1460 - Ellerts Botschaft
ließ das Gerät erneut wirken. „Ich schalte seinen Schutzschirm aus", meldete der SERUN, der die Signale des Rezeptors verarbeitete. „Die Hyperfrequenz wurde entschlüsselt."
„Gut", zischte Rhodan.
Das Sperrfeuer der Cantaro nahm an Stärke zu, die Gleiter feuerten mit ihren Waffen wahllos in die Menge. Lediglich um Norago herum gab es einen Bereich von etwa zehn Metern, den sie nicht beschossen.
Der Schutzschirm des Cantaro erlosch in diesem Augenblick. Mehrere Schüsse aus Waffen der Widder trafen Norago und zogen Spuren durch die metallene Panzerung des Cyborgs. Er trug kurzgeschorene Haare, und die Kopfhaut war von feinen Metallstreifen durchzogen. Das Gesicht besaß markante Züge mit starken Wangenknochen und einem eckigen Kinn. Die Augen standen auffällig weit auseinander, und die steile Nase besaß eine klassische Form. Die Unterlippe war deutlich breiter als die Oberlippe. Rhodan bekam den Cantaro direkt von vorn zu sehen. Er starrte in das halb organische Gesicht dieses Wesens und spürte, wie ihm das Blut aus den Adern wich. „Tiff!" hauchte er. „Aber das ..."
Gucky tauchte neben ihm auf und riß ihn aus der entstehenden Lethargie. Der Mausbiber hatte die Gedanken des Freundes gelesen. „Nein", schrie der Ilt ihn an. „Er ist es nicht. Laß dich nicht irremachen!"
Er griff nach dem Cantaro und zerrte ihn mit Hilfe des SERUNS davon.
Atlan hatte inzwischen mehrere Cantaro zerstört und unter den Robotern eine Kettenreaktion von Explosionen ausgelöst. Er wehrte sich mit grimmiger Miene, als es den Maschinen gelang, ihn in einer Energieglocke festzusetzen, aus der ihn schließlich die Widder befreiten.
Er wollte mehreren Hybrid-Klonen zu Hilfe eilen, die Westerwelle gegen den Ansturm der Cantaro und ihrer Roboter verteidigten. Aber er sah ein, daß es keinen Sinn hatte. Eine Horde von Klonen des Systems hatte den Pulk erreicht und schuf zusätzliche Verwirrung. Die Übersicht über Freund und Feind ging endgültig verloren, und die Befehle der Cantaro nützten nichts mehr. Die Roboter stellten das Feuer ein und erhielten wenig später den Befehl, auf alles zu schießen, was sich bewegte.
Die kleine Atempause nützten die drei Gefährten. Kover tauchte plötzlich neben ihnen auf und sicherte mit seinen Widdern die Strecke bis zum Käfig. Rhodan stieß Norago vor sich her, Atlan und Gucky folgten. Der Käfig glühte. Der Terraner bekam gerade noch mit, daß Westerwelle, Kover, Bendoll und weitere Helfer hinter ihnen waren, dann strahlte der Käfig sie ab.
Der Entzerrungsschmerz war gewaltig, denn sie durchquerten die Abschirmungen des Kontrollzentrums und gelangten in die unterirdische Kaverne.
Die Widder reagierten ohne Zögern. Sie drängten die Gefährten mit ihrem Gefangenen zu einem Transmitter, der sich unmittelbar gegenüber befand. Der Cantaro stöhnte und hielt sich kaum auf den Beinen. Sie stießen ihn in das Feld und hatten im nächsten Augenblick das Innere eines Kleinraumschiffes vor sich. „Los, rasch!" rief Atlan. „Paralysiert ihn!"
Norago erhielt eine Dosis, die ausgereicht hätte, eine ganze Kompanie zu lahmen. Der Cantaro ging in die Knie und brach dann endgültig zusammen. Dennoch traute keiner dem Frieden.
List und Tücke der Cyborgs waren nur zu gut bekannt. „Das Nierenmodul!" fuhr der Arkonide fort. „Entfernt ihm den Koordinationsselektor!"
„Halt. Wartet!"
Noragos Stimme klang schwach, sein Gesicht blieb starr. Der Cantaro, der tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit Julian Tifflor besaß, versuchte, eine Hand zu heben. „Nein", entschied Rhodan. Er vergewisserte sich, daß alle, die durch den Käfig geflohen waren, inzwischen im Raumboot angekommen waren. Lediglieh Westerwelle und die Zwillinge fehlten. „Gucky, du springst mit ihm sofort zur ODIN!"
Er achtete darauf, daß der HS-Rezeptor auf den Cantaro gerichtet blieb. Langsam löste er das Gerät von seiner Brust und drückte es dem Mausbiber in die Hände. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, daß es tatsächlich funktionieren würde. Seine Achtung vor Notkus Kantor stieg beträchtlich, und er dachte daran, welchen Wert der Rezeptor für die Zukunft darstellte.
Mit dem Hochmolekular-Schwingungs-Rezeptor konnten tatsächlich die energetischen Abläufe im Innern eines Cantaro beeinflußt werden.
Guckys SERUN, der die Kommunikation mit dem Gerät übernahm, gab Alarm. „Der Cantaro besitzt ein Gerät ähnlicher Funktion", meldete er. „Er manipuliert den Rezeptor.
Vorsicht, die
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