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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teilchen gewesen. Mehr ein kompaktes Bild.
    Erskine hatte so seine Zweifel. Er ließ Bill zunächst mal allein losgehen. In einer bestimmten Distanz blieb er dann hinter ihm und wartete ab, was passieren würde.
    Bill ließ sich nicht beirren. Seine Sinne waren sehr gespannt. Er schaute nach vorn. Noch sah er nichts, aber es war etwas da, das konnte er spüren.
    Die graue Luft war auch weiterhin klar, nur wirkte sie jetzt anders.
    Als wäre sie aus verschiedenen Schichten zusammengesetzt, die aber keinen Nebel bildeten.
    Bill wünschte sich eine andere Sicht. Er wollte wissen, was sich hinter diesem Nichts verbarg. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieses Reich so tot war. Er erlebte nicht zum ersten Mal eine andere Dimension. Das Leben hatte ihn schon in so viele verschlagen, und er rechnete nicht damit, dass es hier anders war als in den anderen. Welchen Vorteil hätte das Skelett davon haben sollen, zwei Menschen in eine absolut leere Welt zu schaffen?
    Keinen, wie Bill dachte. Sie in der Leere umherirren zu lassen war einfach verrückt. Das brachte niemandem etwas ein.
    Etwas zuckte vor seinen Augen. Als wäre etwas schnell von einer Richtung in die andere gezogen worden, um danach sofort wieder zu verschwinden.
    Bill hielt sofort an.
    Es hatte sich nichts verändert, und er dachte bereits darüber nach, ob er sich das Geschehen vielleicht doch nur eingebildet hatte. Eine Fata Morgana, zum Beispiel.
    Nein, bestimmt nicht.
    Es war etwas dort gewesen.
    Er ging auch nicht weiter.
    Erskine hielt es nicht mehr aus. »He, warum bleibst du stehen? Hast du aufgegeben oder…«
    Bill winkte ab.
    Er wollte sich nicht stören lassen, denn plötzlich zitterte es vor seinen Augen. Er suchte nach einem Vergleich und fand ihn auch sehr schnell, denn was er sah, kam ihm vor, als hätte sich die Luft erhitzt und würde über schwarzem Asphalt tanzen.
    War dem so?
    Ja, es hatte sich etwas verändert. Er wollte nicht davon sprechen, dass die Luft zum Schneiden dick war, aber verändert hatte sie sich schon. Sie kam ihm jetzt vor, als hätten sich verschiedene Schichten übereinander geschoben, die die Perspektive verzerrten.
    Es war ein Bild. Es war etwas, das auch auf die Erde oder in die normale Welt gepasst hätte.
    Ein Ort…
    Häuser, eine Straße, vielleicht auch ein Park mit Bäumen. Jedenfalls eine große Welt, die sich weit bis zum Horizont hinzog, falls es den überhaupt gab.
    Bill Conolly stockte der Atem. Er hatte ja etwas erwartet. Dass er allerdings so etwas zu sehen bekam, das hatte ihn schon überrascht.
    So musste er zunächst tief Luft holen und eine Weile warten, bis er sich darauf eingestellt hatte.
    Ja, das war eine Stadt. Kein Dorf mehr. Erskine und er standen an ihrem Rand. Sie breitete sich weit bis zum Horizont aus. Aber kein Laut wehte ihnen entgegen, und Bill befürchtete in diesem Moment, dass sie ausgestorben war.
    Eine Totenstadt?
    Es war alles möglich. In dieser Dimension musste er die menschlichen Maßstäbe vergessen.
    Hinter sich hörte er das Geräusch von Schritten. Da es nur Erskine in seiner Nähe gab, wusste er, wer da auf ihn zukam und neben ihm anhielt.
    »Bill, träume ich? Oder was ist das?«
    »Das siehst du doch.«
    »Klar, das sehe ich. Das – das sieht aus wie eine Stadt, die plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist.«
    »Genau.«
    »Eine Geisterstadt?«
    »Scheint so zu sein.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Bill lächelte. »Hast du einen Vorschlag?«
    Erskine schüttelte den Kopf. »Nein, nein, so nicht. Sag du etwas, verdammt.«
    »Okay, das werde ich. Wenn man uns die Stadt schon zeigt, dann sollten wir sie uns auch mal aus der Nähe anschauen. Es ist immerhin interessanter, als hier in der einsamen Landschaft stehen zu bleiben…«
    ***
    Sie mussten nicht weit gehen, um die seltsame Toten- oder Geisterstadt zu betreten. Es waren nur wenige Schritte, dann hatten sie die Grenze erreicht. Noch immer musste Bill über den Anblick nachdenken. Er schüttelte den Kopf, weil ihm diese Stadt mehr als suspekt vorkam. Dass es sie gab, war schwer zu begreifen, und er fragte sich, woher sie gekommen war. Man konnte fast sagen, sie war vom Himmel gefallen, doch eine so simple Erklärung würde nicht reichen. Für Bill war sie noch immer so etwas wie eine Fata Morgana.
    »Das ist komisch«, flüsterte Erskine.
    »Was?«
    »Ich spüre nichts.«
    »Und?«
    »Verdammt, es ist mir, als wäre die Stadt gar nicht vorhanden. Kannst du dir das vorstellen? Ich gehe hier durch die

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