1458 - Die Spur der Haluter
empörte sich Pantalon. „Was ist nur aus Ihnen geworden? Dabei haben Sie einen so guten Eindruck auf mich gemacht, als wir uns das erste Mal begegnet sind."
„Das ist ein Kompliment, das ich nicht unbedingt erwidern kann", gab der Haluter zurück. Er dachte mit Schaudern daran, was passieren würde, wenn er Pantalon offenbarte, wie viele hilfsbedürftige Terzrocker sich noch auf den Inseln befanden.
Wahrscheinlich bricht er das Gespräch dann ab, ruft weitere Posbis herbei und rast mit ihnen zu den Inseln rüber, um die Terzrocker zu versorgen, dachte er. „Sie sind unfreundlich und aggressiv", stellte Pantalon fest. „Aber das macht nichts. Im Gegenteil, es freut mich."
„Es freut dich?" fragte Domo Sokrat verblüfft. Er wandte sich an Icho Tolot. „Ich glaube, er ist verrückt geworden."
„Wie können Sie so etwas sagen?" rief der Posbi. „Ich freue mich, weil ich etwas für Icho Tolot tun kann. Ich werde ihn persönlich umsorgen und verpflegen. Ich werde ihm helfen, seine psychologischen Probleme abzubauen. Eine wundervolle Aufgabe. Vielleicht die schönste, die sich mir je gestellt hat."
„Er ist wirklich verrückt geworden", bemerkte Icho Tolot. „Lassen Sie uns gleich anfangen", schlug Pantalon vor. „Erzählen Sie mir von den Ereignissen, die Sie bedrücken. Gehe ich recht in der Annahme, daß es dabei vor allem um Ihr verschollenes Volk geht?"
„Ich halte es für sinnlos, das Gespräch fortzusetzen", sagte Domo Sokrat. „Ich nicht", hielt Icho Tolot ihn zurück, als er in die Zentrale zurückkehren wollte. „Wir sollten Pantalon zumindest sagen, was wir über Perry Rhodan erfahren haben. Meinen Sie nicht, daß er wissen sollte, wo Perry Rhodan jetzt ist?"
„Sie wissen es und haben es uns verschwiegen?" rief Pantalon. „Warum nur haben Sie das getan?"
„Niemand hat mich nach Rhodan gefragt."
„Wir haben Ihnen gesagt, daß wir die Suche nach ihm unterbrochen haben, um unser Leben den hilfebedürftigen Terzrockern zu widmen."
„Ich erinnere mich daran."
„Haben Sie Informationen über den Verbleib von Perry Rhodan?" fragte Pantalon begierig. „Was wissen Sie über ihn? So reden Sie doch. Für uns kann es keine höhere Aufgabe geben, als Perry Rhodan zu dienen."
„Dafür würdet ihr sogar die Betreuung der Terzrocker aufgeben?" fragte Icho Tolot. „Das überrascht mich. Was soll denn aus ihnen werden, wenn ihr nicht mehr hier seid?"
„Es wird sich schon eine Lösung finden lassen."
Icho Tolot verschränkte die vier Arme vor der Brust und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Beiboot.
Der Verdacht, den er schon seit einiger Zeit gehegt hatte, verdichtete sich. Er war so ungeheuerlich, daß der Haluter sich lange Zeit dagegen gesträubt hatte, sich damit zu befassen. Jetzt aber konnte er nicht mehr umhin, die Spur aufzunehmen, die sich unversehens zeigte. „Damit kann ich mich nicht zufriedengeben", sagte er. „Ich muß wissen, was mit den Terzrockern geschieht."
„Wir werden die Kannibalkristalle so manipulieren, daß die Terzrocker aktiver werden", antwortete Pantalon.
Domo Sokrat stöhnte wie unter großen Qualen. „Ihr könnt die Kristalle also manipulieren", stellte Icho Tolot fest. „Ja, das können wir", bestätigte der Posbi. „Und ihr habt sie bereits so beeinflußt, daß die Terzrocker in Lethargie verfallen sind."
„Auch das entspricht den Tatsachen."
„Warum habt ihr es getan?" fragte Domo Sokrat, der sich nur mühsam beherrschen konnte. „Als wir die Suche nach Perry Rhodan unterbrachen, brauchten wir eine Aufgabe", erläuterte Pantalon. „Also veränderten wir die Kristalle. Sie gaben Lethargie-Impulse ab, die Terzrocker wurden zu hilfebedürftigen Geschöpfen, und wir hatten eine Aufgabe. Wir übernahmen ihre Betreuung. Mich wundert, daß ich diese Zusammenhänge erklären muß. Sie liegen doch auf der Hand."
„Das ist der blanke Irrsinn", stöhnte Domo Sokrat. „Damit muß sofort Schluß sein."
„Aber dann haben wir keine Aufgabe mehr!"
„Perry Rhodan lebt", sagte Icho Tolot ruhig. Es gab keinen anderer Ausweg mehr. Er mußte den Posbis die Wahrheit sagen, auch auf die Gefahr hin, daß sie nun alle aufbrachen, um sich in die Milchstraße zu begeben, die sie allerdings nicht so ohne weiteres erreichen konnten, da sie keine Pulswandler hatten. „Er hält sich auf dem Planeten Phönix auf."
Diese Aussage entsprach nicht ganz der Wahrheit, doch das spielte jetzt keine Rolle. „Das ist eine großartige Nachricht", krähte Pantalon, „aber
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