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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frauen blieb er stehen. Er schaute nicht Sheila an, sondern Mona.
    »Hast du das gewollt?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Er hat es verdient«, sagte sie. »Und wer was verdient hat, das bestimme ich.«
    Bill nickte ihr zu. »Das habe ich bemerkt. Aber ich will dir auch sagen, dass ich mich selten in einer Person so getäuscht habe wie bei dir.«
    »Jeder geht seinen Weg.«
    Bill lächelte kalt. »Deshalb wollen auch wir unseren Weg gehen.«
    »Ihr seid dabei?«
    »Aber nicht den, den du uns vorschreibst.«
    »Nein…?« säuselte sie.
    »So ist es. Wir werden wieder aus dieser Welt verschwinden, denn wir fühlen uns noch nicht reif für das Jenseits oder wo immer wir hier auch gelandet sind. Ist dir das klar?«
    Mona schwieg. Das heißt, sie wollte nicht mit Bill sprechen. Bei Sheila war das eine andere Sache.
    »Was sagst du dazu?« Sheila schwieg zunächst. Das hatte sie auch in den vergangenen Minuten getan. Für sie war ebenfalls eine Welt zusammengebrochen. Sie hatte der anderen Seite trotz allem vertraut. Sie hatte sich mit Mona eingelassen, um Bill zu retten, und jetzt standen sie und Bill vor den Trümmern, denn nichts wies darauf hin, dass sie wieder zurück in ihre Normalität gelangen würden.
    Sheila stellte sich neben ihren Mann. Demonstrativ fasste sie nach seiner Hand. »Alles, was Bill gesagt hat, das ist auch in meinem Sinne«, erklärte sie mit fester Stimme. »Ich hoffe, du hast mich verstanden, Mona.«
    »Ja.«
    »Dann richte dich danach und…«
    »Moment mal, Sheila. Warum machst du mir einen Vorwurf? Was soll das eigentlich?«
    »Es hat schon seinen Grund, Mona. Wir sind nicht für das Jenseits geschaffen oder auch nur für einen Teilbereich. Wir wollen dorthin zurück, wo wir hingehören. Warum willst du das nicht begreifen? Das muss dir doch klar sein.«
    »Ja, ich denke menschlich. Ich kenne mich ja in eurer Welt aus. Ich pendle. Ich bin dankbar, dass man mir die Möglichkeit gegeben habt. Aber ihr wollt zurück in eure Welt?«
    »Ja, so ist es.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Bill und Sheila schauten sich an. Es lag auf der Hand, dass sie dem Braten nicht trauten. Sie schüttelten die Köpfe, und als Mona es sah, fing sie an zu lachen.
    »Was schaut ihr so dumm?« rief sie und warf dabei die Arme hoch. »Ich habe euren Wunsch erfüllt.«
    »Wie das?«
    »Dreht euch um!«
    Die Conollys zögerten. Sie tauschten Blicke aus. Sie waren sehr unsicher geworden.
    »Na los! Dreht euch um! Geht nach Hause! Den Gefallen tue ich euch gern!«
    Beide taten es.
    Und beide bekamen große Augen.
    »Das glaube ich nicht«, flüsterte Sheila. »Das muss ein Irrtum sein, Bill.«
    »Ist es nicht«, flüsterte Bill. Wie Sheila starrte auch er auf das, was sie hier sahen.
    Es war ihnen gut bekannt, denn man konnte es als ihre Heimat bezeichnen.
    Sheila und Bill sahen ihr eigenes Haus vor sich!
    ***
    Es gibt immer wieder Situationen im Leben eines Menschen, da ist er sprachlos.
    So war es auch im Fall der Conollys. Sie sahen ihr eigenes Haus, sie schauten sogar in den großen Vorgarten hinein, der sich hin bis zur Tür zog, aber sie blickten auch zur Seite, und dort war nichts zu erkennen. Keine Nachbarhäuser. Keine Zäune und Mauern, wie es in der Realität war. Das Haus der Conollys stand isoliert.
    »Bill, das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    Mona stand hinter ihnen. Von dort stellte sie auch die Frage: »Ist es das Haus? Oder ist es das nicht?«
    Sheila gab die Antwort. »Ja, es ist unser Haus. Da hast du schon Recht.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung.«
    So wie Mona den Satz ausgesprochen hatte, hörte er sich ganz anders an. Und Bill fuhr herum. Er hielt es nicht mehr länger aus.
    »Nein, es ist nichts in Ordnung. Es ist nicht mal unser Haus, nicht das echte. Ich habe die Trugbilder erlebt, die hier erscheinen können. So war es mit dem Büro, in dem der tote Kyle Durham lag, und so ist es mit unserem Haus. Es ist eine Fata Morgana. Es ist wie ein Hologramm. Es ist nicht echt.«
    »Meinst du?«
    »Ja, das meine ich. Das weiß ich sogar. Und mir ist verdammt klar, dass du es auch weißt, Mona.«
    »Aber ihr würdet euch hier wohl fühlen…«
    »Bestimmt nicht, denn weder Sheila noch ich wissen, wo wir genau stecken. Das ist ein Problem für uns.«
    Sie winkte lässig ab. »Das ist es nicht, Bill, auf keinen Fall. Ich werde es euch sagen.«
    »Wir sind gespannt.«
    »Moment noch.« Auf ihrem Gesicht erschien ein wissendes Lächeln. Noch gab sie keinen Kommentar ab. Sie tat etwas, was die beiden

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