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1467 - Historie der Verschollenen

Titel: 1467 - Historie der Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte der Alte. „Wir haben festgestellt, daß sich der interstellare Raum allmählich mit Hintergrundgeräuschen im ultrabis superhochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums füllt", eröffnete ihm der andere. „Haben Sie es noch nicht bemerkt?"
    „Ich war mit Experimenten beschäftigt", entgegnete Talspat Far. „Deswegen ist es mir nicht aufgefallen."
    „Wir haben dieses Gesräusch analysiert", fuhr Geata fort. „Dabei haben wir herausgefunden, daß es erstens isotrop ist und zweitens eingebettete, unentzifferbare Signale enthält."
    „Und was schließen Sie daraus?"
    „Viele von uns sind der Überzeugung, daß die Signale der Steuerung der droidischen Cantaro dienen, und postulieren die Existenz eines Kontrollfunknetzes, das sich allmählich über die ganze Milchstraße ausbreitet."
    „Sie könnten recht haben", nickte der Alte. Er stand jetzt hinter seinem Sessel und stützte sich mit vier Armen auf die Rückenlehne. „Aber da scheint noch etwas zu sein, was Sie mir sagen wollen."
    „Das ist richtig. Mehrere Raumschiffe, die aus dem Halo der Milchstraße zurückgekehrt sind, melden, daß sie in ein unsichtbares Hindernis geflogen sind."
    „Ein Hindernis?" fragte Talspat Far verblüfft. „Wie soll ich das verstehen? Drücken Sie sich präziser aus!
    Sind Raumschiffe dabei vernichtet worden?"
    „Nein, noch nicht. Die Haluter an Bord und ihre Computer sind verwirrt worden, so daß sie teilweise handlungsunfähig wurden. So ist es im Grunde genommen ein Wunder, daß bisher alle Raumschiffe von dort zurückgekehrt sind. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie vernichtet werden, denn die Hindernisse scheinen in zunehmendem Maß schwieriger zu werden. Sie könnten schon bald unüberwindlich sein."
    „Daraus läßt sich nur ein Schluß ziehen", sagte der Alte. „Irgend jemand ist dabei, die Milchstraße vom Rest des Universums abzuriegeln."
    „Für mich steht außer Zweifel, daß es die Cantaro sind."
    „Damit scheinen Sie recht zu haben."
    „Man nennt das Hindernis mittlerweile die Irrsinnsschranke, uiid wir sollten sehr bald entscheiden, was wir tun sollen."
    „Was schlagen Sie vor?" fragte Talspat Far. „Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit", erwiderte Wenka Geata. „Wir müssen die Milchstraße so schnell wie mögjich verlassen. Wenn die Irrsinnsschranke erst undurchdringlich geworden ist, sind wir Gefangene, und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis unser Volk vernichtet wird."
    „Sie haben recht." Talspat Far ging zu seinem Schaltpult und tippte einige Befehle ein. Dabei überging er bewußt die Sprachschaltung. Wenjg später erschienen einige farbige Symbole auf den Bildschirmen vor ihm. „Was tun Sie?" fragte Wenka Geata. „Ich rufe die Empfehlungen ab, die wir Alten unserem Volk in einer derartigen Notsituation geben wollen", antwortete Far. „Leiten Sie an alle Haluter weiter, die Sie erreichen können, daß der alte Flugplan ungültig geworden ist. Alle Raumschiffe sollen die Milchstraße so schnell wie möglich verlassen und zum >Punkt Baranosch< fliegen."
    „Ich habe verstanden", sagte Wenka Geata voller Ehrfurcht. „Hoffen wir, daß es noch nicht zu spät ist für uns alle."
    „Wir werden es schaffen", erklärte der Alte voller Zuversicht. „Unser Volk wird leben."
    Icho Tolot verließ die FAR. Er schien körperlos durch die Wände zu gleiten, bjs er im Weltraum draußen war. Dann entfernte sich das Raumschiff weiter und weiter von ihm. Jetzt näherte es sich dem Rand der Milchstraße, und von überall kamen weitere halutische Raumschiffe herbei.
    Icho Tolot wurde Zeuge, wie die Haluter die Milchstraße im Dezember des Jahres 494 verließen.
    Der Auszug war mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Es gab viele Ausfälle, denn die Zahl der Löcher in der Irrsinnsschranke wurde immer geringer.
    Icho Tolot zog sich zurück. Er wollte keine Einzelheiten der Tragödie wissen. Es war sehlimm genug für ihn, sehen zu müssen, wie viele Raumschiffe ausfielen oder in den Untergang flogen. Er wollte nicht auch noch sehen, wie es bei diesen Schiffen an Bord zuging.
    Er erfuhr, daß „Baranosch" - ein fiktiver Punkt im intergalaktischen Raum - etwa 113 000 Lichtjahre vom Mittelpunkt der Müchstraße entfernt war, nur wenige Grade abseits des Kurses, der geradewegs zum Zentrum von NGC 224, Andromeda, führte.
    Aus der Tiefe des Raums erschien das Bild von Achan Alar. Der Historiker teilte ihm mit, daß der Chronopuls-Wall im Jahr 495 allseits geschlossen

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