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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus.
    Wieder ein Zeichen der Hilflosigkeit.
    Mir war natürlich klar, dass ich, wenn ich meine Freunde zurückholen wollte, einen Weg in die andere Welt finden musste. Und das ging nur über den Tisch. Er war in diesem Fall das Medium. Aber von allein tat er auch nichts, und das war das Problem.
    Es musste eine Möglichkeit geben, ihn dazu zu bringen, und genau darüber grübelte ich nach.
    Das Kreuz?
    Es war natürlich die erste Möglichkeit, an die ich dachte. Es war zudem auch legitim, und trotzdem schreckte ich davor zurück, weil ich befürchtete, etwas zu zerstören, sodass der Weg in die andere Dimension für immer verschlossen wurde.
    Und eine andere Chance?
    Ich sah sie noch nicht und ging mit müden Schritten zurück in das Zimmer mit dem runden Tisch. An der Tür blieb ich stehen und ließ meine Blicke durch das schwach erhellte Zimmer und auch über den Tisch hinweg gleiten. Dabei drehten sich meine Gedanken um eine Person, die mir noch nicht über den Weg gelaufen war.
    Das Skelett mit dem Menschenkopf!
    Wenn ich daran dachte, zog sich mein Magen zusammen. Mein Herz klopfte heftig. Ich spürte auch den Druck im Kopf, während ich meinen Gedanken nachhing.
    Etwas lief falsch. Genau in eine andere Richtung. Ich merkte, dass mir das Blut in den Kopf stieg, und auf meinem Körper bildete sich eine Gänsehaut. Es war schlimm, daran zu denken, dass die beiden Conollys für immer im Fegefeuer verschollen waren und ich keine Chance hatte, sie zurückzuholen.
    Sehr dicht trat ich an den Tisch heran. Wieder drehten sich meine Gedanken um das Kreuz. Sollte ich es doch einsetzen? Konnte es mir den Weg frei machen?
    Es gab sehr viele Bedenken, denn ich wollte letztendlich auch nichts zerstören. Alles sollte so bleiben wie es war, aber es war verdammt schwer, eine Entscheidung zu treffen.
    Ich kam mir vor wie ein Nichtskönner, als ich den runden Tisch umkreiste.
    Eine perfekte Lösung fiel mir nicht ein. Dass Bill und auch Sheila im Tisch verschwunden waren, das war kaum nachzuvollziehen, wenn ich auf die Platte schaute, die wieder völlig normal war. Sie blieb so blank, und man hätte sie fast als einen Spiegel bezeichnen können.
    Das Kreuz lag auf meiner Brust. Es hatte sich abgekühlt und zeigte keine Reaktion mehr.
    Erst jetzt dachte ich an Frank Jackson, der draußen im Auto wartete. Er hatte uns den Weg gewiesen, das war auch alles. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es ihm gelang, mir weiter zu helfen, und so ließ ich ihn in Ruhe.
    Ich kletterte auf den Tisch.
    Es war schon mehr eine Verzweiflungstat. Ich stellte mich etwas breitbeinig hin, um recht viel von der Tischplatte zu sehen. Das Kreuz zeigte keine Veränderung. Mein Blick bohrte sich in die Tiefe.
    Es war die einzige Chance, die mir blieb, aber es tat sich absolut nichts.
    Ich begann wütend zu werden. Es war eine Reaktion auf meine Hilflosigkeit, die ich nur dann überwand, wenn ich das Kreuz einsetzte.
    Ja, es gab keine andere Möglichkeit. Dass den Conollys etwas passieren könnte, daran wollte ich nicht denken.
    Ich entschloss mich, es zu tun, und als ich es auf die Platte legen wollte, hörte ich vom Eingang her ein Geräusch.
    War die Tür dort geöffnet worden?
    Ich hob den Kopf an. Das Kreuz vergaß ich für die nächsten Sekunden. Mein Blick war auf die Tür gerichtet, und wenig später vernahm ich das typische Geräusch von Schritten, die sehr behutsam gesetzt wurden. Jemand schlich auf das Zimmer zu, in dem ich mich befand.
    Ich verließ den Tisch. Es konnte eine Chance sein, musste aber nicht, denn ich dachte auch an den Detektiv im Wagen.
    Die Zeit, die es noch dauern würde, bis der Ankömmling das Zimmer hier erreicht hatte, wollte ich nutzen. Wer immer hierher kam, er sollte mich nicht sofort sehen. Deshalb stellte ich mich in den toten Winkel neben der Tür an die Wand.
    Jetzt konnte er kommen!
    Die Beretta ließ ich stecken. Ich rechnete auch nicht damit, dass die Person so schnell hier eintreffen würde. Schließlich musste ihr noch der tote Sir Walter auffallen.
    Es war für mich nicht zu hören, ob der Ankömmling eine Pause einlegte oder nicht.
    Ich wartete und reduzierte meinen Atem auf das Nötigste. Die Überraschung sollte auf jeden Fall auf meiner Seite liegen. Er musste nur noch wenige Schritte gehen, dann war es soweit.
    Ein Schatten schob sich über die Schwelle hinweg. Kein Laut war zu hören, als er über die Schwelle trat. Sein Schatten schob sich voran, dann folgte der Mensch selbst.
    Es war ein Mann, der dunkle

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