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1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit seinen beiden Kindern. Vier Japaner konnten es gar nicht erwarten, so rasch wie möglich in die Gondel zu kommen. Mir fiel dabei auf, dass Angie Lee mit dem Helfer sprach. Einen Grund sah ich nicht. Möglicherweise hatte er sie erkannt, aber das war jetzt nicht wichtig.
    Sie mussten einsteigen.
    Angie wurde von der großen Frau geschoben. Aber sie schaffte es, den Kopf zu drehen und noch einen letzten Blick zurückzuwerfen, als wäre es ein Abschied von dieser Welt für immer.
    Ob sie uns gesehen hatte, war nicht klar zu erkennen, aber wir waren verdammt nah dran.
    Der Helfer wollte keinen Gast mehr einsteigen lassen. Das erklärte er mit lauter Stimme.
    Genau in dem Moment waren wir bei ihm.
    »Lassen Sie uns rein!« schrie Suko ihn an. »Wir werden noch mit einsteigen…«
    »Verdammt, ich habe gesagt, dass niemand mehr…«
    »Können Sie lesen?« fuhr ich ihn an und hielt ihm meinen Ausweis vor die Nase.
    »Ja, ja…«, stotterte er. »Sie sind von der Polizei.«
    »Genau das sind wir.«
    »Gut, dann bitte.«
    Die Tür war zum Glück noch nicht geschlossen. Hinter uns hörten wir die Beschwerden der Wartenden, weil wir den Betrieb aufhielten. Darum konnten wir uns jetzt nicht kümmern. Andere Dinge hatten Vorrang. Die Vorstellung, dass der Verlauf der Dinge ein grausames Ende nehmen konnte, bekam ich nicht mehr aus dem Kopf.
    Wir duckten uns und fielen fast in die Gondel hinein.
    Im nächsten Moment schloss sich die Tür, und zwei Atemzüge später fuhr die Gondel an…
    ***
    Es war für einen Besuch des Riesenrads alles normal, und trotzdem kam es mir in dieser gläsernen Hülle so unwirklich vor. Elf Personen hielten sich in der Gondel auf. Links von uns und gegenüber saßen die vier Japaner, die nun nicht mehr lächelten und uns aus großen Augen anstarrten. An unserer Seite hockte der Vater mit seinen beiden halbwüchsigen Kindern. Auch er bewegte sich nicht mehr. Wahrscheinlich hatten wir ihn durch unser Auftreten ebenfalls geschockt.
    Und dann saßen da noch Angie Lee und Fatima Orex.
    Angie sagte kein Wort. Sie hielt sogar den Atem an, so überrascht war sie. Ihr offener Mund bildete ein Loch. Sie starrte uns an wie zwei Gespenster, die aus der Hölle gekommen waren.
    Fatima Orex saß neben ihr. Durch das Auflegen ihres Arms auf die Schulter der Moderatorin hatte sie eine Besitz ergreifende Haltung eingenommen. Es sah aus, als wollte sie die Person nie mehr loslassen. In dem Gesicht bewegte sich kein Muskel. Die Augen blickten kalt und klar. Darin las ich einen Ausdruck, vor dem man sich wirklich fürchten konnte.
    Die Gondel schwebte hoch. Die Japaner entspannten sich wieder und kümmerten sich um ihre Kameras. Jeden Meter, den sie hochfuhren, wollten sie abknipsen.
    Auch der Vater mit seinen beiden Söhnen wurde von dem Ausblick abgelenkt. Wir waren nicht mehr interessant und konnten uns auf die beiden Frauen konzentrieren.
    Es war gut, dass Angie sich nicht rührte. Ich hoffte, dass es so blieb, denn Suko und ich würden uns ebenfalls zurückhalten. Am besten wäre es, wenn diese Runde völlig normal verlaufen würde, aber daran glaubte keiner von uns, denn aus Spaß oder reinem Vergnügen hatte Fatima Orex die Moderatorin sicherlich nicht in die Gondel gelockt.
    Was hatte sie vor?
    Merkte sie etwas?
    Ja, Fatima verlor ihre Ruhe. Sie sah, dass Angie uns anstarrte, und sie flüsterte ihr etwas zu, wobei Angie abwinkte, weil sie davon nichts hören wollte.
    Ich sprach sie an.
    »Hallo – wir kennen uns.«
    Angie spielte gut mit. »Möglich.«
    Ich spielte weiterhin den Neugierigen. »Aus dem Fernsehen, nicht wahr?«
    »Kann schon sein.«
    Jetzt waren auch der Vater mit seinen beiden Söhnen aufmerksam geworden. Plötzlich war die prächtige Aussicht nicht mehr interessant für sie. Ihre Blicke richteten sich auf Angie Lee, die einen knallroten Kopf bekam.
    Nur die Japaner knipsten eifrig weiter. Sie wollten sich durch nichts stören lassen, denn diese einmalige Aussicht bekamen sie so schnell nicht wieder geboten.
    »Sie machen doch eine Talkshow«, sagte einer der Jungen. »Die habe ich mal gesehen.«
    »Stimmt.«
    »Kann ich ein Autogramm haben?«
    »Und ich auch?« meldete sich sein Bruder.
    Angie schaffte ein Lächeln und sagte: »Gern, aber ich habe keine Autogrammkarten bei mir.«
    »Das ist nicht schlimm. Wir haben Papier mit. Darauf können Sie schreiben.«
    »Gut, ich…«
    »Nein!«
    Das eine Wort wurde nicht gesprochen, sondern geschrien, und es drang aus dem Mund von Fatima Orex. Was

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