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1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getan?«
    »Denk mal darüber nach.«
    Ich schaue mich kurz in der Wohnung um.
    »Wie es aussieht, ist er aus dem Bad gekommen und hat es nicht mehr geschafft, sich anzuziehen«, sagte Suko.
    Das war mir egal. Mir ging es nur um den Toten und dessen Aussehen um den Mund herum.
    Sein Blut hatte sie nicht getrunken. Sie hatte etwas anderes von diesem Mann gewollt. Dazu musste sie sich mit seinen Lippen beschäftigt haben. Hatte sie ihn geküsst? Nur geküsst, oder war dieser Kuss ein besonderer gewesen? Wollte sie etwas von ihm?
    Gesaugt, ja, sie musste gesaugt haben. Und was kann man aus einem Menschen heraussaugen? Abgesehen von Blut hatte ich keine Idee, aber ich war auch jemand, der sich nicht erst seit kurzem mit ungewöhnlichen Fällen beschäftigte, und so fiel mir ein Fall ein, der schon lange zurücklag.
    Dabei war es um Sauger gegangen. Um Wesen, die den Menschen ihre Kraft oder ihre Seele entrissen hatten. Die es dann durch das Gegenteil einer Mund-zu-Mund-Beatmung schafften. Und ein Mensch ohne Seele kann nicht mehr normal leben. Abgesehen vielleicht von irgendwelchen Zombies oder anderen Dämonen, aber das war bei Rick Portman nicht der Fall gewesen, denn das hätte ich bei unserem Besuch bemerkt.
    Es steckte wohl etwas anderes dahinter. Ein Rätsel, das seinen Ursprung in einer sehr, sehr alten Zeit hatte, möglicherweise sogar in Atlantis. Wenn das zutraf, war sie eine Person aus diesem versunkenen Kontinent, die die Zeiten überdauert hatte.
    Auch das gab es. Da brauchte ich nur an meine atlantischen Freunde zu denken, die in ihrem Refugium, den Flammenden Steinen, lebten und von dort aus Zeitreisen unternehmen konnten.
    Lange hatte ich nichts mehr von ihnen gehört. Der Komplex Atlantis schien abgeschlossen und vergessen zu sein.
    Und jetzt dies!
    Suko kehrte zurück. Er hatte sich in der Wohnung umgesehen. Ich hörte ihn an der Tür und drehte den Kopf.
    »Nichts, John«, sagte er.
    »Hatte ich mir gedacht.«
    Er wies auf den Toten. »Und? Hast du inzwischen was herausgefunden?«
    »Nein. Es geht weiterhin nur um den Mund und dessen Veränderung. Jemand hat sich daran zu schaffen gemacht, und ich kann mir vorstellen, dass Rick Portman ausgesaugt wurde.«
    Suko akzeptierte es, aber er stellte eine Frage, mit der auch ich mich beschäftigte.
    »Warum hat sie das getan? Was hat er gemacht? Wo liegt das Motiv? Hat er Fatima Orex gekannt?«
    »Nein, das wissen wir.«
    »Kann sein, dass er es nicht zugegeben hat.«
    Ich winkte ab. »So sehe ich das nicht, Suko. Diese Unperson hat ihn einfach überrascht und sich etwas genommen, was für sie verdammt wichtig gewesen ist.«
    »Was ist das?«
    Die Antwort gab ich als Frage. »Seine Seele?«
    Suko runzelte die Stirn. »Denkst du?«
    »Ich sehe keine andere Erklärung, und für mich ist sie ein Relikt aus Atlantis. Ich will damit Ägypten mal übergehen. Meine Gedanken bleiben an Atlantis hängen. Tut mir leid, aber ich kann dagegen leider nichts machen.«
    »Dann sollte uns Myxin helfen. Oder Kara und der Eiserne Engel.«
    »Willst du mit ihnen telefonieren?«
    »Wäre schön.«
    Wir sahen beide ein, dass wir in dieser Wohnung nichts mehr zu suchen hatten. Hier war jemand umgebracht worden, aber man konnte diese Tat nicht als einen normalen Mord ansehen. Nur gab es einen Täter oder eine Täterin, und deshalb wollten wir uns die Zeit nehmen, eventuelle Zeugen zu befragen.
    Die Frau, die uns den Schlüssel überlassen hatte, stand noch immer auf dem Flur, wo sie an der Wand lehnte und abermals an einer Zigarette saugte.
    »Na, was ist?«
    »Die Kollegen werden bald hier sein und Rick Portman abholen«, sagte ich.
    »Was?« schnappte sie. »Ist er tot?«
    »Ja, er wurde umgebracht.«
    Die Frau verlor ihre Gesichtsfarbe. »Verdammt«, flüsterte sie.
    »Portman war ein ruhiger Nachbar. Wir haben uns gut verstanden, sonst hätte ich ja nicht den Schlüssel von ihm bekommen.«
    »Rick Portman ist noch nicht lange tot«, erklärte ich. »Könnte es sein, dass Sie eine fremde Person hier im Haus gesehen haben? Eine Frau, zum Beispiel?«
    »Frau?« flüsterte sie und fuhr sich durch das Gesicht, als wollte sie die Gänsehaut daraus wegwischen, was sie nicht schaffte. »Nein, ich habe keine fremde Frau hier im Haus gesehen. Dazu muss ich sagen, dass ich die ganze Zeit in meiner Wohnung war.« Sie drückte die Zigarette in einem Ascher aus, den sie in der linken Hand hielt. »Das ist alles verdammt tragisch. Rick Portman hat mir manche Karte zu irgendwelchen TV-Sendungen

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