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1467 - Historie der Verschollenen

Titel: 1467 - Historie der Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenige suchten ihr Heil im Sternengedränge des Zentrums. Alle aber verfolgten ein gemeinsames Ziel - möglichst nicht entdeckt zu werden.
    Icho Tolot meinte plötzlich, in der Zentrale eines Raumschiffs zu sein. Vor einem Schaltpult saß ein alter Haluter. Er erkannte ihn wieder. „TaIspat Far", sagte er unwülkürlich. Er hatte oft Infonnationen mit diesem Wissenschaftler ausgetauscht, dessen Erkenntnisse bahnbrechende technische Entwicklungen möglich gemacht hatten.
    Er wußte, daß Far seit Jahrhunderten tot war. Tenquo Dharab hatte es ihm gesagt. „Wichtig ist, daß unser Volk überlebt", sagte der Alte, und im ersten Moment glaubte Icho Tolot, daß erihn meinte. Dann aber erfaßte er, daß er mit der Syntronik seines Raumschiffes sprach. „Wir sind alle unsicher. Wir fühlen uns entblößt wie Schnecken, die ihr Haus abgeworfen und sich nun auf die Suche nach einer neuen Bleibe gemacht haben. Deshalb haben wir uns in Pulks aufgelöst. Zur Zeit sind etwa dreihundert Pulks in der Milchstraße unterwegs. Irgendeiner wird es schaffen, eine neue Welt zu fmden, auf der es eine Zukunft für unser Volk gibt."
    „Sicher", antwortete die Syntronik. „Warum nicht?"
    „Die Bedingungen in der Milchstraße haben sich verändert", machte der Alte deutlich. „Es gibt Kräfte, die unsere Vernichtung wollen und die sich nicht damit begnügen, daß sie uns von Halut vertrieben haben."
    Aus dem weiteren Gespräch ging hervor, daß sich einmal in jeweils zehn Jahren die gesamte halutische Flotte an einem vorherbestimmten Punkt treffen sollte. Talspat Far war auf dem Weg zum Treffpunkt. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Experiments hatte er sich von seinem Pulk getrennt. Er hoffte, sich ihm in spätestens fünf Tagen wieder anschließen zu können.
    Das Bordchronometer zeigte das Jahr 494 an.
    In den vergangenen drei Jahren war Talspat Far durch die Galaxis gekreuzt. Er hatte in ständiger Gefahr vor Entdeckung gelebt und war dabei schneller gealtert, als vorauszusehen gewesen war. Wie alle anderen Haluter hatte auch er den weiteren Verlauf des Krieges verfolgt und die Cantaro und die Blitzer studiert, soweit dies aus der Ferne möglich war.
    Der Alte fuhr erschrocken auf, als das Funkgerät ansprach. „Es ist die GEAT", erklärte die Syntronik beruhigend. „Sie hat uns geortet."
    Talspat Far ließ sich in die Polster zurücksinken. „Ich werde alt", seufzte er. „Früher hätte mich so etwas nicht nervös gemacht. Ich war wohl schon zu lange von den anderen getrennt."
    „Dir fehlt die Heimaterde", stellte der Syntron fest. „Wir wollen nicht übertreiben", wehrte der Alte ab und meldete sich. Auf dem Bildschirm vor ihm erschien das Bild des Haluters Wenka Geata. Ihn hatte Icho Tolot als einen unbeherrschten und allzu temperamentvollen Kämpfer kennengelernt, der keinem Streit aus dem Weg ging. „Ändern Sie den Kurs", forderte Wenka Geata erregt. „Sofort."
    „Was ist passier?" fragte Talspat Far. „Der Treffpunkt ist eine Falle!" Der Alte war fassungslos. Er sprang auf. „Das kann nicht sein", rief er. „Die Koordinaten unterliegen der höchsten Geheimstufe. Kein Außenstehender kann sie erfahren haben. Außerdem wollen wir uns dort erst in sieben Jahren treffen.
    Ich will lediglich dorthin, um ihn zu inspizieren. Und ich habe einen Funkspruch aufgefangen, in dem ich aufgefordert wurde, mich vorzeitig dorthin zu begeben, weil dies durch eine besondere Entwicklung notwendig geworden ist."
    „Die Koordinaten sind bekannt geworden", erklärte Wenka Geata. „Ich kenne keine Einzelheiten, aber ich weiß, daß man eine Falle für uns errichtet hat. Wenn wir zu dem vereinbarten Punkt fliegen, werden wir alle vernichtet. Unsere Feinde müssen einen von uns in die Hände bekommen haben, und es muß ihnen gelungen sein, ihm unser Geheimnis zu entreißen."
    „Mir wird übel", gestand der Alte. „So etwas ist nur möglich, wenn man zu verbotenen Verhörmethoden greift."
    „Auch mir dreht sich das Innerste nach außen, wenn ich daran denke, was geschehen sein muß", erwiderte Wenka Geata. „Doch das ist vorbei. Wir können nichts mehr ändern. Jetzt geht es darum, die Existenz unseres Volkes zu sichern. Es gibt verschiedene Gefahren, die immer bedrohlicher werden.
    Diese Entwicklungen, von denen im Funkspruch die Rede war, gibt es also tatsächlich. Das eben macht die Falle so teuflisch. In den übermittelten Informationen mischen sich Wahrheit und Lüge auf besonders raffinierte Weise."
    „Wovon sprechen Sie?"

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