchleuchten", behauptete der Bordsyntron.
    Der Haluter lachte erneut. „Also schön", sagte er dann. „Wo finde ich die Gurrads?"
    „Ich habe einige Siedlungen im Äquatorgebiet geortet", berichtete Taravatos. „Sie liegen in den großen Schachtelhalmwäldern."
    „Ich fliege dorthin", entschloß Icho Tolot sich. „Dieses Mal mit dem Beiboot."
    Bevor er seinen Beschluß jedoch in die Tat umsetzte, kehrte er zu den Höhlen Domo Sokrates zurück und holte sich von dort eine jener einfachen Kombinationen, die dieser getragen hatte. Im Beiboot legte er sie an, um nicht von jedem Posbi und jedem Gurrad sofort identifiziert werden zu können. In dieser Kombination war er von einem Terzrocker nicht zu unterscheiden.
    Er startete erst, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß kein Posbi in unmittelbarer Nähe war. Er war sich dessen ziemlich sicher, daß die Posbis ihn nicht bekämpft hatten, um ihn gefangenzunehmen oder in irgendeiner Weise auszuschalten, sondern weil sie ihn beschützen wollten. Sie waren ihrer Rolle treu geblieben und hatten sich fürsorglich um ihn gekümmert. Während er geglaubt hatte, daß sie ihn den Zutritt zum Fragmentraumer verwehren wollten, hatten sie ihn nur daran gehindert, sich dem Schott zu nähern. Sie hatten gewußt, was ihn dort erwartete. Und nach dem Kampf waren sie ihm gefolgt, weil sie ihm dienen wollten. Doch er dachte nicht daran, sich mit ihnen einzulassen. Mit ihrer Fürsorge würden sie ihn nur aufhalten und in seiner Freiheit einengen, und genau das wollte er auf keinen Fall zulassen. „Haben sich die Posbis gemeldet?" fragte er. „Sie sind ziemlich aufgeregt", berichtete Taravatos. „Sie scheinen nicht verstehen zu können, daß du ihre Hilfe ablehnst. Aber sie machen dir keinen Vorwurf daraus, daß du einige von ihnen zerstört hast."
    Icho Tolot lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er fragte sich, was von dem der Wahrheit entsprach, was Kranar ihm erzählt hatte, und was gelogen war. Er hielt es für wahrscheinlich, daß der Gurrad Wahrheit und Lüge geschickt miteinander vermischt hatte
     
    6.
     
    Er landete auf der Kuppe eines bewaldeten Hügels, der sich nördlich des Äquators aus dem Sumpf erhob, jedoch die Wipfel der Schachtelhalmbäume nur um wenige Meter überragte. Zwischen grünenden Dornenbüschen war das Kleinstraumschiff gut versteckt.
    Mit Hilfe seines Gravo-Paks schwebte er an der Seite des Hügels hinab und glitt zwischen die Stämme der Schachtelhalmbäume. Die Luft war erfüllt von dem Geschrei affenähnlicher Raubtiere, die sich geschickt durch das Geäst der Bäume bewegten, dem Zirpen der Insekten und dem Gezwitscher der Vögel. Durch den morastigen Untergrund schoben sich mächtige Tiere, deren Umrisse er nur erahnen konnte, weil sie nicht auftauchten.
    Und dann hallte plötzlich Musik durch den Wald. Icho Tolot sah eine steinerne Brücke, die mehrere Bäume miteinander verband und sich irgendwo im Wald verlor. Zwanzig Gurrads zogen darüber hin. Sie musizierten mit positronischen Instrumenten und erzeugten dabei einen solchen Lärm, daß das Laub der Bäume und Büsche erzitterte.
    Während Icho Tolot sich durch den Sumpfwald treiben ließ, bemerkte er, daß die meisten Baumstämme ausgehöhlt worden waren und als Wohnraum für die Gurrads dienten. Sie boten Platz genug, da viele von ihnen einen Durchmesser von fast zwanzig Metern hatten, sich nach oben hin jedoch rasch verjüngten.
    Die Gurrads wurden schon bald auf ihn aufmerksam. Ein Hörn ertönte, und viele der löwenköpfigen Männer, Frauen und Kinder kamen aus ihren

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