1466 - Kontrakt mit Unbekannt
schnell festgestellt, wo Pantalon von ihm versteckt gehalten wird. Sobald die beiden Kandidaten zum Südkontinent abfliegen, werden wir den Posbi und Chez befreien und danach mit dem Schiff hinterher jagen, um Petasch zu beschützen."
„Ich fürchte, so geht es nicht", meinte Sokrat. „Wenn wir diesen Wettbewerb offen manipulieren, kann der Sieger keinen Respekt vom Volk erwarten." - „Das ist ein fundierter Einwand", gab Tolot zu. „Wir müssen uns also etwas Besseres ausdenken. Aber wie geht es mit unseren Wetten weiter? Wir haben noch nicht einmal zwanzig Prozent der Marge zusammen."
„Das ist ein Problem, für das ich noch keine Lösung sehe", erwiderte Sokrat bedrückt. „Aber vielleicht sollten wir gemeinsam mit Taravatos darüber beraten."
„Mit diesem Schlitzohr!" brauste Tolot auf, dann mußte er plötzlich lachen. „Vielleicht bedarf es gerade eines Schlitzohrs, um unser Problem zu lösen. Fliegen wir also zum Raumhafen und reden mit dem Syntronverbund!"
Er bestellte per Telekom ein Gleitertaxi, dann ging er mit Sokrat in die Hotelhalle, um die Ankunft des Taxis abzuwarten.
Doch daraus wurde nichts, denn kaum waren die Haluter in der Halle, da wurden sie von Hunderten Zeqqus eingekeilt, die lautstark von ihnen forderten, Wetten über den Ausgang des Wettbewerbs um das Amt des 341. Exekutors abzusehließen.
Tolot und Sokrat sträubten sich dagegen, bis sie hörten, welche Summen die Zeqqus zu setzen gedachten. Die Einsätze fingen bei 50 000 Ghafi an und gingen vereinzelt bis zu einer Million. „Beugen wir uns dem Volkswillen", sagte Tolot auf interkosmo zu seinem Partner. „Diesmal brauchen wir ja Pantalon nicht, um träumend den Lauf der Dinge zu beeinflussen. Wir wissen, wie der Sieger heißt. Also können wir alles setzen, was wir haben."
Domo Sokrat pflichtete ihm bei.
Sie wurden, nachdem sie ihren Entschluß bekanntgegeben hatten, von der Menge auf den Platz am Bendarkand geleitet, wo eine noch weitaus größere Menge sie jubelnd begrüßte.
Die Zeqqus standen dichtgedrängt auf dem Platz. Es mußte ungefähr eine Million sein.
Tolot und Sokrat dachten sich neue Spielregeln aus, da sie ohne Chez als Unparteiischem nicht nach den alten Regeln spielen konnten. Dank ihrer Planhirne benötigten sie kein positronisches Wettbuch, um die Namen der Wetter, ihre Einsätze und ihre Tips festzuhalten und gleichzeitig strikte Geheimhaltung zu garantieren.
Das war allerdings nur möglich, weil die Zeqqus auf ihre Fairneß vertrauten. Sie würden dieses Vertrauen auch nicht enttäuschen, denn die Registrierung wurde nicht verfälscht - und die Zeqqus, die auf den Sieger gesetzt hatten, würden horrende Wettgewinne einstreichen.
Die Gesamteinsätze überstiegen acht Milliarden Ghafi, und es stand jetzt schon fest, daß viele Zeqqus mehr gewinnen würden als die beiden Haluter, denn Tolots und Sokrats Einsatz war relativ bescheiden, obwohl sie alles einsetzten, was sie besaßen.
Es wurde später Nachmittag, bis die letzten Wetten abgeschlossen waren und die Haluter sich endlich einen Gleiter nehmen und zu ihrem Schiff iliegen konnten.
Dort erwartete sie eine Überrasehung.
Suyn-Gah-Rurru stand vor der HA-LUTA - im Kampfanzug und mit einer Strahlwaffe in der Hand, und hinter ihm standen zehn weitere Bewaffnete. 8. „So sieht man sich wieder", meinte Icho Tolot. „Polizei oder Militär?"
„Keines von beidem", erwiderte der Gamarri. „Wir gehören einer privaten Anti-Drogen-Organisation an und waren früher alle einmal abhängig von Chicka-Zucker." >„Daher dein Erschrecken, als Pantalon dir unser Howalgonium zeigte
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, stellte Sokrat fest. „Ja", gab Suyn-Gah-Rurru zu. „Und das gab für mich den letzten Anstoß, den entscheidenden Schlag gegen die Station der Drogenhändler auf Chicka zu führen, zumal sich mir mit eurem Roboter die Gelegenheit bot, euer Schiff an mich zu bringen."
„Sehr raffiniert", meinte Tolot. „Du nahmst damals etwas mit nach Chikka. War das eine Bombe?"
„Ja, und sie zerstörte die Station der Drogenhändler", erklärte der Gamarri. „Leider ahnten meine Freunde und ich damals nicht, daß mit ihr auch der letzte Vorrat an Chicka-Zucker vernichtet wurde."
Seine Stimme klang verzweifelt. „Wenn die Kandidaten für das Amt des Exekutors in den Mordpflanzendschungel aufbrechen, werden sie es ohne Chicka-Zucker tun müssen. Damit aber gehen sie in den sicheren Tod."
„Niemand zwingt sie, den Wettbewerb auf dem Südpolkontinent auszutragen", wandte
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