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1467 - Landhaus der Leiden

1467 - Landhaus der Leiden

Titel: 1467 - Landhaus der Leiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herausgerissen und aus zwei kleinen Zimmern eines gemacht. So hatte das Haus auch ein großes Bad bekommen.
    Wenn er es hell haben wollte, brauchte er nur auf die Schalter zu drücken.
    In der Küche stand kein alter Ofen mehr. Auch sie hatte eine völlig neue Einrichtung aus Holz und Chrom bekommen.
    Erst als er alle Zimmer durchsucht hatte, inklusive der Speisekammer, gönnte er sich eine Pause.
    Er setzte sich auf einen Stuhl in der Küche und dachte nach. Das Haus hatte sich verändert, und er konnte nicht behaupten, dass er sich unwohl fühlte.
    Nein, es gefiel ihm. Und wenn er daran dachte, dass hier Menschen lebten, die momentan vielleicht unterwegs waren, dann wurde sein Grinsen noch stärker.
    Er schaute auf den Schlüssel, der jetzt ihm gehörte. Und er wusste, dass die alten Zeiten nicht vorbei waren. Sie hatten nur eine Pause eingelegt. Der Horror würde von vorn anfangen. Der Schlüssel gab ihm die Macht, und mit diesem Gedanken verließ er das Haus…
    ***
    Ich schaute Johnny an und runzelte dabei die Stirn. Das gefiel ihm nicht, denn er fragte mich: »Glaubst du mir nicht?«
    »Nun ja, es ist nicht leicht.«
    »Aber hier steht, dass er im Juni 2006 zurückkommen wird, um sein Erbe anzutreten.«
    »Damit ist wohl das Haus gemeint?«
    »Ja.«
    Ich streckte meinen Arm aus. »Darf ich mir das Buch denn mal anschauen?«
    »Klar, hier.«
    Ich nahm es entgegen. Es war wirklich alt, das Papier vergilbt, und manche Seiten klebten zusammen.
    Was ich in den nächsten Minuten las, das war eine Horrorgeschichte erster Güte. In diesem Haus hatte der Green Man gewohnt.
    Ein Mensch und ein Monster zugleich. Eine Gestalt, die sich Menschen holte, um sie verschwinden zu lassen. Eine genaue Zahl war nicht angegeben, aber es gab eine Beschreibung des Green Man. Wer sie las, wurde durchaus an Frankensteins Monster erinnert.
    Es gab tatsächlich die Prophezeiung, dass er zurückkehren würde, und das in diesem Monat. Man wusste nicht, woher er kam. Aus der Hölle sagten die einen, die anderen sprachen davon, dass er sich in den nahen Sümpfen versteckte, aus denen er stieg, um an seine Opfer heranzukommen. Tatsache war allerdings, dass zahlreiche Menschen verschwunden und nicht wieder aufgetaucht waren.
    Das alles war vor fünfzig Jahren geschehen. Da hatte ich noch nicht das Licht der Welt erblickt.
    Ich schaute zwar auf das Buch, merkte aber, dass Johnny Conolly mich anblickte. So etwas kann man manchmal spüren, und ich warf über den Rand des Buches einen Blick zurück.
    »Was sagst du dazu, John?«
    »Nun ja, es ist sicher interessant.«
    »Mehr nicht?«
    »Was willst du denn hören?« Ich legte das schmale Buch wieder zurück auf den Tisch.
    »Glaubst du daran, John?«
    »Ja, das auf jeden Fall. Ich glaube daran, dass Menschen verschwunden und nicht wieder aufgetaucht sind.«
    »Das meine ich nicht.« Johnny winkte leicht ärgerlich ab. »Glaubst du an eine Rückkehr des Green Man?«
    »Johnny«, sagte ich mit ernster Stimme, »ich möchte mich hier nicht festnageln lassen.«
    »Aber ich glaube daran«, sagte er. »Felsenfest sogar. Die haben hier nicht gelogen, das ist die reine Wahrheit. Mit einem anderen Gedanken beschäftige ich mich erst gar nicht.«
    »Ja, das kann ich mir denken.«
    »Was ist mir dir?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du bist aber neugierig.«
    »Genau, Johnny. Und du bist derjenige, der diese Neugier in mir erweckt hat und noch verstärken will.«
    Johnny nickte grinsend.
    »Und wie willst du das beginnen?«
    »Ganz einfach. Indem wir beide zu diesem Haus hinfahren und uns davon überzeugen, ob die Geschichte wirklich stimmt oder doch nicht.«
    Ich musste lächeln. »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht. Du bist wirklich eine Kind deines Vaters.«
    »Wir müssen etwas unternehmen. Wir haben Juni. Er kehrt zurück. Ich denke, dass dies genau am Sommeranfang passieren wird. Und den Tag haben wir morgen.«
    »Du willst gleich morgen hinfahren?«
    »Genau! Und nichts wird mich davon abhalten können. Ich nehme Sheilas Wagen und…«
    »Moment, Moment. Hast du mit ihr oder mit deinem Vater gesprochen? Sei ehrlich!«
    Johnny bekam einen roten Kopf. »Eigentlich nicht.«
    »Das heißt, sie wissen nichts von deinem Vorhaben?«
    »So ist es.« Er trank einen Schluck Bier. »Und ich habe auch nicht vor, es ihnen zu sagen.«
    »Aber mir hast du es gesagt.«
    »Genau. Weil du anders reagierst als meine Mutter. Sie hätte keine Ruhe mehr in den letzten drei Tagen. Allerdings weiß ich nicht, was auf

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