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1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist gut.«
    »Warten Sie!«
    Die Frau verschwand in ihrer Wohnung und war schnell wieder zurück. Auf ihren Lippen lag ein Lächeln, als sie den Schlüssel ins Schloss steckte, um zu öffnen.
    Suko zog sie zurück. »Bitte, Madam, das würden wir gern selbst übernehmen.«
    Von der Treppe her fragte jemand: »Was ist denn mit ihm?«
    Wir gaben dem Mann keine Antwort und schlossen auf. Die Frau stand dicht hinter uns, aber sie konnte keinen Blick in die Wohnung werfen, weil wir ihr mit unseren Körpern die Sicht nahmen.
    Portman lebte in einer sehr kleinen Bude. Viele Zimmer hatten wir nicht zu durchsuchen, und gleich im ersten, das sich an den Flur anschloss, sahen wir die Bescherung.
    Der Chefredakteur lag auf dem Boden. Er bewegte sich nicht, er atmete nicht, er war tot.
    Sekundenlang standen wir schweigend neben der Leiche und lauschten unserem eigenen Herzschlag. Irgendwie kamen wir uns beide als Verlierer vor.
    Suko zerstörte das Schweigen.
    »Schau mal her, John.«
    Ich drehte mich um und sah erst jetzt den Gegenstand, der Suko schon zuvor aufgefallen war.
    Auf dem Tisch lag ein Ohr.
    Nicht das eines Tieres, es war ein menschliches, auch nicht besonders groß, sodass wir erst gar nicht lange darüber nachdenken mussten, dass es sich dabei um ein Frauenohr handelte.
    »Das hat ihr gehört«, flüsterte ich. »Zuerst der Finger. Jetzt ein Ohr. Verdammt, was ist hier nur los?«
    Sukos Antwort bestand aus einem Schulterzucken. »Ich kann es dir nicht sagen, John, aber es ist verdammt hart. Damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Sie verliert einen Finger. Jetzt ein Ohr. Was ist als nächstes an der Reihe?«
    »Vielleicht der Kopf?«
    »Nein, der sicherlich nicht. Und wenn, dann kommt er ganz zum Schluss.« Ich räusperte mich. »Es sieht übel aus. Sie ist wie ein Phantom, aber zugleich ein Phantom, das Spuren hinterlässt.«
    Ich strich über meine Stirn. Dabei drehte ich den Kopf zur Seite und schaute auf den Toten.
    »Wie kam er um?«
    »Ich habe keine Verletzung gesehen«, sagte Suko.
    »Genau. Ich auch nicht, und ich denke, damit haben wir ein Problem.« Das Ohr interessierte mich nicht mehr, obwohl das makabre Bild noch in meinem Kopf herumspukte. Jetzt wollte ich mir erst mal die Leiche genauer anschauen.
    Manche Menschen können Tote nicht berühren. Bei mir gehörte das zum Job. Ich fasste den Mann an und stellte fest, dass die Haut noch warm war. Sehr lange konnte er noch nicht tot sein. Dann war auch seine Mörderin noch nicht lange verschwunden.
    Eine Wunde fand ich nicht. Niemand hatte ihm ein Messer in den Körper gestoßen oder auf ihn geschossen. Man konnte beinahe darauf tippen, dass er einem Herzschlag erlegen war, aber das schloss ich fast aus. Rick Portman war nicht der Typ, der plötzlich einen Herzschlag bekam, fand ich.
    »Keine Verletzung?« fragte Suko.
    »So ist es.« Ich warf noch einen letzten Blick in das leichenstarre Gesicht und wollte mich schon abwenden, als mir etwas auffiel.
    Es war der Mund, es waren die Lippen. Von einem Vampirbiss konnte man nicht sprechen, aber mit den Lippen des Mannes war etwas geschehen. Ich kannte Portman aus seinem Büro. Da hatte er noch nicht so ausgesehen. Wenn ich mir jetzt die Lippen genauer unter die Lupe nahm, kamen sie mir an einigen Stellen leicht ausgefranst vor. Als hätte jemand daran herumgeknabbert. Blut war nicht zu sehen, und trotzdem waren sie irgendwie verschrumpelt.
    Ich winkte Suko näher und bat ihn, ebenfalls mal genauer hinzuschauen.
    »Da stimmt was mit dem Mund nicht.«
    »Genau.«
    »Und was?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich deutete mit dem Zeigefinger auf das Gesicht. »Jemand hat sich an seinem Mund zu schaffen gemacht.«
    »Du gehst davon aus, dass es Fatima war?«
    »Wer sonst?«
    »Aber warum? Warum hätte sie das tun sollen? Weil sie scharf auf ihn war und ihn küssen wollte?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das bestimmt nicht. Da muss es einen anderen Grund geben.«
    »Sag mir, welchen.«
    »Das weiß ich nicht. Ich kann nur raten, und das bringt uns auch nicht weiter.«
    Suko meinte: »Könnte es unter Umständen sein, dass sich ein fremder Mund an seinen Lippen festgesaugt hat?«
    »Alles ist möglich.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit, die mir gefällt. Fatima Orex ist hier erschienen und hat sich an ihm festgesaugt. Vampire beißen, sie gehört zu den Saugern.«
    Es war nur eine Theorie, aber sie war so gut, dass wir darüber nachdachten.
    »Wenn es so wäre, Suko«, sagte ich nach einer Weile, »warum hat sie das

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