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1466 - Tödliche Küsse

1466 - Tödliche Küsse

Titel: 1466 - Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den schmalen Händen von unten nach oben über sein Gesicht und dann weiter über die Haare, die flach und schwarz wie das Gefieder eines Raben auf seinem Kopf lagen. Er hatte sie lang wachsen lassen, sodass sie bis in den Nacken reichten. Es entsprach der Mode derjenigen Typen, die in waren und die Nacht zum Tag machten. Nicht nur in den südlichen Ländern, auch auf der Insel war dies Mode geworden, aber Attila Caine fühlte sich nicht als Gigolo.
    Er war etwas anderes. Er war ein Mann, ein ganzer Kerl, und er war ein Beherrscher. Er war einer, der Macht hatte und diese auch ausspielte. Dabei war ihm sein Aussehen sehr entgegengekommen.
    Er trug das dunkle Hemd wie ein Jackett. Es war zudem auch so geschnitten. Dazu die schwarze Hose mit den scharfen Bügelfalten.
    Wenn er ehrlich war, passte dieses Outfit nicht in diese Umgebung, doch dieser Raum war etwas Besonderes, in dem er sich wohl fühlte.
    Er war vor allen Dingen groß. Das musste er auch sein, um die Kühltruhen zu fassen, die sich an den Wänden verteilten. Mit einer hatte er begonnen, jetzt waren es vier, die allesamt angeschlossen waren und auf Hochtouren liefen.
    Wenn er ehrlich gegen sich selbst war, dann passte ihm das Treffen mit Nora Quinn nicht. Er hatte an diesem Abend allein bleiben wollen, um ihn auf seine Art und Weise zu genießen.
    Auf der anderen Seite wusste er auch, was er seinem Ruf schuldig war, und dem wollte er gerecht werden. Wenn er einmal eine Kundin enttäuschte, konnte sich das leicht herumsprechen, und ein Abspringen seiner weiblichen Stammkunden wollte er auf alle Fälle vermeiden. Von den Honoraren musste er zwar nicht leben, aber es war eine wunderbare Begleiterscheinung in seinem Dasein. Letztendlich waren es die Frauen, die dafür sorgten, dass es ihm gut ging.
    Attila hätte sich auch mit Männern abgeben können, doch das war nicht sein Ding. Die Arbeit und das Leben sollten schließlich Vergnügen machen, so dachte er.
    In seinem Kopf drehten sich die Gedanken. Nora war eine Frau, die alles mit sich machen ließ, und nach dem Gespräch war ihm der Gedanke gekommen, dass sie reif war.
    Caine lachte leise vor sich hin, als er daran dachte. Dann steckte er sein Handy ein, ging aber noch nicht durch die offene Tür, sondern kümmerte sich um die Truhe in seiner Nähe.
    Er hob den Deckel an.
    Die kalte Luft strömte ihm in einer nebligen Wolke entgegen. Er fächelte sie zur Seite, senkte den Kopf und schaute auf den Inhalt der Truhe.
    Die Frau lag da, als würde sie schlafen. Sie war völlig nackt und von einer Eiskruste umgeben. Er hatte sie so in die Truhe hineingelegt, dass er ihr Gesicht sehen konnte, denn wenn er es sah, erinnerte er sich wieder an den Namen.
    So war es nicht nur bei dieser, sondern auch bei den anderen. Die Frau, auf die er im Moment schaute, hieß Sue. Sie war noch nicht lange tot, sein letztes Opfer, aber auch auf ihrem Körper lag bereits die dünne Eisschicht. Die starren Augen waren noch darunter zu sehen. Feiner Gries schien sich auf die Pupillen gelegt zu haben.
    Der steif gefrorene Körper sah nicht mehr so pummelig aus wie er ihn in Erinnerung gehabt hatte. Sue war meist am Morgen zu ihm gekommen, um sich verwöhnen zu lassen. Da waren ihre beiden Kinder in der Schule, und ihr Mann, ein hohes Tier beim Militär, war viel zu sehr mit den Kriegsschauplätzen der Welt beschäftigt, als dass er Zeit gehabt hätte, sich um seine Frau zu kümmern.
    Sue hatte sich selbst als eine pummelige Puppe angesehen. Nach außen hin hatte sie völlig harmlos gewirkt, aber in ihr steckte ein Vulkan, den Attila stets zum Ausbruch gebracht hatte. Da war sie nicht mehr zu halten gewesen. Ihre Lustschreie würde er nie vergessen können.
    Jetzt schrie sie nicht mehr.
    Jetzt lag sie steif gefroren in der Truhe und gehörte zu seinen toten Lieblingen.
    Zwei Leichen pro Truhe, so sah seine makabre Rechnung aus. Und während er Sue liebevoll anschaute, drehten sich seine Gedanken um Nora Quinn. Sie würde bald kommen. Sie hatte Druck, und das war ihm nicht unbekannt. Nora war genau die Frau, die noch in die Truhe hinein passte. Wenn sie dort lag, war diese voll, und dann würde er sich um den Abtransport der Leichen kümmern können.
    Auch das hatte er bereits geregelt.
    Vier Truhen.
    Acht tote Frauen, das war sein Ziel. Eine fehlte noch, denn die drei anderen Truhen waren jeweils mit zwei Frauenleichen gefüllt. Nora Quinn war die Letzte.
    Caine warf noch einen letzten Blick auf Sue, der er so viel Spaß bereitet

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