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1462 - Angriff der Knöchernen

1462 - Angriff der Knöchernen

Titel: 1462 - Angriff der Knöchernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch dort!
    Sheila atmete tief ein. Allerdings nicht erleichtert. Zum ersten Mal verspürte sie einen flatterigen Herzschlag, und auf ihrer Stirn sammelten sich die ersten Schweißtropfen.
    Was war hier passiert?
    Die Frage quälte sie schmerzhaft. Sie ging nicht mehr hin und her, sondern ließ sich in den alten Ledersessel fallen, in dem sie fast verschwand. Warum war Bill verschwunden? Was war ihm so wichtig gewesen? Oder hatte man ihn doch entführt?
    Sheila starrte dabei das Telefon an. Sie konnte sich vorstellen, dass plötzlich ein Anruf kam und eine fremde Stimme bestimmte Bedingungen stellte, die erst erfüllt werden mussten, bevor man Bill wieder die Freiheit schenkte.
    Das trat nicht ein. Der Apparat blieb stumm. Trotzdem konnte Sheila ihre Gedanken nicht von diesem Motiv lösen. Sie wusste ja, wie groß die Meute ihrer Feinde war. Und dabei ging es nicht nur um normale Menschen, sondern auch um Dämonen und dämonische Wesen, mit denen sie sich schon seit Jahren herumschlagen mussten.
    Konnte es sein, dass Bill nicht von Menschen, sondern von Dämonen überrascht worden war?
    Aber warum hatte er sich dann nicht gewehrt?
    Bill war kein Mensch, der sich so einfach kidnappen ließ. Auch ohne Waffe konnte er sich wehren, aber das hätte Spuren hinterlassen müssen.
    Sheila glaubte nicht, dass Eindringlinge nach einem Kampf alles wieder aufgeräumt hätten.
    Je mehr Fragen sie sich stellte, umso weiter entfernte sie sich von den Antworten. Sie hatte plötzlich den Wunsch, dass all das, was sie hier erlebte, ein Traum war, doch leider blieb es die Realität.
    Das Herzklopfen hörte nicht auf. Auch der Druck auf ihren Magen blieb bestehen.
    Wie ging es weiter?
    Sheila konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts geschehen. Im Zimmer oder womöglich im Bett darauf zu warten und zu hoffen, dass Bill irgendwann wieder auftauchte, das war nicht ihr Ding.
    Also musste sie etwas unternehmen. Allein war sie zu schwach.
    Sie brauchte Hilfe.
    Und da fiel ihr nur ein Name ein – John Sinclair!
    ***
    Bill Conolly wusste nicht, ob er richtig gehandelt hatte. Er war einfach seinem Impuls gefolgt, und man konnte es auch als eine sehr menschliche Reaktion ansehen.
    Für ihn war Erskine in Gefahr, auch wenn er davon ausging, voll und ganz auf der Seite des Knöchernen zu stehen, damit der ihm das Tor zum Jenseits öffnete. Mit Dämonen oder ähnlichen Gestalten konnte man schlecht verhandeln. Man musste ihnen jedoch zeigen, dass man keine Furcht vor ihnen hatte.
    Auch deshalb hatte Bill diesen Befehl gegeben.
    Eine Reaktion erlebte er nur von Erskine. Der Knöcherne, auf den es ihm ankam, hielt sich zurück.
    Erskine versuchte zu reden, was ihm nicht gelang. Er wand sich im Klammergriff der verdammten Gestalt, die allerdings nicht daran dachte, ihn loszulassen. Erskine versuchte, um Hilfe zu bitten. Dazu musste er sprechen, was ihm nicht gelang. Er brachte kein einziges klares Wort hervor. Was Bill hörte, waren dumpfe Laute.
    Der Reporter wiederholte seine Aufforderung.
    »Lass den Mann los, verdammt!«
    Es passierte nichts.
    Genau das sah Bill als eine Aufforderung an. Er nickte entschlossen und ging vor. Dabei setzte er seinen Fuß hart auf und wunderte sich darüber, dass er kein Trittecho vernahm. Der Tisch gab nichts wider, obwohl die Platte normal hart war.
    Dass die Ruhe blieb, war für Bill ein Warnsignal. Er ging nicht mehr so zielstrebig und schlich in einem leichten Bogen auf die beiden Gestalten in der Mitte des Tisches zu.
    Sir Walter und auch die Frau beobachteten ihn genau. Mona mit fiebrigen Blicken. Sie sah aus, als wollte sie etwas sagen, wobei ihr allerdings die richtigen Worte fehlten, deshalb streckte sie nur die Hände aus, in der Hoffnung, dass Bill dieses Zeichen verstand.
    Er sah es wohl, aber er kümmerte sich nicht darum. Er dachte jedoch daran, dass dieser Tisch nicht mit normalen Maßstäben zu messen war. So hart sich seine Oberfläche auch zeigte, auf keinen Fall durfte er vergessen, woher die Gestalt gekommen war.
    Etwa eine Armlänge vor den beiden hielt Bill Conolly an. Es kam jetzt darauf an, das Richtige zu tun und dabei die Gestalt aus dem Jenseits nicht zu verärgern.
    Bill deutete ein Ausstrecken seiner Arme an.
    »Okay, es reicht, denke ich. Wir sind ja alle aus einem bestimmten Grund hier. Uns sollte der Weg zum Jenseits geöffnet werden, nichts anderes. Wir wollten einen Kontakt über dich zu unseren Verstorbenen herstellen, von einem Eintauchen ins Jenseits war nicht die Rede.«
    Der

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