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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flammende Person stand sie da und bildete zusammen mit Sheila einen Anblick, der mir wie ein böser Albtraum vorkam. Mona hielt Sheila umklammert, als wären sie die besten Freundinnen, aber Mona brannte, und es war für mich keine Frage, dass diese Flammen auch auf Sheila übergehen würden.
    Es war mir egal. Ich schrie ihren Namen und lief auf den Tisch zu.
    Das Feuer machte mir keine Angst mehr. Es ging jetzt einzig und allein darum, Sheila zu retten.
    Noch in der Bewegung sah ich, weshalb man diesen Tisch als Mittelpunkt einer Séance ausgesucht hatte. Er war nicht nur ein Tisch, er war zugleich ein magisches Tor, das zwei Welten miteinander verband.
    Flammen schossen aus ihm hoch. Aber nicht von der Oberfläche.
    Es konnte auch sein, dass sie von den beiden Frauen stammten, denn alles hatte sich hier auf den Kopf gestellt.
    Der Weg in die anderen Welt war frei.
    Und in ihn tauchten die Frauen hinein!
    Ich sah, wie sie blitzschnell immer tiefer fielen. Es gab für mich keine Chance mehr, auf den Tisch zu springen, um zumindest Sheila zu retten.
    Vor meinen Augen sackten sie weg und stürzten wie schwere Steine in den tiefen Trichter hinein, sodass ich das Nachsehen hatte…
    ***
    Auf dem letzten Stück war ich noch gerutscht und gegen die Kante des Tischs geprallt. Mehr hatte ich leider nicht erreicht, und ich stand jetzt da, als hätte man mir eine Faust in den Magen geschlagen.
    Ich erlebte einen Schwindel und schloss für einen Moment die Augen. Aber der Schwindel verschwand nicht. Es war wohl das Wissen um meine Niederlage, das ihn erzeugte. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass mir so etwas passieren würde, und für einen Moment machte ich mir die schwersten Vorwürfe.
    Jetzt waren beide Conollys verschwunden. Ich hatte sie verloren!
    Ein ungeheurer Druck hielt meine Seele umklammert. Ich erlebte diese Sekunden als der große Verlierer.
    Es gab keinen Rauch. Ich nahm auch keinen fremden Geruch wahr. Ich sah vor mir nur den runden Tisch, an dem so viele Séancen abgehalten worden waren, und als ich den Blick senkte, schaute ich auf die glänzende Platte, die wieder so aussah, bevor ich den Trichter in ihr entdeckt hatte.
    Mona war die Frau aus dem Fegefeuer. Sie hatte die Flammen in sich, sie stand auf der anderen Seite, obwohl sie das nicht offen gezeigt hatte. Aber sie musste das Bindeglied zwischen den beiden verschiedenen Welten sein. Mehr wusste ich auch nicht.
    Ich hatte verloren, ich war weg vom Fenster. Ich hatte es nicht geschafft, die Magie des Tisches zu zerstören. Zu stark war die andere Seite gewesen, Mein Kopf war einfach leer. Es gibt diese Momente, in denen man nicht weiterkommt. Mir fiel auch nichts ein, abgesehen von einem Blick auf die Uhr.
    Mitternacht war vorbei. Ein neuer Tag stand bevor, und ich glaubte nicht, dass er für mich noch etwas Positives bringen würde.
    Es ging um Sheila und Bill. Beide steckten sie im Fegefeuer, wenn ich dieser Mona glauben sollte, die ich als einen brennenden Menschen in Erinnerung hatte. Aber sie war in diesen Flammen nicht verbrannt.
    Und ich wollte zudem nicht hinnehmen, dass Mona diejenige war, die alles allein organisiert hatte. Sheila und ich hatten ihr das Leben gerettet. Die beiden Killer, die auch nur auf einen Befehl hin gehandelt hatten, gab es nicht mehr.
    Meine Gedanken kehrten wieder zu Monas Aussagen zurück.
    Hatte sie nicht von einem Skelett gesprochen? Oder eine Gestalt mit skelettiertem Körper?
    Genau das hatte sie getan, und jetzt fing es in meinem Kopf an zu arbeiten. Ich musste einfach davon ausgehen, dass es eine Verbindung zwischen ihr und diesem Skelett gab. Aber wie sah sie aus?
    Hatte sie uns alle getäuscht? War dieser Mordversuch der beiden Knöchernen an ihr gar keiner gewesen?
    Ich glaubte plötzlich daran, dass die Dinge ganz anders lagen, als sie für mich sichtbar gewesen waren.
    Das brachte mich auf die Idee, den Raum zu verlassen und wieder den Eingangsbereich zu betreten.
    Es war still in der Villa. Ich hörte nur die eigenen Schritte, ansonsten drang nichts an meine Ohren. Und Tote können nicht mehr sprechen.
    Da machte auch Sir Walter keine Ausnahme, der darauf vertraut hatte, mit seiner toten Frau in Kontakt treten zu können, und der deshalb sein Leben verloren hatte.
    Es war vorbei mit ihm.
    Die beiden Killer waren vernichtet.
    Geweihte Silberkugeln hatten dafür gesorgt.
    Meiner Ansicht nach hatten auch sie mit dem Fegefeuer Kontakt gehabt, und erneut breitete sich der Druck in meinem Magen

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