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1466 - Kontrakt mit Unbekannt

Titel: 1466 - Kontrakt mit Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Icho Tolot am nächsten Tage zur der Zeit wach wurde, die er sich vorgegeben hatte, wälzte er sich nicht sofort aus dem Bett wie sonst, sondern blieb auf dem Rücken liegen und genoß die Erinnerung an die Träume, die er nachts gehabt hatte.
    Es waren gute Träume gewesen, Träume von Drangwäschen, bei denen er die optimale Erfüllung und Entspannung erlebt hatte.
    Zufrieden reckte er sich, dann hüpfte er ein päarmal auf und ab und brachte dadurch die zentnerschweren Stoßdämpfer des Bettes so zum Schwingen, daß sich die Stahlplastikträger des Rahmens verbogen und der Fußboden aus viertelmeterstarken Terkonit-Wabenelementen verdächtig knirschte und knackte.
    Die Geräusche weckten seinen Partner dermaßen unsanft auf, daß er aus seinem Bett rollte und eine wannenförmige Vertiefung in den Boden schlug. „Sie sind wohl nicht - mehr bei Trost!" schrieTolot ihn an, als er spürte, daß das Hotel schwankte.
    Domo Sokrat kroch aus seiner Kuhle, richtete sich auf und sah sich mit zornig funkelnden Augen um. „Irgend etwas hat mich aus dem schönsten Traum meines Lebens gerissen!" grollte er und fuhr fast wehmütig fort: „Ich träumte, ich wäre wieder ins Tiefenland hinabgestiegen und abermals Atlaris Orbitter geworden -und hätte rriit ihm zusammen eine Drangwäsche durchgezogen, daß in Starsen die Fetzen nur so geflogen wären."
    Er knirschte zornig mit den Zähnen. „Und kurz vor dem Höhepunkt weckt mich etwas - und der Traum verblaßt. Es ist ungerecht!"
    Tolot konnte es seinem Partner nachfühlen, aber er durfte ihn nicht seinen negativen Gedanken überlassen, deshalb sagte er: „Nehmen Sie sich zusammen, Sokrat! Seien Sie dankbar für das Schöne, das Sie träumen durften!
    Vielleicht gelingt es Ihnen im nächsten Traum, Anschluß daran zu finden und die Geschichte zu Ende zu träumen. Ich habe übrigens auch von Drangwäsche geträumt - und während der letzten war ich auf der Ursprungswelt der Cantaro und habe die Teufelsbrut in Grund und Boden gestampft. Es war ein Genuß!"
    Neidisch rollte Sokrat mit den Augen, dann ging er ins Bad. Tolot hörte ihn herumtrampeln, danach dröhnte und fauchte die sogenannte Dusche, einen Art Hochdruck-Sandstrahlgebläse, das Stahlkies mit Wasserzusatz gegen die Haut schleuderte. Die Positronik, die das Zimmer für die schwergewichtigen Gäste minutenschneU umgebaut hatte, schien anzunehmen, daß das die bei Halutern gebräuchliche Art war, sich zu reinigen. Das stimmte zwar nicht, aber Tolot fand die Prozedur wohltuend. Er hatte sie vor dem Schlafengehen ausprobiert.
    Als Sokrat fertig geduscht hatte, löste Tolot ihn ab. Danach nahmen sie ihr Spezialfrühstück aus mitgebrachtem Proviant ein.
    Sie beendeten es gerade, als Chez sie über den Hotel-Interkom anrief und sich danach erkundigte, ob er sie zum Bendarkand begleiten dürfte. Schließlich müßten sie dort meditieren, wenn sie ihn nicht zum Lügner abstempeln wollten. „Wir kommen gleich", erklärte Tolot verdrießlich. „Aber denken Sie sich heute nicht schon wieder eine Lügengeschichte aus! Meditieren reicht uns völlig. Wir möchten nicht womöglich noch als Balletteusen auftreten müssen."
    „Balletteusen?" echote der Cheborparner verständnislos.
    Sokrat erklärte es ihm.
    Danach benötigte Chez die Behandlung durch einen Medoroboter, bis sein Lachkrampf sich wieder gelöst hatte. „Ich finde die Vorstellung, im Ballettröckchen herumzuhüpfen, gar nicht lustig", erklärte Tolot, als er und Sokrat mit dem erschöpften Gehörnten das Hotel verließen. „Ich schon", gab Chez zurück. „Diese Vorstellung war fast so erheiternd wie ein lustiger Traum."
    Das erinnerte Icho Tolot an seinen letzten Drangwäsche-Traum, doch er verdrängte standhaft das emotionale Aufwallen, das sich dabei einstellte und zwang sich, an seine Mission auf Zeqqu zu denken.
    Er drehte seinen Kuppelkopf abwechselnd nach links und rechts und musterte mit ausgefahrenen Stielaugen die Umgebung, ihm fiel auf, daß längst nieht so viele Zeqqus unterwegs waren wie am Vortag. „Vielleicht haben sich viele Leute in den Innenhöfen der Hochhäuser versammelt, um Kontrakte abzuschließen", überlegte er laut. „Dazu ist es noch zu früh", widersprach Chez. „Die Handelshöfe füllen sich erst mittags. Ausnahmen gibt es nicht. Man lebt hier nach festen Regeln."
    Icho Tolot glaubte es ihm, bat ihn aber dennoch, ihm und Sokrat einen der Handelshöfe zu zeigen.
    Schließlich gab der Cheborparner nach und führte die beiden Haluter

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